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Ein Zirkus für die Sterne

Ein Zirkus für die Sterne

Titel: Ein Zirkus für die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry B. Longyear
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mächtigsten Gesellschaften der Erde anlegen, ganz zu schweigen von der größten Militärmacht des Quadranten.« Er streckte beide Hände aus, fuchtelte wild herum. »Nein! Er will, daß ich mich mit ihnen anlegen soll!« Finster blickte er auf Jon. »Was machen Sie hier?«
    »Mr. O’Hara sagte, daß ich Ihnen helfen soll, wo ich kann.«
    »Helfen? Helfen? Wie denn?«
    Jon zuckte mit den Schultern. »Er sagte, das Schiff brauchte eine Mannschaft. Ich bin voll ausgebildeter Schiffsingenieur.«
    »Eine Mannschaft? Weiß denn dieser Mann nicht, daß er zuerst ein Schiff haben muß, bevor er eine Mannschaft braucht? Was hat er vor – will er die Baraboo kapern?«
    »Das ließe sich machen.«
    »Wie?«
    »Ich sagte, daß es sich machen ließe. Die Arbeitskolonne auf der Werft könnte das Schiff bemannen. Wir haben sogar einen Piloten für die Fähren dabei, Willy Coogan. Er hat ein Kapitänspatent.«
    Patch setzte sich auf das Sofa hinter dem Tisch und rieb sich das Kinn. »Würden sie das tun?«
    »Würden sie was tun?«
    »Das Schiff kapern.«
    Jon lachte und schüttelte den Kopf. »Ach was, ich hab nur einen Witz gemacht.«
    »Trotzdem – würden sie es tun? Könnten Sie sie dazu bewegen?«
    »Ich weiß nicht, wie es bei Ihnen steht, alter Knabe, ich jedenfalls habe nicht vor, den Rest meines Lebens in einer Strafkolonie zu verbringen. Die Admiralität des Quadranten würde uns in der Luft zerfetzen!«
    Der Patch lehnte sich auf dem Sofa zurück und verschränkte die Arme. »Alles Kleinigkeiten, mein Junge, reine Kleinigkeiten. Wenn ich dafür garantieren würde, daß niemand ins Gefängnis muß – könnten Sie die Leute dazu bewegen, das Schiff zu kapern … Verzeihung! … von dem Schiff Besitz zu ergreifen?«
    Jon runzelte die Stirn, studierte seinen seltsamen Begleiter einen Augenblick lang und nickte schließlich. »Es ist möglich. Meine Gewerkschaft war nie erpicht darauf, Schiffe für die Nuumiier zusammenzuhauen. Aber wie wollen Sie uns aus dem Gefängnis raushalten?«
    Der Patch beugte sich vor, wühlte in dem Haufen Papier auf dem Tisch und zog einen Notizblock hervor. »Mal sehen, was diese Show an Unterhaltung zu bieten hat.«
    Jon wand sich unbehaglich auf seinem Stuhl, dann beugte er sich nach vorn und streckte die Hände aus. »Wäre es nicht eine bessere Idee, einen Rechtsanwalt mit alldem zu beauftragen?«
    Der Patch sah auf, blickte Jon durchdringend über den Rand seiner Notizen an und befaßte sich nicht weiter mit ihm.
    Karl Arnheim sah auf die verhüllte Gestalt des nuumiischen Gesandten, der ihm gegenüber in einem Sessel saß. Obwohl eine Kapuze das Gesicht der Gestalt überschattete, konnte Arnheim die kalten, dunklen Augen sehen, die ihn abschätzend beobachteten, als wäre er ein Insekt. Der Gesandte streckte seinen Arm in Arnheims Richtung aus, der graue Ärmel glitt zurück und enthüllte die blaugrüne, vierfingrige Hand des Nuumiiers. »Und, Mr. Arnheim, wann dürfen wir die Lieferung des Kampftransporters erwarten?«
    »In sechs Tagen, Gesandter Sum. Die Anweisungen, um die Sondereinrichtungen zu installieren, sind erteilt, es fehlt noch ein Testlauf, und dann gehört das Schiff Ihnen. Ist Ihre Besatzung bereit?«
    Der Gesandte machte eine zustimmende Handbewegung: »Die Besatzung befindet sich auf einem unserer Kreuzer, der im neutralen Raum wartet. Sie verstehen, daß Ihre Mannschaft das Schiff außer Reichweite der Solaren Identifikationszone bringen muß, Mr. Arnheim?«
    »Ja …«
    Arnheims Bürotür öffnete sich zischend. Mit rotem Kopf und gefurchter Stirn kam seine Sekretärin hereingelaufen. »Mr. Arnheim, Sie …«
    Arnheim erhob sich. »Was hat dieses Benehmen zu bedeuten, Janice?«
    Die Sekretärin nickte kurz dem Gesandten zu und wandte sich an Arnheim. »Es tut mir leid, aber das hier müssen Sie sich sofort ansehen.« Mit ausgestrecktem Arm reichte sie ihm ein Blatt weißes Papier und ein Stück gelbes Papier.
    Arnheim machte eine Verbeugung vor dem Gesandten Sum. »Bitte entschuldigen Sie mich!« Er wandte seine Aufmerksamkeit den Papieren zu, und während er las, hoben sich bei jeder Augenbewegung seine Brauen höher. »Hat sich da jemand einen Scherz erlaubt?«
    Der Gesandte Sum stand auf. »Wenn Sie allein gelassen werden möchten, Mr. Arnheim …«
    Arnheim streckte eine Hand aus. »Nein … nein, Gesandter Sum. Das hier geht auch Sie an. O’Hara … er hat mir einen Scheck über achtzig Millionen Credits vorgelegt.« Arnheim wedelte mit dem weißen Blatt

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