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Einarmige Banditen

Einarmige Banditen

Titel: Einarmige Banditen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Blanck
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verschwunden. Seine  Tante rief ihm aus dem Küchenfenster hinterher.
    »Justus, du bist nicht dick! Du musst nur ein  bisschen wachsen, dann stimmt es wieder!«  Doch Justus hatte im Moment andere Sorgen. Er  wollte auf keinen Fall zu spät bei seinen Freunden sein. In letzter Sekunde erreichte er die Kaffeekanne.  Die beiden warteten schon. Peter saß oben auf  dem Dach. »Hallo, Just. Hast du verschlafen?«
    »Wieso? Sieht man das?«
    »Ja, dein ganzes Gesicht ist noch voller Zahnpas-ta«, lachte Bob.

Traumschiff Calimbra
    Es war an diesem Morgen noch angenehm kühl und  vom Pazifik her wehte ihnen eine frische Brise  entgegen. Der Hafen lag einige Kilometer von der Kaffeekanne entfernt und voller Tatendrang sprangen sie auf ihre Räder. Die letzten zweihundert Meter ging es in engen Kurven nur noch bergab und Bob nahm die Beine von den Pedalen.
    »So macht Radfahren Spaß. Endlich Schluss mit  dem blöden Gestrampel. Später kaufe ich mir mal  ein Motorrad. So eine richtig dicke Harley. Da  braucht man nur Gas zu geben.«  Der kleine Hafen lag geschützt in einer felsigen Bucht. Die meisten Fischerboote waren um diese Zeit schon weit draußen auf dem Meer. Nur einige alte Männer saßen vor den Blechschuppen und flickten Netze. Hungrige Möwen kreisten über  ihnen. Vor dem Hafenbüro stellten die drei ??? ihre Räder ab.
    »Was treibt euch denn so früh aus den Federn?«,  begrüßte sie ein Mann in einem blauen Wollpullo ver. Es war Ernesto Porto, der Hafenmeister. Die drei hatten ihn selten mit einem anderen Pullover gesehen.
    »Wir suchen die Calimbra«, platzte es aus Peter  heraus.
    »So so, die Calimbra. Wollt ihr damit ersaufen?«  Justus verstand nicht ganz, was der Hafenmeister damit meinte. »Wieso ersaufen?«
    »Na, weil die Calimbra ein alter Seelenverkäufer ist. Eigentlich ist der Dampfer längst schrottreif, doch gestern kamen zwei Männer und haben den Kutter für eine ganze Woche gemietet. Weiß der  Teufel, was die damit vorhaben. Ich würde jeden falls keinen Fuß auf die Rostwanne setzen. Schönen Tag noch.«  Mit diesen Worten ging er wieder in sein Büro  und schloss die Tür hinter sich.  Lange brauchten die drei ??? nicht nach der  Calimbra zu suchen. Sie war eines der größten  Schiffe, die an der Kaimauer festgemacht hatten.

    Bob betrachtete das rostige Frachtschiff. »Ein  Wunder, dass der Kahn überhaupt noch über  Wasser bleibt.« Doch Justus schien sich davon  nicht aufhalten zu lassen. »Wir sind wieder einen Schritt weiter. Los, wir sehen uns die Calimbra mal genauer an.«  Aus der Nähe sah das Schiff noch viel schlimmer  aus. Überall hingen zerrissene Taue vom Deck herunter und der Rumpf war übersät mit Rostflecken.  Vorsichtig betrat Justus die wackelige Treppe, die auf das Schiff führte. »Hallo? Jemand an Bord?«  rief er.  Peter hielt ihn zurück. »Moment, Just. Du willst doch nicht auf dieses schwimmende Grab steigen?«
    »Ach was, so schnell geht das schon nicht unter.  Außerdem ist es im Hafenbecken so flach, dass die Calimbra gleich auf Grund liegen würde. Was ist?  Wir haben schließlich einen Fall zu lösen!«  Zögernd folgten ihm Peter und Bob.  Bei jedem Schritt an Deck knarrten die rissigen  Holzbohlen unter ihnen. Eine hungrige Möwe nahm  kreischend Reißaus und ließ einen abgebissenen  Fischkopf zurück. Es roch nach Schiffsdiesel und Seetang. Bob versuchte, durch eines der vielen Fenster der Decksaufbauten zu blicken. »Komisch, es sieht so aus, als ob von innen alles mit schwarzer Folie verklebt worden wäre.« Justus machte diese Tatsache noch neugieriger. »Das heißt, wir sind auf dem richtigen Weg. Nur wer etwas zu verbergen hat, klebt seine Scheiben zu.«  Schließlich entdeckten sie am Heck eine schmale  Tür. Sie war nur mit einem Draht verschlossen, den Justus schnell entfernt hatte. »Mir nach«, flüsterte er und verschwand im Dunkeln.  Nur wenige Sonnenstrahlen gelangten durch  dünne Risse in der schwarzen Folie ins Innere des Schiffs. Die drei ??? standen jetzt in einem großen Raum und wollten ihren Augen nicht trauen.
    »Ich fasse es nicht«, flüsterte Peter. »Die ganzen Automaten aus Jimmys Garage. Wir hatten Recht mit unserer Theorie. Die haben die Einarmigen Banditen einfach hierher verfrachtet.«  Bob ging auf den großen Roulettetisch in der  Mitte des Raumes zu. »Das ist kein schlechter Ort.  Die Polizei würde niemals auf die Idee kommen,  dass hier illegale Glücksspiele

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