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Ein Zirkus für die Sterne

Ein Zirkus für die Sterne

Titel: Ein Zirkus für die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry B. Longyear
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habe, und wenn es mir einfällt, jeden Pfennig zu benutzen, um O’Hara den Rest zu geben, dann tu’ ich’s! Und keiner kann mich daran hindern!«
    Janice schlug die Hände zusammen und suchte nach einer Gelegenheit, um ihrem Arbeitgeber eine gute Nacht zu wünschen. »Sir, ich …«
    »Janice, wenn diese Saison vorbei äst, wird O’Hara ruiniert sein. Er sitzt jetzt schon auf dem trockenen, und er muß dieses Angebot annehmen – er muß einfach.«
    »Jawohl, Sir.«
    Die schwarze Masse drehte sich weg, und Janice konnte wieder sehen, wie die Lichter der Stadt sich in Arnheims unbewegten Augen spiegelten. »In ein paar Monaten wird O’Haras Name keinen Schuß Pulver mehr wert sein.«
    Janice sah, wie der Kopf der schwarzen Masse nickte und wieder erstarrte. »Gute Nacht, Mr. Arnheim.« Sie wartete auf eine Antwort, und als keine kam, drehte sie sich um, öffnete die Tür und verließ das Büro. Während sie die Tür schloß, nickte sie einer farblosen Gestalt in einem grau-schwarz-karierten Anzug zu: »Es hat keinen Sinn, Mr. Stone.«
    Milton Stone nickte und lächelte. »Das wär’s dann. Der Vorstand kann den Streich, den er gerade aus persönlichen Rachegründen ausheckt, nicht aufhalten, aber nach der Sitzung morgen können wir ihm bestimmt das Wasser abgraben.« Er nickte noch einmal und ging.
    Janice warf einen Blick auf Arnheims Tür und überlegte, ob sie das Licht im Vorzimmer löschen sollte. Karl Arnheim pflegte sich über jede unnütze Ausgabe aufzuregen, obwohl er in der letzten Zeit von anderen Dingen besessen schien. Trotzdem, er würde das Licht brauchen, um den Weg zu den Fahrstühlen zu finden, wenn er nach Hause ging. Janice zuckte mit den Schultern. Karl Anheim war seit drei Tagen nicht nach Hause gegangen. Sie drehte das Licht aus und ging.

 
21
     
    Bordbuch O’Hara’s Greater Shows 6. Juni 2144
     
    Nachdem wir wegen unseres kleinen Scharmützels mit der Abe-Show von Wallabee verschwinden mußten, saß O’Hara’s Greater Shows entschieden in der Klemme. Nicht allein, daß eine Unterbrechung des Spielplans die Abzahlungen für die City of Baraboo störte, obwohl das schwer auf O’Haras Seele lastete. Erkev IV. der Monarch von Ahngar, war mit achtzig Millionen Credits eingesprungen, als das Schiff kaum noch zu retten war, und der Direktor fühlte eine besondere Verpflichtung, dieses Darlehen zurückzuzahlen. Wenn die Saison von 2144 so gut wie erwartet verlaufen wäre, dann hätte man den Kredit in absehbarer Zeit abtragen können, doch nachdem ein Drittel unserer geplanten Spielorte ins Wasser gefallen waren, beschlichen O’Hara große Zweifel an seiner Finanzkraft.
    Wir waren in der Orbitalbahn um Ahngar, um Materialien und Leute zu ersetzen, die wir durch den Kampf mit der Abe-Show verloren hatten, und der Direktor versuchte zusammen mit Rattenmann Jack, dem Reiseorganisator, eine provisorische Tournee auf die Beine zu stellen, um die Saison zu beenden. Es gab nur drei Planeten innerhalb eines wirtschaftlich tragbaren Abstandes von Vistunya und Groleth – den übriggebliebenen Planeten auf unserem Spielplan –, und keiner von den dreien war je von O’Hara oder einer anderen Show besucht worden. Es ist schwierig, sich für einen neuen Planeten zu entscheiden, und bedarf ausgedehnter Erkundigungen. Wenn auch nur ein einziger Platz auf einem dieser drei unbekannten Planeten erfolglos bliebe, würde uns das erledigen.
    Der Direktor hatte die Informationen, die er über die Planeten besaß, geprüft und stand kurz vor dem Entschluß, das erste Drittel der Saison auf Ahngar zu verbringen. Es war zu kurzfristig, um schon wieder in den größeren Städten zu spielen, aber er rechnete sich aus, daß wahrscheinlich genügend viele kleinerer Orte übrigblieben, um die Verluste niedrig zu halten und die Saison mit tragbarem Ergebnis abzuschließen.
    Rattenmann und ich saßen in der Messe der Baraboo beim Kartenspielen, als Fischgesicht Frank, der Sideshow-Direktor, vorbeikam und uns mitteilte, daß wir im Büro des Direktors erwartet würden. Fischgesicht ging mit, und als wir ankamen, nickte der Direktor und stellte uns einem höchst geschniegelten Burschen vor, mit Ringen an sechs seiner Finger und einem dicken Klunker an der perlmuttfarbenen Krawatte. Er trug einen von diesen schmalen, geraden Schnauzbärten, und sein schwarzes, geöltes Haar war eng an den Kopf geklatscht.
    Der Direktor zeigte der Reihe nach auf uns. »Das ist Fischgesicht Frank Gillis, Kindershow-Direktor; er gibt die

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