Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy
ein bisschen kurzfristig, nicht wahr?
Farbkonzept: Wie wir gerade besprochen haben, werden Grün und Rot die dominierenden Farben sein. Ich habe mir überlegt, dass wir die Nummern 1805 und 3435 aus der PantonePalette nehmen – kannst du dir bitte ansehen, ob du damit einverstanden bist? Bitte sei sorgfältig bei der Auswahl, denn wenn wir diese grundsätzlichen Entscheidungen erst einmal festgelegt haben, wird es ein Riesenproblem, Änderungen vorzunehmen. Aber ich bin sicher, die Farben werden dir sowieso gefallen. Ich finde sie toll!
Krawatten für die Trauzeugen des Bräutigams oder lieber Fliege? Oder soll ich das mit Anthony klären?
Dein Kleid – kannst du mir ein Stoffmuster besorgen? Ich muss sicher sein können, dass es zu den Mottofarben passt. Wenn ich dir eine Auswahl schicken soll, gebe ich dir gern mein Feedback dazu.
Schleier – ja oder nein? Das muss ich wissen, damit ich das entsprechende Duplikat für die Hochzeitstorte bestellen kann.
Abendessen vor der Hochzeit – welchen Dresscode willst du? Smoking bzw. Cocktailkleid?
Blumen: Anthony meinte, du kümmerst dich selbst um die Blumen. Nur zur Sicherheit – du beauftragst doch einen Floristen, oder? Ich maile dir gern meine Empfehlungen – bitte denk daran, ihnen die PantoneNummern zu geben und sie zu bitten, sich mit mir in Verbindung zu setzen.
Ich las die Liste und spürte, wie sich mein Herzschlag beschleunigte. Ich konnte keine einzige Frage beantworten. In meinem Projekt Hochzeit war nichts von all dem vorgesehen gewesen.
Also rief ich Helen an.
»Will ich Krawatte oder Fliege?«, fragte ich atemlos.
»Was?«
»Für die Hochzeit. Fenella muss es wissen, ich habe aber keine Ahnung, Hel. Und sie will ein Stoffmuster von meinem Kleid.«
»Fenella?«
»Meine Hochzeitsplanerin.«
»Du hast eine Hochzeitsplanerin?«
»Ja«, antwortete ich ungeduldig. »Sie will all dieses Zeugs von mir wissen, und ich habe keine Ahnung, was ich ihr sagen soll. Du musst mir helfen. Also, Krawatte oder Fliege? Und das Stoffmuster!«
»Aber du hast dein Kleid doch noch gar nicht ausgesucht. Das wollten wir nächste Woche machen.«
»Ich weiß. Aber sie will alles sofort haben. Und sie organisiert für Samstagabend eine Verlobungsfeier.«
»Ach ja?«
»Ja. Im Boasters . Ich weiß noch nicht mal, wo das ist.«
»Entspann dich, Jess. Ich bin sicher, die schicken dir vorher einen Stadtplan. Und denk dran, in ein paar Wochen bist du Millionärin. Du musst dich allmählich daran gewöhnen, dass Leute für dich arbeiten.«
»Sie hat mir Pantone-Nummern gegeben.«
»Cool! Du solltest sie für die Renovierung der Innenausstattung von Graces Haus nach der Hochzeit engagieren.«
»Meinst du?«
»Klar, deinen Stempel aufdrücken. Neue Sofas, neue Vorhänge. Jess, das wird ein Riesenspaß!«
»Neue Sofas …« Das Bild von mir und Anthony, wie wir in Graces Haus einzogen, schob sich vor mein geistiges Auge.
»Jess? Alles klar mit dir?«
»Ja. Alles bestens«, beruhigte ich sie. »Ich habe nur …«
»Was hast du nur …?«
»Glaubst du, das mit der Hochzeit wird klappen?«, flüsterte ich in den Hörer. »Ich meine, ich heirate tatsächlich.«
»Ist dir das gerade erst klar geworden?«, fragte Helen lachend.
»Nein, aber …«
»Es wird alles prima laufen«, beschwichtigte sie mich. »Er ist ein Traum, du bist ein Traum, und alles wird ganz wunderbar.«
»Du hast recht«, sagte ich und zwang mich, den Blick wieder auf Fenellas Liste zu richten. Anthony gab so viel Geld für die Hochzeit aus – ich konnte ihn nicht im Stich lassen. »Ich werde Mrs Milton sein«, sagte ich mit fester Stimme. »Und ich werde sehr glücklich werden.«
»Braves Mädchen«, lobte Helen. »Oh, und übrigens …«
»Was?«
»Nimm Krawatten. Fliege ist so letztes-jahrhundertmäßig.«
Kapitel 24
Das Boasters war nicht nur ein »neuer Privatclub«, sondern, wie sich herausstellte, der neueste, angesagteste, hippste Club Londons. Er war so hyper-cool, dass Helen und ich ihn eine halbe Stunde verzweifelt suchen mussten. Erst als Ivana eintraf und uns die glänzende schwarze Tür ohne Schild zeigte, fiel uns auf, dass wir direkt davorstanden.
Dann rief aus heiterem Himmel Fenella an und entschuldigte sich hektisch, weil sie es offensichtlich nicht mehr schaffen würde, mich vor der Party noch zu treffen – es gebe noch so viel zu organisieren, aber vielleicht, ganz vielleicht, würden wir es ja noch auf einen »ganz, ganz schnellen Kaffee« schaffen. Dann bat sie mich
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