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Ein Zirkus für die Sterne

Ein Zirkus für die Sterne

Titel: Ein Zirkus für die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry B. Longyear
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gefühlt und waren darangegangen, die Gegenseite durch verschiedene tyrannische Maßnahmen zu eliminieren, wie etwa Festsetzung politischer Gefangener, Aufhebung von Kommunalwahlen – obwohl die Oberschicht die einzigen qualifizierten Kandidaten stellte – und totale Beseitigung der Kommunikationsfreiheit. Diesem Muster folgend, verlor die herrschende Schicht die Übermacht, und die Wallabee Befreiungsfront wuchs beinah über Nacht zu einer mächtigen Vereinigung. Der organisierte Aufstand hatte bisher nur im Boykott von Händlern der Oberschicht und einigen pflichtgeleiteten Ausfällen bestanden, doch war der Kommission für Interplanetarische Politische Stabilität des Neunten Quadranten (KIPS9Q) berichtet worden, daß die Rebellen ein Quantum Waffen vom Nuumiischen Imperium erhalten hatten. Offene Kampfhandlungen schienen nur noch eine Frage der Zeit zu sein. In dieser Atmosphäre gedachten O’Haras Greater Shows und die Abe-Show ihren eigenen Zwist auszutragen.

 
18
     
    7. Mai 2144
     
    Der Blitzkrieg erreicht die Orbitalbahn von Wallabee. Streck teilt mich dem zweiten Wagen, der Donnervogel unter Messerscharf Stampo, zu. Die Donnervogel folgt der Kanonenkugel im Abstand von vier Tagen. Dies ermöglicht es den Medienagenten, alles vorzubereiten. Die Kanonenkugel sorgt dafür, daß Pressemitteilungen an die Massenmedien gelangen und daß Genehmigungen für Plakate und Transparente eingeholt werden. Sternhagel-Oskar berichtet Blitz, daß es keinerlei Schwierigkeiten dabei gegeben hat, Genehmigungen für unsere Anschläge zu bekommen. Streck beschließt, die Donnervogel beim ersten Platz an Land zu setzen.
     
    11. Mai 2144
     
    Garatha auf Wallabee. Als die Donnervogel heute morgen ankam, fanden wir die ganze Stadt mit Abe-Show-Plakaten vollgeklebt. Messerscharf lädt die Kleber mit Massen von frischgedruckten Plakaten aus, um die feindlichen Plakate abzudecken. Streck ist durch die Stadt gegangen und mit einem verblüfften Gesichtsausdruck zurückgekommen.
    »Die Abe-Show-Anschläge sind die einzige Reklame, die ich in Garatha entdeckt habe. Der Angriff der Gegenseite auf die Gebäude ist beeindruckend, ich sehe aber nicht, wo die Nithads ihre Reklame haben. Ich muß darüber nachdenken.«
    Streit in Garatha. Die Kleber, die die Abe-Show-Plakate auf der Viulastraße überkleistert haben, brauchen Hilfe. Eine Streitmacht von zehn Abe-Show-Arbeitern hat drei unserer Männer umzingelt. Streck und Messerscharf schicken die zwanzig Mann starke Konkurrenzbrigade auf Rädern los. Als wir ankommen, ist die Hälfte unserer Plakate überklebt. Messerscharf schickt die Brigade vor. Entenfuß’ Zahnstocher, die Ein-Meter-zwanzig-Zeltstangen, machen Kleinholz aus den Abe-Show-Schlägern, und sie ziehen sich zurück.
    Während Messerscharf die Plakate der Gegenseite einsammelt, beobachtet Streck die Nithads, die sich eingefunden haben, um dem Kampf zuzusehen. Keiner von ihnen wirft einen Blick auf die Plakate der Abe-Show oder auf unsere. Statt dessen gehen sie nach dem Kampf weiter, weit vornübergebeugt. Streck betrachtet eingehend die Gebäude um uns herum, blickt auf die Nithads, die noch da sind, springt aufs Rad und saust in Richtung Donnervogel von dannen.
    Als ich ein paar Stunden später zurückkam, steckte Streck tief in einem Gespräch mit dem Lithographen der Donnervogel. Beide waren über einen Plakatentwurf gebeugt, und als ich an Strecks Arm vorbeischielte, sah ich, daß es unser gewöhnliches Plakat war, nur mit dem Unterschied, daß die Zeilen vertauscht worden waren. Anstatt von oben nach unten, mußten die Plakate vom unteren Rand nach oben gelesen werden. Es fiel mir auf, obwohl der Text in der Sprache der Nithads gedruckt war.
    Innerhalb von zwei Stunden hatten wir die neuen Plakate.
    Streck rief die Kleber und gab die neuen Anschläge sowie neue Instruktionen aus. Wir sollten nicht mehr die Abe-Show-Plakate an den Häusern überkleben, denn sie könne die senkrechten Flächen behalten. Unsere Plakate sollten auf die Gehwege geklebt werden. Der Nithad blickt gewohnheitsmäßig wegen seines gepanzerten Rückens und der vornübergeneigten Haltung nach unten. Daher ist das, wovon er am meisten sieht, der Gehweg. Die Kleber schnappten sich die Plakatstapel und entschwanden in die Stadt. Ich selbst habe gesehen, wie ein älterer Nithad an ein Plakat gekommen ist, es sorgfältig gelesen hat, als er es überquerte, weitereilte zum nächsten Plakat und in der ganzen Zeit sämtliche Anschläge der Abe-Show an

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