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Ein verhaengnisvoller Winter

Ein verhaengnisvoller Winter

Titel: Ein verhaengnisvoller Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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unbeherrschter geworden. Heinz heulte lautstark in seinem Kinderwagen und Lina klammerte sich krampfhaft an die Seite des Wagens.
    „Also musste ich mal wieder alles regeln. Ich! Weil du selber ja nie etwas unternommen hast!“ schrie Lisbeth unbeherrscht und trat einen Schritt auf ihre Mutter zu. Dann schien sie sich an Josefine zu erinnern. „Na, Josefine, tut’s weh? Bist selber schuld, mit deiner Schnüffelei.“
    „Lisbeth“, brachte Anneliese heraus, während sie auf die Hand ihrer Tochter starrte, die immer noch die Schere krampfhaft umklammert hielt. „So beruhige dich doch.“ Unbeholfen stand Anneliese erneut auf und trat auf ihre Tochter zu. „Lass doch die Josefine“, sprach sie, wie zu einem kleinen Kind. „Gib mir die Schere, ja?“
    „Nein!“ Lisbeth wich der Hand ihrer Mutter aus.
    „Und warum jetzt die Josefine?“ Anneliese blickte wieder zu dem jüngsten Opfer ihrer Tochter.
    Josefine gab ein Stöhnen von sich und immer noch versuchte Anneliese zu verstehen, was ihre Tochter getan hatte. „Warum, Lisbeth?“, fragte sie schließlich mit Tränen in den Augen. „Die Josefine hat dir doch nichts getan.“
    „Verstehst du immer noch nicht?“ Ich hab einen Fehler gemacht, als ich den Rahmen erwähnt hab.“
    „Du warst es, die den Richard umbringen wollte“, sagte Josefine mit schwacher Stimme.
    „Sollte ich warten, bis er zur Polizei rennt und die dann die alten Geschichten wieder aufwühlen? Und vielleicht Hedwigs Tod genauer untersuchen?“
    „Lieber Gott im Himmel, sag nicht, dass du da auch etwas mit zu tun hattest?“, flehte Anneliese.
    „Wer hat sich denn die Augen ausgeheult, weil der Herbert nicht mehr vorbeikommen wollte, als die Hedwig sauer war, wegen dem Gerede? Die hat doch aufgepasst wie ein Schießhund, seitdem. Also hab ich notgedrungen die Kinder alleine gelassen, Altweiber. Hab mich verkleidet und mich auf die Suche begeben. Eure Verkleidung kannte ich und als ich die Hedwig endlich gefunden hatte, hab ich sie zu mir gerufen. Hab sie gefragt, ob sie wissen möchte, mit wem ihr Mann es wirklich treibt. Hab ihr erzählt, dass er sich jetzt gerade zu Hause mit einer anderen amüsiert.“ Lisbeth verzog geringschätzig die Lippen. „Von wegen, bei denen lief nichts mehr, wie Herbert immer behauptet hat. Wie eine Furie ist die los. Ich hab ihr gesagt, sie soll zur Beruhigung erst mal einen trinken. Bis wir auf der Landstraße waren, hatte ich die so mit Schnaps abgefüllt, die konnte kaum noch sprechen.“ Einen Moment starrte Lisbeth gedankenverloren in die Leere. Dann fing sie sich wieder. „Als ich die Hedwig los war hab ich gedacht, jetzt ist endlich Frieden. Und wer kommt uns wieder in die Quere? Richard. Der sich alles schön zusammengesponnen hatte! War zwar nicht die Wahrheit, aber es klang plausibel genug, um die Aufmerksamkeit der Polizei zu erregen, hab ich befürchtet. Als er dann zum Essen kam, hab ich ihm die starken Schlafmittel, die mir der Arzt damals nach Tonis Tod verschrieben hatte, in die erste Kaffeetasse getan. Und zur Sicherheit noch etwas in die Suppe. Als ich später putzen gegangen bin, bin ich vorher bei ihm vorbei. Das war zwar leichtsinnig, weil mich jemand hätte sehen können, aber ich hatte weiß Gott keine Zeit zu verlieren. Also bin ich hinten rum, durch den Garten zum Hintereingang. Da war zum Glück nicht verschlossen, also bin ich rein zum Richard und hab ihm das Kissen aufs Gesicht gedrückt, wie dem alten Josef. Und hab gehofft, die Polizei würde später vielleicht denken, er hätte sich mit Schlaftabletten vergiftet. Die wollte ich noch neben ihm liegenlassen. Aber dann wurde er wach und mir blieb nichts anderes übrig, als ihm mit dem Aschenbecher eins überzuziehen. Und plötzlich klingelt es!“ Lisbeth sah zu der am Boden liegenden Josefine. „Ich konnte grad noch aus der Wohnung raus und mich oben im Treppenhaus verstecken, ehe du die Treppe hoch kamst. Gut, dass du nicht ganz oben geklingelt hattest. Dann hätte man mich entdeckt. Ich bin dann schnell raus und zur Sparkasse, um zu putzen. Die ganze Zeit hab ich gebetet, dass Richard tot ist oder wenn nicht, dass er mich nicht erkannt hat. Nun, da es offensichtlich ein Mordversuch war, musste leider ein Sündenbock her, und das war der Herbert.“ Lisbeth sah ihre Mutter flehend an. „Es tut mir so leid, Mama. Ich hatte wirklich keine andere Wahl. Ich hab doch immer alles gemacht, um dich glücklich zu machen. Aber wenn man den Herbert befragt hätte, wäre es

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