Ein Vampir zum Vernaschen: Argeneau Vampir 3
Dinge zu sagen, die sie niemals verraten wollten. Sie hätte eine gute Therapeutin abgegeben.”
Lucern schwieg, und alle reichten Bastien die leeren Becher zurück. Er wusste nicht, wie seine Mutter in Erfahrung gebracht hatte, was sie wusste, aber er zweifelte keinen Augenblick daran, dass es stimmte. Was bewirkte, dass er sich vollkommen elend fühlte, denn nun wusste er sicher, dass er niemals Ruhe vor dieser Frau haben würde. Sie war verzweifelt, und verzweifelte Menschen waren gnadenlos und unberechenbar.
„Hier sind Sie alle!”
Die vier Männer fuhren erneut herum und sahen sich diesmal Kate C. Leever gegenüber. Sie grinste hämisch, als sie ihre schuldbewussten Mienen sah und ihre krampfhaften Versuche, etwas hinter ihrem Rücken zu verbergen.
„Rachel sucht nach Ihnen. Ich sagte, ich hätte Sie nach draußen gehen sehen und wollte für sie nachsehen”, erklärte Kate und betrachtete sie immer noch amüsiert. „Sie hat versucht, mich aufzuhalten, und wollte selbst gehen, aber das hier ist schließlich ihre Hochzeit ich konnte doch nicht zulassen, dass sie ihre Gäste sitzen lässt, um hinter ihren lasterhaften neuen Verwandten herzujagen.”
Lucern wechselte einen Blick mit den anderen. Sie wussten alle verdammt genau, dass Rachel vielleicht gehofft hatte, ebenfalls für einen raschen Schluck nach draußen schlüpfen zu können, wie ihre Mutter es gerade getan hatte. Kate hatte das mit ihrer Hilfsbereitschaft zunichte gemacht.
„Warum bezeichnen Sie uns als lasterhaft?”, fragte Greg.
Kate machte eine wegwerfende Handbewegung und lachte. „Darum geht es doch bei dem, was sie hier draußen machen.”
Die vier Männer wechselten einen Blick und rückten ein wenig enger zusammen, um sicherzustellen, dass die offene Rückseite des Van und die Kühlbox mit dem Blut verborgen blieben. Dann fragte auch Lucern: „Was haben wir denn getan?”
„Ach, als wäre das nicht vollkommen offensichtlich”, schnaubte sie. „Schleichen sich hier raus und drängen sich um den Van.” Sie schüttelte den Kopf und sah sie herablassend an. „Ich mag in Nebraska aufgewachsen sein, aber ich habe lange genug in New York gelebt, um mich mit Künstlertypen wie Ihnen auszukeimen.”
Die Mienen der Männer waren nun mehr als verblüfft. Künstlertypen? Lucern war Schriftsteller, Etienne Programmentwickler, Bastien Geschäftsmann und Greg Therapeut. Künstlertypen? Und was glaubte sie, das Künstlertypen taten? Die einzige Möglichkeit, das herauszufinden, bestand darin zu fragen. „Was genau dachten Sie denn, was wir hier machen?”
Sie seufzte resigniert. „Sie haben einen Joint geraucht.”
Die Männer starrten sie nur an, dann stieß Etienne ein ungläubiges Lachen aus. „Was?”
Kate schnalzte gereizt mit der Zunge. „Gras. Marihuana. Sie haben sich für einen Debbie hier rausgeschlichen.”
„Äh.... ich glaube, man nennt es Doobie”, warf Greg ein.
„Von mir aus. Das haben Sie doch getan, oder?”
„Ah.... ”, begann Lucern. Dann grinsten er, Bastien, Etienne und Greg sich gegenseitig an.
„Na gut. Sie haben uns erwischt. Wir haben einen Debbie geraucht”, stimmte Etienne zu.
„Doobie”, korrigierte Greg.
„Ja.” Bastien nickte. „Wir würden Ihnen ja etwas davon anbieten, aber wir.... äh.... ”
„.... haben alles aufgeraucht”, schloss Etienne.
Die beiden Männer klangen für Lucerns Geschmack widerwärtig schuldbewusst. Guter Gott.
„Schon in Ordnung, ich rauche nicht.” Sie grinste schief, dann fügte sie hinzu: „Außerdem wird das Essen gleich serviert. Ich glaube, deshalb hat Rachel nach Ihnen gesucht.”
„Dann sollten wir lieber reingehen.” Lucern trat vor, nahm Kates Arm und schob sie auf das Gebäude zu. Sie hatten kaum zwei Schritte getan, als er hörte, wie die Hecktür des Van zugeworfen wurde und die anderen Männer ihnen folgten. Debbies rauchen. Guter Gott.
Lucern war während des Essens mit den Gedanken ganz woanders und stocherte nur in seiner Mahlzeit herum. Wenn man Kates Komplimenten glauben durfte, war wohl alles sehr schmackhaft, aber er hatte wirklich keinen Appetit. Seine Gedanken kreisten immer wieder um die Behauptung seiner Mutter, Kates Job hinge davon ab, ihn zur Kooperation zu überreden. Lucern wusste nicht warum, aber das beunruhigte ihn gewaltig.
„.... tanzen, Luc.”
Lucern sah sich verwirrt um. Er hatte nur das Ende des Satzes verstanden, den seine Mutter gesagt hatte, so tief war er in Gedanken versunken gewesen. Er sah sie
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