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Ein verhaengnisvoller Winter

Ein verhaengnisvoller Winter

Titel: Ein verhaengnisvoller Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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herausgekommen, dass er unschuldig war. Und dann hätte es nicht mehr lange gedauert, und man wäre auf dich gekommen. Oder auf mich. Denn du warst ja zum Zeitpunkt des Überfalls auf Richard zu Hause und hast die Kinder aufgepasst. Also hab ich dir auch eine Schlaftablette in deinen Likör getan. Und hab den Herbert zum Kieswerk gelockt. Dazu hatte ich ihm in deinem Namen einen Brief geschrieben. In dem hast du ihm mitgeteilt, dass du verzweifelt wärst und unbedingt mit ihm reden wolltest. Allein! Am Kieswerk, ehe du dir dort ein Ende bereiten würdest. “
    Aus der Ferne hörte man plötzlich Leute rufen und wie betäubt erkannte Anneliese Robert Kalter und seine Frau, gefolgt von dem kleinen Franz.
    „ Gib mir die Schere, Kind“, sagte Anneliese traurig und trat auf ihre Tochter zu.
    „Es ist vorbei, Mama, nicht wahr? Es war alles umsonst.“ Lisbeth ließ die Schere aus der schlaffen Hand fallen und sah ihre Kinder an.
    Anneliese nahm ihre Tochter in die Arme. „Ja, Lisbeth. Jetzt ist alles vorbei.“

Epilog
     
    Josefine strich die Tischdecke über dem alten Küchentisch glatt u nd stellte die Vase mit den frischen Blumen darauf. Sie und Richard wohnten zwar immer noch in der alten Wohnung, in der Richard schon mit seinem Vater gelebt hatte, aber das hieß ja nicht, dass man es sich nicht etwas schön machen konnte. Nachdenklich sah Josefine aus dem Fenster, welches, im Gegensatz zu früher, nun blitzblank war. Es war nun ein Jahr her, seit diesem furchtbaren Tag am See. Zum Glück war Josefines Wunde nicht allzu schlimm gewesen und nach ein paar Tagen im Krankenhaus konnte sie wieder nach Hause. Darum hatte sie auch die ersten Tage nach Lisbeths Festnahme nicht mitbekommen, aber wie man ihr erzählt hatte, muss es furchtbar gewesen sein, für Anneliese und die Kinder. Doch mit Lisbeths Festnahme endete die Sache natürlich nicht. Die ganze Geschichte war in den Zeitungen in aller Ausführlichkeit breitgetreten worden und der Klatsch im Dorf war unbeschreiblich gewesen. Bis heute ging Anneliese nur ins Dorf, wenn es sich gar nicht vermeiden ließ. Das Gefängnis, in dem Lisbeth eingesperrt war, befand sich im Nachbarort und es war traurig, dass Anneliese und die Kinder ihre Tochter und Mutter so nah wussten und trotzdem nicht erreichen konnten. Außer zu den wenigen Besuchen, die gestattet waren.
    Josefine war nun seit etwas über zwei Monaten mit Richard verheiratet und bisher hatte sich keine ihrer früheren Befürchtungen, was seinen Charakter betraf, bewahrheitet. Josefine hatte ihre Arbeitsstelle in der Seidenweberei bekommen und zusammen mit Richards Lohn aus der Brauerei verdienten sie im Moment genug Geld, dass sie sich keine Sorgen machen mussten. Richard gab einen Großteil seines Verdienstes ab, um Anneliese mit den Kindern zu unterstützen.
    Richard und Josefine verbrachten viel Zeit mit den Kindern und Anneliese hatte sie schon öfters gebeten, doch zu ihnen zu ziehen. Richard sträubte sich zwar, aber in Hinblick auf die Zukunft wäre es sicher klug, denn sollte Josefine später ein Kind erwarten, so konnten sie sich gegenseitig mit den Kindern unterstützen, während sie alle Arbeiten gingen, Margot, Anneliese und sie selber. Dann wiederum gab es Überlegungen, ob Anneliese und die Kinder nicht von hier wegziehen sollten um woanders, wo keiner wußte, was passiert war, neu anzufangen. Aber sie hegten die Hoffnung, dass vielleicht doch irgendwann Gras über die Sache wachsen würde und die Kinder unbehelligt in die Schule gehen konnten. Nachdenklich zupfte Josefine die Blumen in ihrer Vase zurecht. So viele Dinge gab es zu beachten und so viele Möglichkeiten abzuwägen. Was könnte passieren und wie ließ es sich vermeiden… Josefine ließ von ihren Blumen ab. Sie sollte sich nicht so viele Gedanken machen, sagte sie sich. Die Zukunft konnte man nun mal nicht voraussehen und meistens kam es doch ganz anders, als man erwartet hatte. Sie musste es ja wissen.
     
     
    Ende
     
     
     
     
     
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    Ein weiterer Roman der Autorin:
    „Ein schicksalhafter Sommer“  :
     
    Niederrhein 1911. Aus der Irrenanstalt geflüchtet, taucht Robert Kalter auf dem kleinen Hof der Familie Nessel unter. Durch die Arbeitsunfähigkeit des Bauern kurz vor dem Ruin, ist die zusätzliche Arbeitskraft die Rettung für den Hof. Aus diesem Grund stellt man den merkwürdigen Fremden auch ein, obwohl man

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