Ein unwiderstehlicher Traumprinz
Ram.â
Seufzend verdrehte er die Augen. âWie auch immer.â Dann warf er einen Blick auf seine Armbanduhr. Es war Montag, und Bailey sollte eigentlich schon längst in der Uni sein. AuÃerdem hatte die Aushilfsköchin bereits zehn Minuten Verspätung.
âÃberleg es dir doch noch mal.â
Er sah sie an. âNeinâ, sagte er sachlich. âSolltest du eigentlich nicht in deinem Seminar sitzen?â Er verlieà den Stall und ging auf das groÃe Haus zu, das er im letzten Jahr ausgebaut hatte.
Bailey blieb dicht hinter ihm. Wieder einmal musste er an die Zeit denken, in der er sie groÃgezogen hatte. Da war sie sieben und er zweiundzwanzig Jahre alt gewesen. Schon als kleines Mädchen war sie ihm immer hinterhergelaufen. Nachdem ihre Eltern, ihre geliebte Tante und ihr Onkel bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen waren, war sie immer in seiner Nähe geblieben. Bei dieser Erinnerung musste er lächeln.
âJa, ich habe ein Seminar heute Morgen. Aber ich dachte, ich komme noch mal vorbei, um dir ins Gewissen zu redenâ, hörte er sie sagen.
Entschlossen drehte er sich um und schob die Hände in die Hosentaschen. Nun musste er doch schmunzeln. âAlso gut. Du hast es versucht. Das warâs. Auf Wiedersehen, Bailey.â
Er sah, wie sie die Hände in die Hüften stemmte und ihn trotzig anblickte. Doch er war vor dem Starrsinn der Westmorelands gefeit. Auch wenn ihre Dickköpfigkeit wirklich nervtötend sein konnte, er kam damit klar. Immerhin hatte er die letzten einundzwanzig Jahre Zeit gehabt, sich daran zu gewöhnen.
âWenn du mich fragst, du machst einen groÃen Fehler. Ich bekomme das Magazin regelmäÃig, und ich finde nicht, dass es eine dumme Frauenzeitschrift istâ, sagte sie. âDie meisten Artikel sind wirklich gut, du wärst überrascht. Na ja, einmal im Jahr bringen sie eben auch eine Titelgeschichte über den Traumprinzen aller Frauen.â
Der Traumprinz aller Frauen? Das ist doch albern, dachte Ramsey. Er war nichts weiter als ein hart arbeitender Schafzüchter aus Colorado. In den letzten Jahren war er ausschlieÃlich damit beschäftigt gewesen, die GröÃe seiner Schafherde zu verdoppeln. Er konnte sich nicht einmal mehr daran erinnern, wann er das letzte Mal ein Rendezvous mit einer Frau gehabt hatte. Sieben Tage die Woche arbeitete er von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Das war sein Leben.
âOb ich einen Fehler mache oder nicht, entscheide immer noch ich, du vorlautes Ding. Wir werden es beide überleben. Und jetzt verschwinde.â
Eine halbe Stunde später stand er allein in der Küche und beendete ein Gespräch mit Colin Lawrence, einem seiner Schafscherer. Da vor Kurzem ein Schneesturm durchs Land gefegt war, waren sie mit dem Scheren im Rückstand. Bis zur Ablammsaison hatten sie nur noch zwei Wochen, und in dieser Zeit mussten sie fertig werden. Wenn sie noch am selben Tag anfingen, könnten sie das Pensum schaffen.
Er ging zur Tür, als er drauÃen einen Wagen hörte. Ungeduldig blickte er auf die Uhr. Hoffentlich war das die Aushilfsköchin. Die Frau war schon fast eine ganze Stunde zu spät. Sie würde sich auf was gefasst machen können.
Chloe parkte den Wagen vor einem groÃen doppelstöckigen, im Stil einer Ranch erbauten Haus. Dann atmete sie tief ein. So einfach würde sie sein Nein nicht akzeptieren. Ganz egal, was Ramsey Westmoreland Lucia erzählt hatte. Seine Absage hatte sie sogar bewogen, ihren heià ersehnten Urlaub auf den Bahamas abzubrechen und direkt herzukommen. Sie war festen Willens, den Mann persönlich zu überzeugen.
Auf dem Weg hierher hatte sie Denver weit hinter sich gelassen und eine ländliche Gegend durchquert. Die nannten deren Bewohner Westmoreland Country. Für sie war es ein Rätsel, wie ein Mensch so weit weg von jeder Zivilisation leben konnte. Zumal sie auf der gesamten Strecke nicht an einer einzigen Shopping Mall vorbeigekommen war.
Während der gesamten Fahrt war ihr dieser Mann nicht aus dem Kopf gegangen, den sie vor ein paar Tagen entdeckt hatte. Deshalb wollte sie auch nur ihn für den Titel haben. Ramsey Westmoreland war fürs Cover von Simply Irresistible nicht nur wie geschaffen, er war schlicht und ergreifend unwiderstehlich.
Sobald Chloe die HauptstraÃe verlassen hatte, hatte sie am Anfang einer Abzweigung eine groÃe Holztafel erspäht. Darauf prangte in
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