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Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6

Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6

Titel: Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Tiere im Dreck, und wer wusste schon, was sich alles in ihrem Felltummelte?
    Leigh seufzte tief. Unendlich viele Fragen gingen ihr durch den Kopf. Sie wusste jetzt, sie war nicht verflucht und sie konnte nichts so Cooles oder Schräges wie die Verwandlung in eine Fliege oder einen Wolf fertigbringen. Aber sie wollte unbedingt verstehen, was genau sie nun war. Konnte sie noch von sich sagen, dass sie ein Mensch war? Und wenn ja, wie war es möglich, so lange zu leben, weder alt noch krank zu werden, keine Karies zu bekommen und so weiter?
    Ein überraschter Laut von Lucian lenkte ihre Aufmerksamkeit zurück auf ihn. Er hatte sich zu ihr umgedreht und sah sie verblüfft an. Das Telefon hielt er abwesend noch in der Hand. „Was ist?”, fragte sie vorsichtig.
    „Sie hatten unter der Dusche einen erotischen Traum?”, fragte er. Sofort lief Leigh rot an und verfluchte ihre Unachtsamkeit, diese Bemerkung vor sich hin zu murmeln. Kein anderer hätte sie verstanden, geschweige denn gehört. Aber Lucian war ein Unsterblicher von der Art, in die sie sich auch veränderte. Er hatte ihr gesagt, dass ihre Sinne sensibler werden würden, auch das Gehör. Seines war eindeutig weit überlegen. Na toll.
    Es gab nur zwei Auswege. Entweder sie stritt es ab, oder sie bekannte sich dazu. Es war ja nicht so, dass er wusste, von wem sie unter der Dusche geträumt hatte. „Klar. Wieso fragen Sie? Ist Ihnen das dass er wusste, von wem sie unter der Dusche geträumt hatte. „Klar. Wieso fragen Sie? Ist Ihnen das noch nie passiert?”
    „Habe ich in dem Traum eine Rolle gespielt?”
    Leighs Augen wurden größer, und sie riss entsetzt den Mund auf. „Was?”
    Ein Krächzen aus dem Hörer lenkte seine Aufmerksamkeit dorthin zurück, er hielt ihn ans Ohr, lauschte einen Moment, dann seufzte er. „Ich will es ihr nicht erklären, Marguerite. Ich habe seit sechsunddreißig Stunden kein Auge mehr zugetan, ich habe die ganze Nacht dein Haus sauber gemacht. Sie will Antworten haben, aber ich brauche eine Dusche und dann.... Was?” Lucians Reaktion ließ Leigh gebannt warten. Auf einmal sagte er lautstark: „Ich habe gar nichts mit deinem Haus angestellt, Marguerite. Ich habe nur die Sauerei aufgeräumt, die Julius veranstaltet hat, als er aus der Küche ausbrach.” Wieder hörte er zu. „Marguerite, ich will nicht die nächste Stunde mit Erklärungen verbringen und.... ” Er schnaubte ungeduldig. „Nein, ich kann ihren Verstand nicht kontrollieren, damit sie wartet. Ich finde keinen Zugang zu ihren Gedanken.” Wieder eine Pause, wieder ein Schnauben.
    „Nein, Marguerite, das bedeutet es nicht. Es bedeutet nur, dass ich zu müde bin.” Es folgte eine ungeduldige Geste. „Ich gehe jetzt duschen, Marguerite. Hier kommt Leigh.”
    Verdutzt bekam sie den Hörer in die Hand gedrückt, und noch ehe sie dagegen protestieren konnte, war er bereits nach nebenan ins Badezimmer gegangen und hatte die Tür hinter sich zugeschlagen. Einen Moment lang starrte sie auf die geschlossene Tür, dann hob sie den Hörer ans Ohr. „Hallo?”
    Kurzes Schweigen, schließlich ein langer Seufzer. „Leigh?”, fragte Marguerite.
    „Ja.”
    „Er ist unmöglich, nicht wahr?”
    Leigh zögerte, denn im gleichen Augenblick erwachte ihr Beschützerinstinkt, und aus einem unerfindlichen Grund wollte sie nichts anderes, als sich schützend vor ihn stellen. „Für mich klingt es so, als ob er wirklich nur müde ist.”
    „Hmm”, machte Marguerite und fragte: „Was halten Sie von ihm?”
    „Also.... ich.... ”, stammelte sie. Im ersten Moment wollte sie sagen, dass sie ihn eigentlich noch gar nicht näher kannte, doch dann wurde ihr bewusst, wie viel sie doch schon über ihn wusste. Er hatte es sich zur Aufgabe gemacht, sich während ihrer Wandlung um sie zu kümmern, obwohl er das gar nicht hätte tun müssen. Sie wusste, er war so mutig, abtrünnige Vampire zu jagen, obwohl er sich ebenso gut hätte zurücklehnen und seine Gesundheit genießen können.
    „Leigh? Sind Sie noch da?”, fragte Marguerite, woraufhin Leigh sich räuspern musste.
    „Ja, entschuldigen Sie. Er.... er kommt mir stark und tapfer vor. Und aufmerksam und fürsorglich.”
    „Wie bitte?”, hakte Marguerite hörbar überrascht nach.
    „Sagten Sie aufmerksam und fürsorglich’?”
    Leigh dachte daran zurück, wie er sie unter dem Bett entdeckt und hervorgeholt hatte, um sie auf die Matratze zu setzen. Er hatte gesagt, sie sei zu schwach zum Aufstehen. Und er hatte ihr etwas zu essen

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