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Ein verruchter Lord

Ein verruchter Lord

Titel: Ein verruchter Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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habe keine Kinder, Jack. Trotz der inständigen Bitten des Earl würde ich mir wegen so etwas niemals die Figur ruinieren. « Sie zuckte die Achseln. » Es ist gar nicht so schwer. Ein paar Kräuter, ein bisschen hiervon, ein bisschen davon … «
    Stirnrunzelnd ließ Jack den Blick über ihre Figur gleiten. Obgleich kein Experte auf diesem Gebiet erkannte er, dass Amaryllis genauso aussah wie vor vier Jahren. Vielleicht sogar dünner.
    Sie beobachtete ihn belustigt. » Gefällt Ihnen nicht, was Sie sehen, schöner Jack? « Sie fuhr sich mit der Fingerspitze über den Ausschnitt bis zum Tal zwischen ihren Brüsten. » Früher waren Sie nicht abgeneigt, wenn ich mich recht entsinne. «
    » Daran kann ich mich nicht erinnern. « Er kniff die Augen zusammen. » Amaryllis, keine Spielchen mehr. Vor vier Jahren sind Sie in mein Bett gekommen. Am nächsten Tag haben Sie mir Ihre Verlobung mit einem anderen Mann mitgeteilt. Neun Monate darauf haben Sie unser Kind bei einer Amme abgeliefert und dortgelassen. Diese hat, nachdem Sie kein Pflegegeld mehr bekam, die Kleine vor ein paar Monaten auf der Treppe meines Clubs ausgesetzt. Geben Sie es zu! «
    Während er geredet hatte, war in ihrem Gesicht ein Wechselbad von Gefühlen abzulesen gewesen. Auf Amüsement folgte erst Überraschung und schließlich Verwirrung. Jetzt starrte sie ihn mit offenem Mund an, und ihre Augen schauten verständnislos.
    » Vor vier Jahren … « Sie lachte auf. » Gott, Sie sind vielleicht komisch, Jack! Welch dummer Witz, aber zumindest bringt er Abwechslung in die Langeweile hier. « Sie schüttelte den Kopf. » Ein heimliches Baby! Gütiger Gott, was für ein Gedanke! «
    Jacks Zorn verwandelte sich in Fassungslosigkeit. » Amaryllis, wie konnten Sie sie bloß im Stich lassen? Warum haben Sie aufgehört, die Frau zu bezahlen? « Er deutete voller Zorn auf all den Luxus ringsum. » Oder beruht das hier alles auf geborgtem Geld? «
    Jetzt war es an ihr, wütend zu werden. » Natürlich nicht. Was für ein Gedanke! « Sie erhob sich und ging auf ihn zu. » Wagen Sie es bloß nicht, solche Gerüchte in die Welt zu setzen. «
    Er empfand nur noch Abscheu. » Wie konnte ich bloß … « Er hielt inne, rieb sich mit der flachen Hand das Gesicht und wandte ihr den Rücken zu. » Sie ekeln mich an. «
    » Verlassen Sie sofort mein Haus! « Amaryllis’ hübsche Gesichtszüge verzerrten sich zu zänkischer Hässlichkeit. » Schnappen Sie sich ihr elendes Balg und sehen Sie zu, dass Sie von hier wegkommen! Oder soll ich Sie noch einmal rauswerfen lassen? « Sie schürzte die Lippen. » Schließlich war es beim ersten Mal schon sehr amüsant. «
    Noch einmal .
    In Jacks Kopf verschwammen Vergangenheit und Gegenwart. Er hatte so lange von dieser Frau geträumt und musste jetzt feststellen, dass sie nichts gemeinsam hatte mit dem Mädchen, das er zu lieben glaubte. Konnte er sich dermaßen getäuscht haben?
    In dieser Minute, als er die Wahrheit erkannte, zerbrach das Bild in seinem Innern, und die ungestillte Sehnsucht fiel von ihm ab. Er blickte sie prüfend an und sah in ihren blauen Augen nichts mehr von den Verheißungen eines Sommerhimmels, sondern nur noch Kälte und Grausamkeit.
    Sie schien zu spüren, dass die Grenzen seiner Geduld erreicht waren, und bemühte sich um Schadensbegrenzung. » Zu Ihrer Information, Lord John Redgrave: Sie und ich, wir waren niemals zusammen im Bett. Sie stören mit Ihrem Gerede meine Trauer. Ich denke, es ist höchste Zeit, dass Sie gehen. «
    Trauer? Das schwarze Kleid. Jack schluckte schwer, versuchte seinen Zorn zu mäßigen, indem er sich in Höflichkeitsfloskeln flüchtete. » Ihr Gatte? «
    Sie verdrehte die Augen. » Das wäre schön. Nein, mein Vater. Das Herz. Vor ein paar Monaten. «
    Er trat einen Schritt zurück. Sie zu beschimpfen würde nichts bringen. Deshalb verneigte er sich. » Mein Beileid « , sagte er steif. Hier gab es nichts mehr für ihn oder Melody zu tun. » Ich muss gehen. Richten Sie Ihrer Mutter und Ihrer Schwester mein Mitgefühl aus. «
    Amaryllis ließ sich wieder auf das Sofa fallen und nahm sich ein weiteres Praliné. » Mama ist vor einem Jahr gestorben. Und Laurel konnte unseren Vater sowieso nicht leiden. «
    Jack wandte sich ab und ging langsam und nachdenklich aus dem Zimmer. Obwohl Amaryllis voller Bosheit steckte, wirkte ihre Überraschung vollkommen echt. Sie schien ehrlich keine Ahnung zu haben, wovon er geredet hatte.
    Im Flur schaute Melody von ihrem Platz auf der untersten

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