Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy
Jess?«
Ich lief rot an. »Sie war nicht lächerlich. Okay, ich hatte nicht alles bis aufs i-Tüpfelchen parat …«
»Du hattest überhaupt nichts parat«, unterbrach mich Max ungehalten. »Du hast die Agentur bis auf die Knochen blamiert. Ich habe mich in Grund und Boden geschämt.«
»Wer hat die Agentur bis auf die Knochen blamiert?«, fragte Anthony, der inzwischen wieder hereingekommen war. »Max, alter Junge, pass auf, was du sagst, ja?«
»Nein, das werde ich nicht«, erwiderte Max wütend. »Jess' Auftritt war eine Schande, und das weiß sie ganz genau. Und du weißt es auch, du traust dich nur nicht, es auszusprechen. Ich mich aber schon.«
»Es gibt verschiedene Methoden«, warf Anthony mit leiser Stimme ein.
»Du findest also, ich habe euch heute blamiert, ja?«, fragte ich und starrte Anthony an. Dieser verdammte Max. Dieser verdammte, verdammte Max.
»Nein, natürlich nicht«, wehrte Anthony eilig ab und legte mir den Arm um die Schultern. »Du warst wunderbar. Chesters Erwartungen waren einfach – «
»… wurden einfach nicht erfüllt«, warf Max ein. »In keinerlei Hinsicht.«
»Max, bist du schon mal auf die Idee gekommen, dass Jess im Moment vielleicht andere Dinge im Kopf hat?«.
Ich blickte auf und sah Marcia ins Zimmer kommen. Sie lächelte mich ermutigend an und fuhr fort: »Dass sie vielleicht ein bisschen abgelenkt war – wegen Sean, wegen Anthony, der Hochzeit …«
»Wir haben alle ein Privatleben«, sagte Max kühl.
»Ach wirklich?« Marcia lächelte zuckersüß. »Ich wusste gar nicht, dass du dich mit so was Banalem auskennst.«
»Ist das der Grund, weshalb deine Präsentation ein totaler Reinfall war?«, fragte Max und fixierte mich mit finsterer Miene. Auf Marcias Bemerkung verzichtete er, weiter einzugehen.
»Ja«, antwortete ich trotzig. »Ich hatte in letzter Zeit eine Menge um die Ohren. Kann sein, dass ich nicht so viel recherchiert habe, wie ich mir das vorgenommen hatte, aber – «
»Nicht so viel, wie du dir vorgenommen hattest? Du hattest heute rein gar nichts in der Hand.« Er sah mich angewidert an.
»Max, hör um Himmels willen auf, auf Jess herumzuhacken. Marcia hat recht – es ist viel zu viel, von ihr zu erwarten, dass sie ein Projekt dieser Größenordnung betreut und gleichzeitig noch eine Hochzeit auf die Beine stellt.«
»O nein«, erklärte ich hastig. »Ich meine, ich schaffe beides. Ich bin nur – «
»Genau«, warf Marcia ein. »Es ist alles viel zu viel für dich. Lass mich dir doch helfen.«
»Wunderbar«, sagte Max mit einem Seufzer. »Wieso geben wir das Projekt nicht ganz an Marcia und schlafen nachts alle ein bisschen besser? Ich meine, Jarvis ist immerhin der wichtigste Kunde, den wir seit über einem Jahr an Land gezogen haben.«
»Wunderbar«, erklärte Anthony begeistert. »Marcia übernimmt Projekt Handtasche , und Jess hat mehr Luft für die Organisation des Caterings. Und für die Blumenarrangements oder was auch immer man für eine Hochzeit so braucht.«
Mir fiel die Kinnlade herunter. »Was? Nein! Ich meine, das ist nicht nötig, wirklich …«
»Doch, das ist nötig«, unterbrach Anthony streng. »Jess, ich will nicht, dass du vor unserer Hochzeit in Stress gerätst. Du sollst eine strahlende Braut sein. Marcia, du kannst doch einspringen, oder?«
»Natürlich kann ich«, antwortete Marcia mit einem Hauch Resignation in der Stimme und einem kaum wahrnehmbaren Glitzern in den Augen. »Das bedeutet zwar mehr Arbeit für mich, aber hey, ich bin sicher, das ist es wert.«
»Aber … aber …«, stammelte ich. Das Ganze lief überhaupt nicht so, wie es sollte. Projekt Handtasche war mein Baby. Marcia würde es gegen die Wand fahren. Zugegebenerweise mochte ich in den letzten ein, zwei Wochen ein klitzeklein wenig abgelenkt gewesen sein, aber Marcia tat rein gar nichts. Punkt. Ich sah Max flehend an – er musste doch wissen, dass das keine gute Idee war. Er hasste Marcia. Er hielt sie für eine völlige Fehlbesetzung. Das musste er doch auch merken, wenn seine Wut verflogen war.
Aber Max sah mich nicht an, sondern schüttelte nur den Kopf. »Kein Aber«, sagte er, stand auf und ging hinaus. »Wie du selbst gesagt hast, Jess, du warst anderweitig beschäftigt. Und jetzt hast du Zeit, um dich auf das zu konzentrieren, was wirklich wichtig ist. Für dich zumindest.«
Kapitel 23
Natürlich schmerzte es mich nicht wirklich, dass ich Projekt Handtasche verlor. Ich meine, klar, es war mein erstes richtiges Projekt. Und klar,
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