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Ein verhaengnisvoller Winter

Ein verhaengnisvoller Winter

Titel: Ein verhaengnisvoller Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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ihm misstrauisch gegenübersteht. Doch als sich verdächtige Vorfälle häufen, ein Unfall geschieht und ein Mord verübt wird, fragen sich die friedlichen Leute, wer der Mann ist, den sie da in ihr Haus gelassen haben und von dem die weitere Existenz ihres Hofes abhängt.
    "Ein schicksalhafter Sommer" ist ein historischer Roman und erzählt die Geschichte einfacher Leute auf einem Bauernhof am Niederrhein zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Er handelt von ihren Sorgen und Nöten, Träumen und Hoffnungen und von einer Bedrohung, die sich langsam in ihr Leben schleicht.
     
    Leseprobe zu „Ein schicksalhafter Sommer“:

Prolog
     
    Eifel 1911
     
    Victor Kinder trottete, wie jeden Morgen, mit schlechter Laune auf seine Arbeitsstätte zu. Er blickte missmutig auf den tristen, großen Steinbau vor sich und wappnete sich für das, was ihn erwartete. Seit drei Jahren verrichtete er nun diese Arbeit, und das Geschrei und Gezeter der Irren verfolgte ihn bis in seine Träume. Es wurde Zeit, dass er endlich etwas anderes fand, sonst würde er noch genauso verrückt werden wie die Insassen hier. Vor der Tür hielt er kurz inne und atmete noch einmal die frische Morgenluft ein, ehe er das Gebäude betrat.
    Dies hier war kein Sanatorium, in das gewöhnlich die Reichen ihre minderbemittelten Verwandten brachten, um sie für gutes Geld vor der Öffentlichkeit zu verstecken. Und dies war auch keine der modernen Einrichtungen, in denen man heutzutage die geistig Kranken nach neuesten medizinischen Erkenntnissen behandelte. Hier gab es auch keine Besuche von lieben Freunden oder Angehörigen, die ein paar Stunden im Monat mit den Verstoßenen in feinen Gärten spazieren gingen. Nein, hierher kamen die gefährlichen Irren, welche die Gemeinschaft aus ihrer Mitte zu entfernen gedachte, damit sie nicht noch mehr Unheil anrichten konnten. Einmal hier, wurden sie weggeschlossen und von der Außenwelt für immer vergessen. Nur Leute wie er, Victor, mussten sich mit ihnen herumschlagen. Bei dem Gedanken verzog er verächtlich den Mund. Er verließ den Eingangsbereich und stieg die Treppe hinunter ins Kellergeschoss. Dort zog Victor gerade seine schweren Schlüssel heraus, um die Tür zum hinteren Zellentrakt aufzuschließen, als er verdutzt innehielt. Die Tür war nicht verschlossen. Victor schnaufte wütend ob der Gedankenlosigkeit seines Kollegen. Dem alten Hauser würde er was erzählen, wenn er ihn sah. Kopfschüttelnd öffnete er die schwere Tür, trat ein und runzelte die Stirn. In dem Gang, der an den Zellen vorbeiführte, brannte kein Licht. Dank des schmierigen Fensters am Ende des Raumes konnte er erkennen, dass der Gang verlassen da lag. Wo war Hauser? Der Wärter zwang sich, den Gestank, der ihm entgegenschlug, zu ignorieren und stapfte los. Durch das Gestöhne und Gegröle der Insassen hörte er zuerst gar nicht die Stimme, die ihn eindringlich beim Namen rief. Alarmiert schritt er zu Zelle 8 und schaute durch das kleine Fenster in der massiven Tür. Schockiert stellte er fest, dass Hauser ihn daraus anblickte. “Verdammt, was-?“
    „Schließ die verdammte Zelle auf und guck nicht so blöd!“, keifte Hauser. „Kalter, der verdammte Hund, hat mir gestern Abend bei der Essensausgabe eins übergezogen.“ Hektisch fuchtelte Hauser mit seiner Hand herum „Jetzt los, ich muss Meldung machen!“
    Viktor fand den Zellenschlüssel nach einigem Suchen in einer Ecke im Eingangsbereich und schloss Hauser die Zellentür auf. Sein mitleidiger Blick folgte seinem Kollegen, als dieser die Beine in die Hand nahm, um beim Direktor vorzusprechen.
     
    „Ja, Herr Direktor, da hab ich nicht aufgepasst. Hab gedacht, der Verrückte steht sowieso wieder nur teilnahmslos in der Ecke rum und nimmt nichts wahr. Hat er ja schließlich so gemacht, seit ich hier arbeite, nicht wahr?“ Hauser knetete nervös seine Hände und warf seinem Gegenüber einen vorsichtigen Blick zu, ehe er schnell wieder den Kopf senkte. „Und ich denk noch, Hans, denk ich, wozu der Umstand mit der doppelten Sicherheit, bin ja sowieso spät dran. Und plötzlich stürzt der Kerl sich auf mich und als Nächstes wach ich in der Zelle auf. Ja, so war das.“ Hauser schluckte, und als das Schweigen auf der anderen Seite des Schreibtisches anhielt, sah er vorsichtig wieder auf. Theo Schmitts verächtlicher Blick ruhte auf ihm. Als dieser schließlich sprach, bebte seine Stimme vor unterdrücktem Zorn.
    „Hauser, mir fehlen die Worte ob Ihrer Dummheit. Meinen Sie, die Irren da

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