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Ein Zirkus für die Sterne

Ein Zirkus für die Sterne

Titel: Ein Zirkus für die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry B. Longyear
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Tür. Am papierübersäten Schreibtisch des Direktors saß ein junger Mann. Er hatte sich im Sessel zurückgelehnt und die Füße auf den Schreibtisch gelegt. »Sie müssen John O’Hara sein.«
    »Bin ich, und wer zum Teufel sind Sie – und warum sind Ihre Füße auf meinem Schreibtisch?«
    Der junge Mann nahm seine Füße herunter, beugte sich vor und legte die Ellenbogen auf den Schreibtisch: »Ich heiße Jon Norden. Ich arbeite auf der Raumwerft von A&BCE.«
    O’Hara schürzte die Lippen und setzte sich auf einen Stuhl vor seinen eigenen Schreibtisch. »Gibt es Ärger?«
    »Wenn Sie es Ärger nennen wollen, daß Sie Ihr Schiff verlieren.«
    O’Hara stand auf. »Erklären Sie mir das.«
    Jon sah zu ihm auf. »Ich wette mit Ihnen um eine Million Credits gegen eine Handvoll Schrauben, daß Sie keinen Rechtsanspruch auf die City of Baraboo haben.«
    »Nicht bevor ich sie bezahlt habe.«
    »Und wann werden Sie bezahlen?«
    »Ich glaube nicht, daß Sie das irgend etwas angeht, junger Mann«, schnaubte O’Hara.
    »Soviel will ich Ihnen sagen, Alter: Wenn Sie nicht achtzig Millionen Credits hinlegen, bar auf die Hand, dann werden Sie Ihr Schiff los. A&BCE benutzt Sie als Vorwand und baut in Wirklichkeit einen Kampftransporter für das Nuumiische Imperium. Es ist geplant, das Schiff zu verkaufen, das Bargeld in die Finger zu kriegen und die ganze Sache abzuschließen, bevor die Regierung, die Erdbevölkerung oder meine Gewerkschaft etwas davon erfährt. Vor vollendete Tatsachen gestellt, wird jeder mit den Schultern zucken und nach Hause gehen, und A&BCE steht mit einem großen Haufen Geld fein da. Wie gefällt Ihnen das, Alter?«
    O’Hara setzte sich wieder hin. »Woher wissen Sie das?«
    »Ich arbeite auf der Werft. In diesem Augenblick ist die Baraboo noch baugleich mit einem Kampftransporter. Alle Spezialeinrichtungen, die sie zu einem Zirkusschiff machen werden, sind noch nicht eingebaut worden. Ich habe ein wenig rumgeschnüffelt und bin dabei auf etwas Interessantes gestoßen: Das ganze Zubehör, das nötig ist, um das Schiff in ein Kriegsschiff zu verwandeln, liegt auf der Werft. Meine Vermutung ist, daß die militärischen Ergänzungsteile nach dem Verkauf an Bord gebracht und auf dem Weg nach Nuumiia eingebaut werden.«
    »Aber ich habe ein Abkommen mit A&BCE!«
    Jon nickte. »Sie geben A&BCE achtzig Millionen Credits, und A&BCE gibt Ihnen ein Schiff. Aber bisher haben Sie nichts bezahlt, oder? Ich glaube nicht, daß A&BCE je wirklich Geld von Ihnen erwartet hat. Immerhin ist der Bau eines Zirkusschiffes ein guter Vorwand, um ein Kriegsschiff zu bauen.« Jon lehnte sich zurück. »Was werden Sie unternehmen?«
    »Sind Sie frei, junger Mann?«
    »Wollen Sie wissen, ob ich einen Job brauche? Ich glaube, jetzt schon. Denken Sie an etwas Bestimmtes?«
    »Das Schiff wird eine Mannschaft brauchen.«
    Jon schüttelte den Kopf. »Meinen Sie nicht, daß Sie zu einem Anwalt gehen sollten – oder lieber zu einer ganzen Armee von Anwälten? Sie können A&BCE nicht aufhalten, wenn …«
    »Jetzt bin ich dran, Ihnen etwas beizubringen, mein Sohn: Wir jammern niemals nach der Polizei, wir erledigen so was selber. Sind Sie jetzt an dem Job interessiert?«

 
7
     
    Jon Norden saß eingesunken auf einem Stuhl und beobachtete, wie der Patch beim Aufundabgehen Löcher in den Teppich des Hotelzimmers brannte. Der dünne Mann in Schwarz faltete die Hände hinter dem Rücken, dann vor der Brust, blieb stehen, schüttelte den Kopf und streckte schließlich die Hände aus. »Ich möchte wissen, ob Mr. John sich tatsächlich überlegt hat, was er da von mir verlangt!«
    Jon lächelte und zuckte mit den Schultern. »Ich bin auch neu hier.«
    »Pah!« Patch ließ die Arme sinken und nahm seine Wanderung wieder auf. Der dünne Mann hielt sich mit beiden Händen den Kopf, verzog das Gesicht, murmelte ein paar Flüche und blieb endlich vor dem papierübersäten Abstelltisch des Zimmers stehen. Er warf einen Blick auf den Vertrag, den O’Hara mit A&BCE geschlossen hatte, und griff nach dem unvollständigen Eintragungszertifikat. Er warf es auf den Tisch zurück: »Pah!« Er lief noch eine Weile auf und ab, blieb dann stehen und sah Jon an. »Sehen Sie, Mr. Norden, der Direktor hat einen Traum. Ausgerechnet einen Traum! Es genügt ihm nicht, seinen Lebensunterhalt durch seine Show zu verdienen, er muß den gesamten Raumquadranten bespielen – womöglich noch die ganze Galaxis! Und um das zu erreichen, will er sich mit einer der

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