Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Einarmige Banditen

Einarmige Banditen

Titel: Einarmige Banditen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Blanck
Vom Netzwerk:
Titus. Du willst mir doch nicht  sagen, dass du heute Morgen in Las Vegas warst?«  Ihr Mann ließ sich Zeit mit der Antwort. »Nun ja, nicht ganz. Las Vegas ist nach Rocky Beach gekommen. Auf dem Marktplatz gab es ein  Glücksrad. Nur einmal habe ich gedreht und Bingo!  Hauptgewinn!« Tante Mathilda ließ das Geld entsetzt fallen. »Las Vegas in Rocky Beach? Das ist unerlaubtes Glücksspiel! Da muss doch die Polizei gekommen sein. Was sagt Kommissar Reynolds dazu?«
    »Der hat sogar mitgespielt. Leider hat der alte  Pechvogel nichts gewonnen. Das ist eben nur was  für Glückspilze. Ich wusste es: Einmal im Leben  kommt meine große Stunde.« Peter schüttelte  verständnislos den Kopf. »Das versteh ich nicht.  Glücksspiel ist doch in Kalifornien absolut verboten. Ich dachte, so etwas gibt es nur in Las Vegas?«  Doch Onkel Titus winkte ab. »Keine Angst. Wir  haben natürlich nicht plötzlich die gleichen Gesetze wie in Nevada. Aber Glücksspiel ist in Kalifornien nur dann strafbar, wenn man einen Einsatz zahlen muss. Auf dem Marktplatz durfte jeder umsonst drehen. Ich kann euch sagen, die Schlange war  endlos lang. Halb Rocky Beach wollte sein Glück  versuchen.« Justus war erleichtert. »Ach so. Jetzt verstehe ich. Dann war das so eine Art Verlosung.«
    »Genau. Eine Verlosung. Jeder konnte mitmachen, ohne einen Cent zu riskieren. Doch nur ich hab den Jackpot geknackt. Das muss gefeiert werden.«  Blitzschnell griff seine Frau nach dem Geld und  machte sich auf den Weg in die Küche. »Nichts da.  Das wandert direkt in meine Haushaltskasse.  Endlich kann ich die Schulden bei Porter bezahlen.  Den Hut darfst du behalten.«  Enttäuscht setzte sich Onkel Titus auf einen Stuhl.
    »Tja, wie gewonnen, so zerronnen. Egal, dafür sind wir jetzt schuldenfrei. Und das, obwohl ich den Kühlschrank nicht losgeworden bin. Mein Kunde  hat es sich im letzten Moment doch noch anders  überlegt. Lausige Zeiten sind das.«  Bob ließ der Gedanke an das Glücksrad immer  noch nicht los. »Warum fahren wir nicht auch  schnell in die Stadt und versuchen unser Glück? Ich könnte hundert Dollar gut gebrauchen.«
    »Das kann ich mir denken, Bob. Aber die haben  gleich nach meinem Gewinn alles abgebaut und  sind in einer riesigen Limousine davongefahren.«  Justus knetete nachdenklich mit Daumen und  Zeigefinger an seiner Unterlippe. »Also, so ganz verstehe ich das nicht. Warum machen die das?  War das eine Werbeaktion?«
    »Nun ja«, begann Onkel Titus. »Fast jeder, der  am Rad gedreht hat, bekam diese Visitenkarte  hier.« Justus nahm ihm das Kärtchen aus der Hand und las laut vor: »›Jimmys Garage. Vierundzwanzig-Stunden-Service‹. Und auf der Rückseite steht handgeschrieben: ›Kennwort Las Vegas‹. Versteht ihr das? Was soll das bedeuten?«  Doch sein Onkel konnte mit dem Namen etwas  anfangen. »Jimmys Garage ist eine alte Autowerkstatt vier Meilen vor der Stadt. Früher habe ich dort oft Schrott aufgekauft. In den letzten Jahren war da aber nicht mehr viel los.«
    »Und was soll uns dieses Kennwort sagen?«,  fragte Bob und nahm Justus die Karte aus der Hand. O nkel Titus warf einen Blick auf das offene  Küchenfenster. Man hörte, wie Tante Mathilda  drinnen mit Geschirr herumklapperte. »Okay, wenn ihr schweigen könnt, dann erzähle ich euch die ganze Geschichte«, flüsterte er. Die drei ??? nickten neugierig.
    »Also, auf dem Markplatz wurde tatsächlich  immer wieder leise von verbotenen Glücksspielen

    gesprochen. Der dicke Mann, der mir die Karte  übergeben hat, hat mir auch noch etwas ins Ohr  geflüstert.«Justus, Peter und Bob beugten sich dicht zu ihm.»Er hat gesagt, wenn ich noch mehr gewinnen will, dann wird mir diese Karte  weiterhelfen.«  Justus’ Augen leuchteten auf.»Jetzt verstehe ich.  In der Garage finden garantiert verbotene  Glücksspiele mit richtigem Geldeinsatz statt. Das Glücksrad auf dem Marktplatz sollte nur die Leute anlocken. Oder, Onkel Titus?«

    »Tja, das kann ich mir gut vorstellen. Geld  verschenkt heutzutage nämlich niemand ohne  Grund. Kommissar Reynolds wurde übrigens keine  Karte überreicht. Er stand direkt vor mir in der Schlange.«
    »Und was jetzt?«, fragte Peter ratlos.
    »Na, was wohl «, lachte Bob.»Wir fahren  natürlich sofort zu Jimmys Garage .«

Jimmys Garage
    Peter war entsetzt. »Moment, Bob, du willst doch nicht bei diesen Glücksspielen mitmachen?«
    »Nein, natürlich nicht. Aber wenn das tatsächlich so

Weitere Kostenlose Bücher