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Ein Vampir zum Valentinstag (German Edition)

Ein Vampir zum Valentinstag (German Edition)

Titel: Ein Vampir zum Valentinstag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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wollte ihr einfach nicht in den Kopf, dass etwas, das ihr Leben so tiefgreifend geprägt hatte, den meisten Sterblichen heutzutage kein Begriff mehr war. Es fiel ihr schwer hinzunehmen, dass dieser Wendepunkt in ihrem Leben für die meisten anderen bedeutungslos war. Resigniert erklärte sie: »Die Massaker von St. Bartholomew waren ein chaotisches Ereignis. Sie haben eine lange Vorgeschichte, doch der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, war die Hochzeit zwischen der Katholikin Marguerite de Valois, der Schwester des Königs von Frankreich, und dem Protestanten Henry de Navarre. Die Bevölkerung von Paris hing mit tiefer Überzeugung dem römisch-katholischen Glauben an und war also den Hugenotten gegenüber feindlich eingestellt. So wurden damals in Frankreich die Protestanten genannt«, erläuterte sie schnell, bevor er nachfragen musste. »In den sechs Tagen, die auf die Hochzeit folgten, geschahen ein paar Dinge, die die Stimmung in der Stadt anheizten. Am 23. August schließlich wurden die Stadttore von Paris verriegelt, und ein römisch-katholischer Mob machte in den Straßen Jagd auf Protestanten und metzelte sie nieder. Tausende wurden ermordet, darunter viele Frauen und Kinder.«
    »Und deine Familie hielt sich zu dieser Zeit in Paris auf?«, fragte Tiny nachdenklich.
    »Nein. Und sie waren auch keine Protestanten, sondern Katholiken. Sie sind erst Ende September gestorben und nicht im August. Bis zum Oktober jenes Jahres flammte überall im Land eine ähnliche Gewalt auf. Das geringste Anzeichen protestantischen Glaubens genügte schon, um eine ganze Familie zum Tode zu verurteilen.
    Ich weiß nicht, ob mein Onkel seine Taten von langer Hand geplant hat und die Massaker nur eine passende Tarnung waren oder ob ihn die Gewalt im Land angestachelt hat. Jedenfalls hatte er vor zu behaupten, dass wir alle in den Verdacht geraten wären, Protestanten zu sein und in unserer Scheune in Ketten gelegt und bei lebendigem Leib verbrannt werden sollten.«
    »So ein fieser Mistkerl«, kommentierte Tiny grimmig. »Offensichtlich ist sein Plan aber nicht aufgegangen.«
    Mirabeau sah ihn fragend an, dann bemerkte er: »Du bist noch am Leben.«
    »Ach so, ja.« Nachdenklich blickte sie aus dem Fenster. »Ich lebe aber nur noch, weil ich eine aufsässige Siebzehnjährige war und mich heimlich aus der Burg geschlichen habe, um mit einem äußerst attraktiven Stallburschen namens Frederique heimlich in den Ställen Wein zu trinken.«
    Sie warf Tiny einen schnellen Blick zu und bemerkte, wie seine Mundwinkel amüsiert zuckten. Sie wünschte, sie selbst könnte auch über diese Sache schmunzeln, aber obwohl das alles schon so weit zurücklag, war ihr nicht zum Lachen zumute. »Mein Onkel kam zum Abendessen. Nach dem Mahl gingen er, mein Vater und meine Brüder hinaus, um ein Pferd zu begutachten, das mein Vater kurz zuvor erstanden hatte. Wahrscheinlich wurden sie in den Ställen von den Schergen meines Onkels bereits erwartet. Die haben sie überrumpelt und in dem Augenblick, in dem sie den Stall betraten, abgeschlachtet. Als ich mich zu Frederique schlich, waren die Ställe verlassen. Ich ging davon aus, dass sie schon wieder in die Burg zurückgekehrt wären.« Sie schürzte die Lippen und setzte verbittert hinzu: »Und mein Onkel war tatsächlich in die Burg zurückgekehrt … um sich meine Mutter zu holen.«
    Sie schloss kurz die Augen, bevor sie weitersprach. »Ich saß mit Frederique auf dem Heuboden und habe getrunken. Er versuchte gerade, mich zu küssen, als mein Onkel mit meiner Mutter im Schlepptau in den Stall kam, um ihr zu zeigen, was er getan hatte. Die enthaupteten Leichen meiner Brüder und meines Vaters hatten die ganze Zeit unter einer dünnen Strohschicht versteckt gelegen, während Frederique und ich auf dem Boden gezecht hatten. Er zeigte sie ihr also und verlangte, dass sie nun seine Lebensgefährtin würde.«
    »Moment mal«, unterbrach Tiny erstaunt. »Seine Lebensgefährtin? Wie soll denn das gehen? Sie war doch schon die Gefährtin deines Vaters. Und wo waren zu diesem Zeitpunkt eigentlich die Männer deines Onkels?«
    »Er hat sie wohl fortgeschickt, um sich allein mit meiner Mutter und mir auseinandersetzen zu können.« Mirabeau verzog das Gesicht und erklärte dann: »Weißt du, mein Onkel konnte meine Mutter nicht kontrollieren und auch nicht lesen. Sie hätte die Lebensgefährtin beider Brüder werden können, aber sie hat sich für meinen Vater entschieden.«
    »Eine kluge Frau«,

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