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Ein verführerischer Schuft

Ein verführerischer Schuft

Titel: Ein verführerischer Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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zu heißen.«
    Alicia sah zu Adriana und las die Bitte in ihren Augen.
    »Ja, natürlich.«
    Nicht ohne an sich selbst und ihren Entschluss zu denken, fügte sie hinzu:
    »Es ist nur vernünftig, die Gunst der Stunde zu nutzen.«
    Geoffrey und Adriana strahlten vor Glück; wortreich entschuldigten sie sich und gingen.
    Auf der Türschwelle kamen sie an Maggs vorbei. Er trat ein und grüßte die beiden verbliebenen Damen höflich.
    »Wenn es Ihnen recht ist, Madam«, sagte er an Alicia gewandt, »nehme ich die jungen Burschen hier mit zum Fluss. Ich habe es heute Morgen schon angesprochen. Wie es aussieht, haben sie schon seit Ewigkeiten keine Angel mehr in den Händen gehalten. Ich passe gerne auf sie auf.«
    Als Alicia ihre Brüder anschaute, murmelte Marie:
    »Maggs ist vollkommen vertrauenswürdig.«
    Sie lächelte dem großen Mann mit dem unscheinbaren Äußeren zu.
    »Er hat schon auf Tony aufgepasst, als er etwa in Davids Alter war.«
    Alicia betrachtete die leuchtenden Augen ihrer Brüder und ihre eifrigen Mienen.
    »Wenn ihr versprecht, euch zu benehmen und genau zu tun, was Maggs euch sagt …« Sie blickte zu Maggs und lächelte. »… dann können sie mit Ihnen gehen.«
    »Hurra!« Ihre Brüder warfen ihre Servietten auf den Tisch, schoben die Stühle zurück und liefen zu Maggs, blieben nur kurz stehen, um vor Alicia und der Viscountess einen Diener zu machen, ehe sie fröhlich abzogen.
    Alicia sah zu, wie Matthew an Maggs’ Hand zufrieden aus dem Zimmer marschierte, und verspürte Dankbarkeit und mehr in sich aufwallen. Nicht nur wegen Matthew, sondern auch wegen der Kinder, die sie bekommen würde; hier und so sollten Kinder aufwachsen, mit dieser Beständigkeit und Sicherheit.
    »Gut!« Marie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. Auf ihr Zeichen hin verschwand der junge Butler und ließ sie allein.
    »Sie können essen, und ich rede, dann erfahren wir mehr über einander. Und Sie können mir sagen, wann die Hochzeit sein soll. In seinem gewohnt nachlässigen Umgang mit Details hat Tony mir es bislang nicht gesagt.«
    Alicia schaute von ihrem Teller auf und Marie in die Augen.
    »Ja, nun gut …« Sie holte tief Luft; mit einem so direkten Vorgehen hatte sie nicht gerechnet.
    »Genau das ist ein Thema, das ich gerne mit Ihnen besprechen würde.«
    Sie sah sich um, vergewisserte sich, dass sie wirklich allein waren. Sie atmete erneut tief ein, hielt den Atem einen Moment an, dann erwiderte sie Maries Blick offen und geradeheraus.
    »Ich bin Tonys Mätresse, nicht seine Verlobte.«
    Marie blinzelte. Eine Reihe von Gefühlen spiegelte sich rasch hintereinander auf ihren Zügen, dann blitzten ihre Augen auf. Sie presste die Lippen zusammen und streckte die Hand aus, tätschelte Alicia den Arm.
    »Meine Liebe, ich fürchte, ich muss mich aufrichtig und zerknirscht bei Ihnen entschuldigen - nicht für meine Frage freilich, sondern für meinen säumigen Sohn.«
    Marie schüttelte den Kopf; Alicia erkannte mit einer gewissen Überraschung, dass sie darum kämpfen musste, nicht zu lachen. Dann sah sie ihr wieder in die Augen.
    »Wie es aussieht, hat er es Ihnen auch nicht gesagt.«

    In der folgenden Stunde versuchte sie, Maries Annahme zu korrigieren, aber Tonys Mutter wollte davon nichts hören.
    »Nein, nein und nochmals nein, ma petite . Glauben Sie mir, Sie kennen ihn nicht so gut wie ich. Aber nachdem Sie mir alles erzählt haben, kann ich verstehen, wie Sie sich aufgrund seiner Saumseligkeit zu dieser irrigen Annahme verstiegen haben. Sie hatten niemanden, der Sie anleiten konnte, niemanden, der Ihnen die Verhältnisse erklären konnte, kurz niemanden, der … wie lautet das richtige Wort … Ihnen sein Benehmen deutet. Seien Sie beruhigt, er hätte nicht zugelassen, dass irgendjemand von Ihnen erfährt, ganz zu schweigen davon, dass er Sie in der Gesellschaft nie mehr oder weniger offiziell als seine Gefährtin eingeführt hätte - oder Sie gar hergebracht hätte, wenn er nicht von Beginn an in Ihnen seine Braut gesehen hätte.«
    Es wurde immer schwieriger, an ihrer Sicht der Dinge festzuhalten, solange Marie so überzeugt klang. Aber Alicia konnte einfach nicht glauben, dass er die ganze Zeit über …
    »Von Beginn an?«
    » Oui - ganz ohne Zweifel.« Marie schob ihren Stuhl zurück.
    »Kommen Sie - ich zeige Ihnen jetzt etwas, das Ihnen helfen wird, alles klarer zu sehen.«
    Sie verließen den Frühstückssalon; während sie durch das große Haus schlenderten, befragte Marie sie zum Unterricht ihrer

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