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Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6

Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6

Titel: Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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seit so vielen Jahren lebe, ist mir Warten immer noch zuwider.”
    Da er fertig angezogen war, wandte er sich um und ging zur Treppe. „Beeil dich. Je schneller du angezogen bist, umso eher können wir essen gehen. Ich füttere noch schnell Julius, in der Zeit kannst du dich fertig machen.”
    Leighs Gedanken überschlugen sich, und immer wieder gingen ihr Lucians Worte durch den Kopf. Sie mochten das gleiche Essen, die gleiche Kleidung, die gleichen Filme und Bücher. Sie ergänzten sich, und sie lachten viel....
    Während sie ihre Schuhe zuschnürte, wurde ihr klar, dass er recht hatte. Das Einzige, was sie noch zurückhielt, war das Vertrauen. Sie vertraute ihm nicht....
    Obwohl das so eigentlich nicht stimmte, wie ihr in dem Moment bewusst wurde. Sie kannte sich gut genug, um zu wissen, dass sie nicht mit ihm ins Bett gegangen wäre, wenn sie ihm nicht vertraut hätte. Vielleicht war es eher so, dass sie sich selbst nicht vertraute, ihrem eigenen Urteilsvermögen nicht traute. Zwar konnte sie sich nicht vorstellen, Lucian könne jemals vor Wut die Hand gegen sie erheben, doch das hatte sie Kenny auch nicht zugetraut, als sie ihn heiratete.
    Woher sollte sie wissen, ob es diesmal die richtige Entscheidung sein würde, da sie schon einmal so auf die Nase gefallen war? Seufzend stand sie auf und ging in Richtung Treppe.
    Lucian schien zu glauben, dass es nur eine Frage der Zeit war, und vermutlich hatte er damit auch recht. Dennoch wünschte sie, es gäbe einen Weg, um das schneller herauszufinden. Denn auch wenn er ihr Beharren auf einer vorerst unverbindlichen Beziehung nach außen hin akzeptierte, wusste sie doch genau, dass er sich innerlich tief verletzt fühlte.
    „Hör auf damit, du dummer Hund.” Leigh sah sich um, während sie die Stufen hinunterging, und entdeckte Lucian mit Julius in der Küche. Im ersten Moment glaubte sie, die beiden würden miteinander ringen.
    Lucian lag seitlich auf dem Boden, hatte die Beine um den massigen Körper des Hundes geschlungen und versuchte, ihm die Schnauze zu öffnen. Dummerweise wollte Julius das aber nicht mitmachen, sondern wand sich und strampelte mit allen vieren, um sich aus Lucians Griff zu befreien.
    „Es ist doch nur zu deinem Nutzen”, erklärte Lucian eindringlich und fasste anders zu, um einen neuen Versuch zu unternehmen.
    „Was soll das werden?”, fragte Leigh ratlos, dann sah sie, wie Lucian dem Hund eine kleine bunte Pille in den Rachen warf und er ihm sofort die Schnauze zudrückte, damit er schluckte.
    Ah, seine Medizin, überlegte Leigh. Marguerite hatte bei dem ersten Telefonat mit Lucian etwas von einer Infektion gesagt, aber das war bei Leigh ganz in Vergessenheit geraten, wohl auch, weil sie nie miterlebt hatte, wie Lucian sie dem Tier verabreichte. Es schien jedoch nicht das erste Mal zu sein, wenn sie dieses Ritual betrachtete.
    „So, das war’s, und jetzt hau ab.” Offenbar war Lucian davon überzeugt, dass der Hund geschluckt hatte, da er ihn aus seinem Klammergriff entließ. Julius sprang sofort auf, schüttelte sich und beugte sich über Lucian, um ihm einmal über die Wange zu lecken, als wolle er sich für sein störrisches Benehmen entschuldigen. „Ja, ja, ist ja gut”, murmelte Lucian und schob den großen Hundekopf von sich weg. „Geh was essen, damit du den Geschmack der Tablette loswirst.”
    Leigh lächelte über diese Bemerkung und sah Lucian nach, wie er zur Spüle ging. Sie erschrak, als ihr auffiel, dass er Blut von seiner Hand abspülte. „Er hat dich gebissen!”, rief sie und eilte zu ihm. „Geht es dir gut?”
    „Das verheilt wieder”, erwiderte er beiläufig und hielt die Hand weiter unter den Wasserstrahl. Von seiner Antwort bekam Leigh kaum etwas mit, da sie auf seine Hand starrte. Es war eine tiefe Bisswunde, die geschmerzt haben musste, aber Lucian wirkte nicht verärgert, und er war auch nicht deswegen grob mit dem Tier umgesprungen. „Außerdem bin ich ja selbst schuld. Ich habe keine Ahnung, was ich tun muss, und vermutlich mache ich es genau verkehrt. Der Hund ist genauso dumm wie ich und versteht nicht, dass man ihm mit der Arznei nur etwas Gutes tun will “, fügte er sarkastisch an. „Wahrscheinlich hat er gemeint, ich wollte ihn erwürgen.”
    Leigh sah ihm ins Gesicht. Kenny hätte den Hund getreten und alle Schuld auf ihn abgewälzt, während Lucian sich selbst die Schuld gab. „Bestimmt gibt es eine einfachere Methode”, redete Lucian weiter und hob die Hand hoch, um zu sehen, wie weit

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