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Einarmige Banditen

Einarmige Banditen

Titel: Einarmige Banditen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Blanck
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stattfinden.« Dann nahm er die Kugel und ließ sie in dem runden Kessel kreisen. »Ich wette auf die Drei. Drei ist meine Glückszahl.« Justus blickte unterdessen durch einen kleinen Riss in der schwarzen Folie.
    »Hör auf, Bob! Wir haben gleich ganz andere  Sorgen. Da kommt gerade eine riesige Limousine  angefahren. Der Wagen ist bestimmt zehn Meter  lang.«  Während Bob fasziniert auf die rollende Kugel  starrte, rannte Peter entsetzt zu Justus. »Was  machen wir jetzt? Oh, nein! Da steigen zwei Typen aus und kommen direkt auf uns zu. Bob! Komm her und guck dir das an!« Doch Bob stand regungslos  vor dem Roulettetisch. Soeben war die Drei gefallen. Dann erst lief er zu seinen beiden Freunden.  In diesem Moment betraten die Männer die  Treppe. Erschrocken wichen die drei ??? vom Fenster zurück. »Beeilung!«, zischte Peter. »Wir müssen uns verstecken. Dahinten ist eine Tür. Los!«  So schnell sie konnten, rannten sie auf die Tür zu.  Dahinter befand sich die winzige Schiffsküche. Sie schien seit Ewigkeiten nicht mehr benutzt worden zu sein. Aus den Schränken waren die Klappen herausgebrochen und auf dem Boden lag zerschla genes Geschirr. In der Tür befand sich eine kleine runde Glasscheibe, durch die man in den Raum mit den Automaten sehen konnte. Von draußen hörten  sie bereits schwere Schritte auf dem Deck poltern.
    »Verdammt, die kommen gleich rein«, flüsterte  Peter ängstlich. Vorsichtig blickten die drei durch die dreckige Glasscheibe. Dann wurde die Eingangstür aufgestoßen.
    »He, Dan! Was soll das? Wer hat den Draht  abgemacht?«
    »Ich war’s nicht, Ben. Ich hoffe, dass hier nicht dieser neugierige Hafenmeister herumgestöbert hat.«
    »Na ja, und wenn schon. Dann bekommt er ein  paar Scheine in die Hand gedrückt und hält die  Klappe. Gute Dollars haben bisher noch jeden zum Schweigen gebracht.«  Ängstlich beobachteten die drei, wie ein dicker  und ein großer Mann den Raum betraten. Der  Lange öffnete einen kleinen Schaltkasten und legte mehrere Hebel um. Plötzlich ging das Licht an.  Gleichzeitig begannen alle Apparate zu blinken und gaben wirre Geräusche von sich.

    »Willkommen in Las Vegas auf hoher See«, lachte  der Dicke. »Dass wir nicht früher auf die Idee  gekommen sind. Wir fahren einfach die drei Meilen aus dem kalifornischen Hoheitsgewässer raus.  Außerhalb der Drei-Meilen-Zone kann uns kein  Gesetz der Welt mehr etwas anhaben. Die Show  kann beginnen. Jetzt fehlen nur noch unsere  dummen Spieler. Ich hoffe, in Rocky Beach haben  die Leutchen brav ihre Sparschweine gefüllt.«

Blinde Passagiere
    Die drei ??? saßen in der Falle. Dan und Ben  machten es sich vor dem Roulettetisch gemütlich  und zündeten sich dicke Zigarren an. Peter durch-suchte derweil die kleine Küche, doch es gab keinen zweiten Ausgang.  Der dicke Ben nahm die weiße Roulettekugel in  die Hand und ließ sie im Kessel kreisen. »Los, Dan, sag ein paar Zahlen! Ich muss ein bisschen trainieren.«
    »Gut. Dann setze ich zum Spaß auf alle Zahlen,  außer die Dreizehn, eine Million Dollar. Mal sehen, ob du aus der Übung gekommen bist.«
    »Ach was, Bruderherz. Das ist wie Radfahren.  Einmal gelernt, vergisst man es nie.« Konzentriert beobachtete der dicke Mann die rollende Kugel.  Dabei schob er unauffällig eine Hand unter den  Tisch.
    »Seht ihr das?«, flüsterte Bob. »Er bewegt da unten etwas. Bestimmt ist der Roulettetisch manipu liert und er kann die Kugel lenken und stoppen, wie er will. Vielleicht mit einem Magneten, oder so.«  Er schien mit seiner Vermutung Recht zu haben,  denn die Kugel fiel tatsächlich auf die Dreizehn.  Der lange Dan gratulierte. »Na, bitte. Klappt doch noch ausgezeichnet. Die Bank hätte jetzt sechsunddreißig Millionen gewonnen. Und die Bank gewinnt immer.« Dann lachten die beiden Brüder  dreckig und zogen an ihren Zigarren.  Plötzlich klopfte es oben an der Tür.
    »Dan, das muss Jimmy sein. Geh nach oben und  sag ihm, was er tun soll!«
    »Geht in Ordnung. Gut, dass wir diesen Idioten  gefunden haben. Für ein paar Dollars macht der  blöde Autoschrauber für uns den Türsteher. Und  das Schönste daran ist: Das verdiente Geld steckt der Trottel anschließend wieder in unsere Automaten. Ich liebe diese kranken Spieler.«  Für einen kurzen Moment konnten die drei ??? an  der Tür den bärtigen Mann aus der Werkstatt  erkennen.  Wenig später trafen die ersten Spieler ein und der Raum füllte sich.

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