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Ein Vakuum Ist Ein Großer Leerer Raum, Wo Der Papst Wohnt

Ein Vakuum Ist Ein Großer Leerer Raum, Wo Der Papst Wohnt

Titel: Ein Vakuum Ist Ein Großer Leerer Raum, Wo Der Papst Wohnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Brucker
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Schülerzitate. Einen tieferen Sinn ergeben sie möglicherweise nicht, aber sie zeigen zumindest eines: Das Leben kann ungemein erheiternd sein, wenn man es einmal aus einem anderen Blickwinkel betrachtet.
    Bei uns zu Hause
    An einem 17. November hat die Welt mein Licht erblickt.
    Meine Eltern haben lange geheiratet, bevor ich auf die Welt kam. Sie haben damals noch ganz wenig Geld
gehabt. Aber dann hat mein Papa auf mich gespart, und an meinem Geburtstag hat es dann auch geklappt.
    Meine Mama hat ein Baby im Bauch, aber ich weiß nicht, wie sie das runtergeschluckt hat.
    Mein Papa ist Wassermann und meine Mutter ist Wasserwaage. In Berlin geboren, hat sie ihre Wiege nie verlassen.
    Meine Mutter ist die einzige Busfahrerin im städtischen Fuhrpark. Sie ist völlig unfallfrei, denn es ist ihr noch nichts Gefährliches ins Fahrgestell gekommen, weil sie immer aufpasst beim Verkehr.
    Mein Vater ist ein unfallfreier Taxifahrer, dem auch von fremder Seite noch nie jemand ans Blech ging. Später werde ich mir auch eine Konzeption geben lassen und mein Geld im Sitzen verdienen. Mein Vater schimpft immer, wenn er wieder Stauungen im Verkehr hatte.
    Mit meinem Vater haben wir viel Spaß. Er hat immer einen lustigen Scherz auf den Lippen. Er lacht auch, wenn ihm Sorgen auf den Nacken drücken. Dann ist er ein richtiger Galgenhumorist.
    Ich habe eine ältere Schwester, die ist schon wie eine echte Frau, äußerlich ist wenigstens alles da. Deshalb hat sie ein eigenes Zimmer. Ich und mein Bruder Werner sind Brüder, man kann fast schon sagen: Geschwister.
    Mein Bruder verdient sich nebenher manchen schnellen Euro, indem er in der ganzen Nachbarschaft bei suchenden Frauen für die abwesenden Männer einspringt und kurz zupackt.
    Mein Vater schimpft immer mit meinem Bruder, dass er sein ganzes Geld sinnlos verprasst, obwohl er gar keines hat.

    Nach dem Rasieren reibt sich mein großer Bruder mit After-Schaf ein. Das stinkt furchtbar.
    Den abrasierten Schnauzer meines Bruders sieht man kaum.
    Meine große Schwester hat im Frühling ein Baby bekommen. Es ist ein kleines Mädchen. Sie hat sich sehr darüber gefreut, und nun singt sie ihr jeden Abend Lieder vor, um sie einzuschläfern.
    Auch meine zweite Schwester ist ein Mädchen.
    Ihre Nase unheimlich stups. Sie ist noch so klein, dass sie noch gar kein richtiger Mensch ist. Sie liegt den ganzen Tag herum und brüllt die ganze Zeit. Mehr ist dazu nicht zu sagen.
    Mein kleiner Bruder ist schon abgestillt. Jetzt muss er noch abgeflascht werden. Er ist erst drei Jahre alt, aber er wird laufend älter.
    Weil meine Mutter arbeitet und meine Oma nicht mehr selber kochen kann, bekommt sie jetzt Essen auf Rädern. Ihr schmeckt das Essen, und manchmal bekommt sie sogar Wiener Schnitzel auf Rädern.
    Ich habe meine Oma sehr lieb. Damit ich sie immer bei mir habe, habe ich sie neben meinem Bett an die Wand genagelt. Manchmal, wenn ich sehr allein bin, nehme ich sie herunter und lege sie neben mir auf das Kopfkissen.
    Obwohl meine Oma schon über 84 ist, ist sie glücklich und in guter Hoffnung, und sie will beides noch lange sein.
    Ich habe nur noch einen Opa. Mein anderer mütterlicherseits verschlief ganz unerwartet im letzten Jahr. Gleich nach seinem Tod ist meine Oma Witwe geworden.

    Bei Ausbruch des Krieges musste mein Opa ins Feld. Eine Schädelverletzung ermöglichte ihm dann das juristische Studium.
    Mein Opa ist schon in Rente und macht keine Geschäfte mehr, und wenn er mal eins macht, dann sind es Tropfen auf einem heißen Stein.
    Wenn man zu arbeiten aufhört, geht es mit dem Altwerden immer weiter bergab. Erst ist man Rentner, dann Senior und zuletzt Greis. Manche werden noch älter. Man nennt sie dann Tattergreise.
    Wir haben auch einen Hund. Er ist sehr nett. Er frisst alles, besonders liebt er kleine Kinder.
    Während wir zum Essen am Tisch sitzen, muss unser Boxer brav darunter bleiben und darf nicht betteln. Aber nachher geht er mit Mutter in die Küche und frisst die Reste von ihr.
    Als unser Hund neulich nachts zu bellen anfing, ging meine Mutter hinaus und stillte ihn. Die Nachbarn hätten sich sonst aufgeregt.
    Über uns wohnt ein alter Rentner. Er befindet sich Tag und Nacht in einem dunkelgrünen Anzug, der nicht einmal sonntags zur Ruhe kommt. Er redet mit niemand, dafür umso mehr mit sich selbst.
    Wenn unser Nachbar morgens betrunken nach Hause kommt, so zieht er sich im Treppenhaus aus und gibt ähnliche Laute wie eine Kuckucksuhr von sich. Damit stört er die

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