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Ein verwegener Gentleman

Ein verwegener Gentleman

Titel: Ein verwegener Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan
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gebracht, die Demütigung zu ertragen, abgewiesen zu werden. Ich hatte nicht den Mut, weißt du …“
    Elizabeth legte eine Hand auf seine Wange. „Das ist Unsinn. Du bist der tapferste Mann, den ich kenne.“
    „Nein, das bin ich nicht. Ich bin der genusssüchtigste Mensch, den du kennst.“
    „Nicht mehr. Für mich würdest du auf alles verzichten … alles für mich tun.“
    Er lächelte, weil es wahr war. „Weißt du, was mir wirklich zu schaffen macht, Elizabeth?“ Er umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen und zog sie näher. „Ich weiß jetzt, dass du mich nicht abgewiesen hättest.“
    „Du hast mich damals auch schon fasziniert. Ich habe dich damals auch schon gewollt“, gab sie schüchtern zu.
    „Und was hätte dein Papa dazu gesagt“, hauchte er an ihren warmen Lippen, „wenn du ihm erzählt hättest, du hättest dich für den Sohn eines walisischen Schmugglers entschieden?“
    „Oh, das ist leicht … er hatte Menschenkenntnis … er hätte einfach nur gesagt … gut gemacht …“
    Ross blinzelte in die Dämmerung. Nur eine sanfte Röte am Horizont, die sich matt auf der grauen See widerspiegelte, wies darauf hin, dass die Sonne geschienen hatte.
    Er lag auf einem glatten Felsen am Fuß der Klippe und stützte sich auf einen Ellbogen. Er sah Elizabeth zu, die am Ufer nach Muscheln suchte, ihr wundervolles Haar war salzverkrustet und schimmerte perlweiß. Sie hob die Röcke, um darin ihre Beute zu tragen, sodass ihre wohlgeformten Waden und die zierlichen Füße zu sehen waren. Er lockte sie mit einem Finger zu sich.
    Sie gehorchte sofort. Irgendwann würde er ihr ebenfalls ein Geständnis machen und ihr sagen, dass er drauf und dran gewesen wäre, nach London zurückzufahren, um sie für sich zu gewinnen, wenn sie nicht an diesem Tag aufgetaucht wäre.
    Elizabeth ließ sich vor ihm auf die Knie fallen und schüttete ihre Muschelsammlung auf dem Felsen aus.
    „Ist das für mich?“
    „Ja.“
    „Danke“, sagte er und bedachte sie mit einem verlangenden Blick.
    Elizabeths Herz begann in wilder Freude zu schlagen. Es wurde Zeit. Trotz des herbstlichen Seewindes fühlte sich ihre Haut heiß an und fieberte nach seiner Berührung.
    Er blickte unter gesenkten Lidern an ihr vorbei auf das Meer.
    Elizabeth strich mit einer Hand über seine raue Wange und brachte ihn dazu, sie wieder anzusehen. Sie sah seinen inneren Aufruhr. Er brauchte sie, aber er bedauerte, vorhin einer rachsüchtigen Lust nachgegeben zu haben. Sie begann ihr Mieder aufzuknöpfen, bemerkte, wie er jede ihrer Bewegungen verfolgte, dann senkte er den Kopf. Sie hob sein Kinn an, beugte sich vor und küsste ihn keck. „Ich liebe dich. Ich vertraue dir. Ich will dich. Lass es mich dir beweisen.“
    „Das brauchst du nicht. Ich glaube dir“, sagte er heiser. „Es war dumm von mir, das zu sagen, als wäre ich ein Rüpel. Oder vielleicht ein Emporkömmling von einem Viscount …“
    Sie rutschte auf Knien näher zu ihm, legte ihre Arme um seinen Hals und drückte sich an ihn. Er fühlte sich hart und heiß an. „Ich dachte, du willst mich auch, Ross …“
    Er ließ sich lachend zurücksinken und zog sie mit sich, sodass sie auf seinem kräftigen Körper lag. Dann betrachtete er ihr schönes Gesicht, ihr einladendes Lächeln. „Was ist mit deinem weißen Seidenhochzeitskleid?“
    Sie erkannte an seinen sich verdunkelnden Augen, dass sie gewonnen hatte. Er konnte nicht mehr zurück. „Ich werde nichts verraten, wenn du es nicht tust.“
    „Ich denke, Edwina glaubt bereits, dass du in anderen Umständen bist.“
    Elizabeth kicherte. „Ja, und ich könnte schwören, dass sie sich im Stillen diebisch darüber freut.“
    „Und du? Was würde es dir bedeuten?“
    Elizabeth sah ihm tief in die Augen. „Ein Kind?“, fragte sie verwundert, doch mit Sehnsucht in der Stimme.
    Er drehte sie sanft auf den Rücken und schob sich mit ihr von dem Felsen in den weichen Sand. Er umfasste ihren Kopf mit seinen Händen. „Du weißt, ich würde alles für dich tun, Elizabeth …“ Dann verschmolz sein Mund mit ihrem.

EPILOG
    „Nicht zu glauben! Jetzt hat sie doch ihren Willen bekommen.“ Edwina grinste ihren Schwiegerenkel an. „Lizzie hat die ganze Zeit versucht, ihre Mitgift für Obdachlose und Straßenkinder auszugeben.“ Sie betrachtete das große Gebäude und las das Schild auf der Eingangstür: The Lady Elizabeth Rowe Charitable Foundation stand da auf einer Bronzetafel, als Tribut an die Wohltätigkeit ihrer Enkelin.
    Ross löste

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