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Ein verruchter Lord

Ein verruchter Lord

Titel: Ein verruchter Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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keine Sorgen, Liebling. Jack ist in Krisensituationen sehr standfest. «
    Wenigstens das war wahr, dachte Jack, der die Worte noch von ferne hörte. Blakely hatte das gewusst – und es ausgenutzt, wie Laurel richtig erkannte. Erstaunlich, wie ihre zornige Beurteilung plötzlich Licht in die Finsternis seiner schuldbeladenen Seele gebracht hatte. Sie ließ ihn die Dinge mit einem Mal anders sehen.
    Laurel schien alles zu durchschauen.
    Und jetzt war ihre Tochter in Not. Mit dem Kind an der Brust erklomm er im Eiltempo einen Treppenabsatz nach dem anderen. Er ahnte, was Melody jetzt brauchte. Nur eine Person konnte sie den Verlust einer Bezugsperson aus ihrer frühen Kindheit, an die sie heute erinnert worden war, vergessen machen: ihre Mutter.

Einundzwanzigstes Kapitel
    Da sie keine Kerze in ihrer Kammer hatte und es für sie auch keinen Grund gab, wach zu bleiben, hatte Laurel die letzten dämmrigen Momente genutzt, um sich fürs Bett fertig zu machen.
    Nachdem sie sich rasch an der Waschschüssel gewaschen hatte, putzte sie sich die Zähne und schlüpfte in ihr neues Leinennachthemd. Als sie sich jedoch anschließend durch den dunklen Raum zu ihrem Lager tastete, hörte sie, wie die Tür aufgeschlossen und geöffnet wurde.
    Geblendet von einer Kerze, legte sie eine Hand schützend vor ihre Augen. » Jack? « Wer außer ihm sollte es sonst sein. Schleppte er etwa einen weiteren Teppich heran? Sie sah, dass er etwas auf der Schulter trug …
    » Ja. « Er trat in den Raum und schloss die Tür hinter sich. » Ich habe hier jemanden, den du kennenlernen solltest. «
    Erst in diesem Augenblick gewöhnten sich Laurels Augen an den Lichtschein, und sie erkannte in dem Bündel auf Jacks Arm ein schluchzendes kleines Mädchen. Das Herz schlug ihr bis zum Hals bei diesem Anblick, und selbst im Halbdunkel erkannte sie, dass Melody nicht nur ihr, sondern auch ihrem Vater ähnlich sah. Nicht ganz so deutlich wie bei ihr und doch unverkennbar. Das trotzige Kinn, die Form der Wangenknochen.
    Sieh dir an, was wir gemeinsam erschaffen haben, Jack. Ist sie nicht wunderschön?
    Obwohl sie es am liebsten ausgesprochen hätte, schwieg Laurel abwartend. Wusste Jack von Melodys Besuchen hier oben? Er kniete sich hin und stellte das Kind auf den Boden. » Lady Melody, ich möchte dir deine Mama vorstellen. «
    Nein, er wusste es nicht, dachte sie. Keine Ahnung, warum er ausgerechnet in diesem Moment mit ihr herkam. Laurel verkniff sich ein Lachen: Timing war noch nie Jacks Stärke gewesen.
    » Hallo, Melody. «
    Die Kleine hielt den Atem an. » Mama? «
    Laurel schmolz dahin und breitete die Arme aus, damit Melody sich hineinstürzen konnte. Sie schlang ihre Ärmchen um den Hals ihrer Mutter. » Hallo, meine Melody « , flüsterte Laurel. » Hattest du einen schlimmen Tag? «
    Als Melody erneut zu schluchzen begann, stand Laurel mit ihr auf und trug sie wie ein Baby im Zimmer umher. Setzte sich dann mit ihr auf einen Stuhl, wiegte und schaukelte ihren kleinen Körper langsam vor und zurück, als hätte sie ihr Leben lang nichts anderes getan. Jack stellte die Kerze auf den Tisch neben ihr.
    Laurel blickte zu ihm auf. » Wunderst du dich nicht, warum sie ohne Zögern zu mir gekommen ist? «
    » Nein. Sie ist mir bei unserer ersten Begegnung ebenfalls in die Arme gelaufen. «
    Sie lächelte und schloss die Augen. » Tun wir das nicht alle? « , flüsterte sie zu leise, als dass er es hören konnte.
    Das Gefühl, ihr Kind in den Armen zu halten, das sie brauchte und sich an sie klammerte, war unbeschreiblich. Als ob sich all die unerfüllten mütterlichen Sehnsüchte mit einem Mal zusammenballten und eine Explosion ihr Innerstes nach außen kehrte. Ihre Augen wurden feucht, als sie Jack anschaute. » Danke « , flüsterte sie.
    Er schüttelte den Kopf. » Bedank dich nicht bei mir. Ich hätte euch zusammenbringen müssen an dem Tag, als du vor der Tür des Clubs standest. « Er rieb sich mit einer Hand das Gesicht. » Bloß … Versuch bitte, mich nicht zu hassen, wenn ich die Tür wieder absperre. «
    Laurels Arme schlossen sich um Melody. » Nein. Nimm sie mir nicht gleich wieder weg. Noch nicht! «
    Jack atmete geräuschvoll aus. » Nein. Sie braucht dich heute Nacht und sollte hier schlafen. Bei dir. «
    Freude erfüllte Laurel. » Die ganze Nacht? « Sie blickte auf Melody hinab und strich ihr eine Strähne von der feuchten kleinen Stirn. » Hörst du das, meine kleine Melody? Würdest du gerne hier bei mir schlafen? «
    Melody nahm

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