Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Vampir liebt auch zweimal (German Edition)

Ein Vampir liebt auch zweimal (German Edition)

Titel: Ein Vampir liebt auch zweimal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
Vom Netzwerk:
sicherlich kein Fleisch verbrannt. Das wäre absolut unhygienisch. Also, bis später dann!«
    Ich schaute in den Himmel, als stünde dort die Lösung für alle meine Probleme geschrieben, aber es war nichts zu sehen außer bräunlich grauen Wolkenschleiern, die über der kargen, unwirtlichen Landschaft lagen. »Noch seltsamer kann dieser Tag kaum werden, oder?«
    Niemand antwortete mir und darüber war ich sonderbarerweise sehr froh. Ich kam zu dem Schluss, dass ich mich, wenn ich tatsächlich bessere Chancen als die meisten anderen hatte, von diesem (wahrscheinlich im wahrsten Sinn des Wortes) gottverlassenen Ort wegzukommen, am besten auf die Suche nach dem Ausweg machte.
    Ich streifte tagelang umher – so kam es mir jedenfalls vor. Ein paar Stunden waren es sicherlich, denn meine Schuhe waren völlig abgewetzt von den scharfkantigen Steinen. Die Farbe des Himmels blieb jedoch immer gleich und ich fand keinen Ausweg aus der felsigen Einöde – vorausgesetzt, es gab überhaupt einen und Margaretta hatte keinen Unsinn erzählt, als sie von dem Kennenlern-Frühstück in dem offenbar zivilisierten Teil des Akasha gesprochen hatte.
    »Ich könnte schwören, dass ich im Kreis gehe«, murmelte ich vor mich hin und betrachtete argwöhnisch einen hoch aufragenden Felsen, der aussah wie eine Hand mit Stinkefinger. »Du kommst mir doch bekannt vor! Okay, dann gehe ich jetzt in diese Richtung.«
    Als ich um den unhöflichen Gesteinsbrocken herumging, blieb ich ruckartig stehen. Auf der anderen Seite, am Fuß des Felsens, lag ein Mann. Zumindest dachte ich, es sei ein Mann.
    »Hey! Alles in Ordnung?«, rief ich. Als er nicht reagierte, ging ich widerstrebend auf ihn zu, um nachzusehen, ob er vielleicht verletzt war oder so. »He, Sie da! Verdammt.«
    Während ich mich ihm langsam näherte, erinnerte mich mein kleiner Teufel an den Horrorfilm, den ich in der vergangenen Woche gesehen hatte und in dem jemand, der ziemlich tot ausgesehen hatte, plötzlich aufgesprungen war und das ahnungslose Paar, das ihm zufällig über den Weg lief, mit seinen langen scharfen Krallen in Fetzen gerissen hatte.
    Ich warf einen prüfenden Blick auf die Hände des Mannes, aber von Krallen war nichts zu sehen. Außerdem gewann ich den Eindruck, dass er es vielleicht schon hinter sich hatte und gar keine Hilfe mehr benötigte.
    »Ach, Sie Armer!« Ich hockte mich neben ihn und sah mir seine graue Haut und seine Wangen an, die so eingefallen waren, dass die Knochen deutlich hervortraten. Seine Lippen waren ebenso grau wie seine Haut. Er trug einen vermutlich sehr teuren schwarzen Anzug, der jedoch mit dem braunen Staub überzogen war, der alles im Akasha bedeckte. Er hatte schöne Hände mit langen Fingern, die sehr sanft aussahen. Dass die Sehnen auf seinen Handrücken stark hervortraten, deutete darauf hin, dass er tot war. »Sind Sie ganz allein hier draußen gestorben?«
    Es gab keine Anzeichen von Verletzungen, kein Blut, keine gebrochenen Gliedmaßen – es sah aus, als hätte er sich einfach hingelegt und wäre gestorben. Beim Anblick des Mannes überkam mich eine sonderbare Traurigkeit. Er kam mir irgendwie bekannt vor, doch als ich sein Gesicht studierte, gelangte ich zu dem Schluss, dass ich mich wohl geirrt hatte. Dennoch verspürte ich das unerklärliche Bedürfnis, ihm zu helfen. Vielleicht gab es irgendjemanden, den ich rufen konnte und der sich um seine sterblichen Überreste kümmerte? Jemand, der ihn herrichtete und für eine anständige Beerdigung sorgte. Ich strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Er hatte dunkelbraunes, beinahe schwarzes halblanges Haar. »Sie waren bestimmt ein attraktiver Mann«, sagte ich und kämmte ihm mit den Fingern die Haare nach hinten. Wenn ich gekonnt hätte, hätte ich ihm auch das Gesicht gewaschen.
    Ich strich unwillkürlich über seine leicht stoppelige Wange. »Ein sehr attraktiver Mann«, sagte ich, als mir sein Kinngrübchen auffiel, das mich, wäre er lebendig gewesen, völlig um den Verstand gebracht hätte. Seine Nase war lang und schmal, hatte jedoch ein paar kleine Hubbel, die vermutlich von Gewalttätigkeiten herrührten. »Sie waren also ein Kämpfer?«
    Ein brauner Käfer kam unter seinem offenen Hemd hervor und krabbelte über sein Schlüsselbein. Ich schnippte ihn weg und warf einen Blick unter sein Hemd, um mich zu vergewissern, dass dort nicht noch mehr Insekten waren.
    Ich kam nicht umhin, seine breite, muskulöse Brust zu bewundern. »Okay, ich habe meine Meinung geändert.

Weitere Kostenlose Bücher