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Ein verruchter Lord

Ein verruchter Lord

Titel: Ein verruchter Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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lächelte sie und öffnete die Augen. Laurels Augen. Sie würden ihn immer an die Liebe erinnern, die er zerstört hatte.
    » Papa, hast du in meinem Bett geschlafen? «
    Ihr Bett war kaum länger als einen Meter. Jack stellte sich vor, wie das aussähe. Er in diesem Kinderbettchen, zusammengerollt wie ein Hering im Glas. » Nein, mein Schatz, ich habe nicht in deinem Bett geschlafen. Ich wollte dir bloß einen guten Morgen wünschen und deine Katze begrüßen. «
    Melody rieb sich die Augen. » Papa, ich kann Gordy Anne nicht finden. Sie ist weggelaufen. «
    Jack griff in seine Tasche und zog das Bündel heraus. Sie seufzte erleichtert und klemmte sie sich unters Kinn. » Sie ist zurück! «
    » Gott sei Dank « , erklang eine belegte Stimme von der Tür her. Madeleine stand dort im Morgenrock und mit zerzaustem Haar. » Ich bin früh aufgestanden, um noch einmal gründlich alles zu durchsuchen. Colin war bereits so weit, eine neue Gordy Anne zu fabrizieren. «
    » Ich glaube, sie ist inzwischen für uns alle mehr geworden als ein einfaches Halstuch « , sagte Jack und merkte, dass Madeleine ihn befremdet anschaute. » Entschuldigung. Ich kann mich einfach nicht daran gewöhnen, von dir eine Antwort zu bekommen. «
    Jack neigte den Kopf. » Warum hast du dann immer mit mir gesprochen, als erwartetest du eine? «
    Sie zuckte die Achseln. » Ich nehme an, weil ich die Hoffnung nicht aufgeben wollte. Und … Na ja, es kam mir unhöflich vor, es nicht zu tun. «
    Seine Mundwinkel zuckten. » Mein Freund ist ein glücklicher Mann. «
    Sie schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln und deutete einen Knicks an. » Danke, Mylord. «
    Melody schaute auf. » Hat Papa dir ein Kom-ple-mint gemacht, Maddie? «
    Madeleine lächelte über das neue Wort. » Und ob er mir ein Kompliment gemacht hat, Mäuschen. «
    » Kom-ple-minte sind etwas Nettes. « Melody kuschelte sich an Jack. » Papa, sag etwas Nettes zu Gordy Anne. «
    Er blickte auf den schmuddeligen Knotenkopf hinab. » Sie waren mir eine gute Freundin, Mylady. «
    Zufrieden gähnte Melody, ganz ähnlich wie das Kätzchen vor wenigen Minuten. » Gordy Anne bedankt sich, Papa. «
    Madeleine schaute die beiden eine Weile nachdenklich an. » Irgendetwas ist anders, nicht wahr? Was habt ihr gestern herausgefunden? «
    Gestern. Es kam ihm vor, als läge es Jahre zurück. Er sah Madeleine an. Warum sollte er es länger verschweigen – es machte ohnehin keinen Unterschied mehr. » Melody ist tatsächlich meine Tochter. «
    Ihre Augen weiteten sich und begannen zu strahlen. » Oh! Das ist ja wundervoll! Ich muss es Aidan erzählen. Und Pru. « Sie drehte sich um und eilte aus dem Zimmer.
    Um weiteren Diskussionen über das Thema aus dem Weg zu gehen, brachte er Melody zurück in ihr Bettchen zu dem Kätzchen, das erschrocken zur Seite sprang, als das Kind neben ihm in die Kissen fiel, und begab sich zurück in seine Räume. Als er am Schlafzimmer der Blankenships vorbeikam, hörte er Madeleines aufgeregte Stimme: » Aidan! Aidan, wir können sie behalten! Ist das nicht herrlich? «
    War es herrlich oder bloß ein weiterer Betrug?
    Im Laufe des Vormittags verbreitete sich die Nachricht im Club wie ein Lauffeuer. Alle wollten Melody sehen, doch sie schien wie vom Erdboden verschwunden. Was allerdings niemanden aufregte, weil sie sich gerne und häufig für eine Weile unsichtbar machte.
    Auch Evan suchte sie. » Wo steckt das Monster schon wieder? « , fragte er seine Schwester.
    Pru legte ihr Buch beiseite und runzelte die Stirn. » Weißt du, ich habe sie eine ganze Weile schon nicht mehr gesehen. «
    » Versteckt sich wohl « , sagte er und verdrehte die Augen, beschloss aber, sich vorsorglich auf die Suche zu machen. Als er sie in keinem ihrer üblichen Verstecke fand, schaute er sogar mit schlechtem Gewissen in den Lastenaufzug. Nichts. Die Kiste war im Keller festgemacht worden und ließ sich nicht mehr bewegen.
    Inzwischen suchten nicht nur die beiden Ersatzmütter, sondern auch Wilberforce. Er traf die beiden Ladys im oberen Flur, wo sie die Fenstererker inspizierten und sogar einen Blick in die große Ming-Vase auf einem der Beistelltischchen warfen.
    Pru sah den Majordomus besorgt an. » Haben Sie Melody gesehen? «
    Wilberforce bedachte sie mit einem langen, gequälten Blick. » Ich denke, Lady Melody neigt dazu, sich auf dem Dachboden aufzuhalten. «
    Madeleine schüttelte den Kopf. » Das glaube ich nicht. Sie ist da oben genauso ungern wie ich. «
    Wilberforce verneigte

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