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Eine angesehene Familie

Eine angesehene Familie

Titel: Eine angesehene Familie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Betonklotz begeistert, auch wenn er einem Scheißhaufen glich! Also gut, Sprossenfenster. Wollte ich ja immer!«
    Er fischte einen anderen Brief aus dem Stapel, ein Schreiben vom Finanzamt. Aber zum Lesen kam er nicht, – das Telefon klingelte.
    »Ja?« sagte Barrenberg. »Wer denn?«
    »Ein Herr!« gab die Sekretärin durch.
    »Was heißt das, ein Herr?! Name?«
    »Der Herr sagt, er sei Micky. Tut mir leid, Herr Barrenberg.«
    Es knackte, ehe Barrenberg losbrüllen konnte. »Ich kenne keinen Micky!« schrie er. »Was soll der Blödsinn?!«
    »Sie sollten Bettinas Schönheit erhalten«, sagte eine angenehme Männerstimme. »Das können Sie aber nur, wenn Sie sofort Ihre geilen Finger von ihr lassen!«
    Barrenberg straffte sich im Sitzen, als habe sich blitzschnell sein Rückgrat versteift. Seine Lippen wurden noch schmaler.
    »Wer spricht?« fragte er kurz.
    »Das fragen Sie noch?« Der Anrufer schien ehrlich verblüfft zu sein. »Sie müssen eine wunderbare Frau haben …«
    »Wollen Sie mich erpressen? Das ist vergebliche Mühe. Ich bin unerpreßbar.«
    »Ich brauche Ihr Geld nicht, ich habe genug davon. Aber Sie können Bettina retten!«
    Barrenberg fühlte, wie ihm die Hitze in den Kopf stieg. »Retten?« fragte er gedehnt. »Was wollen Sie von Bettina?! Wer sind Sie überhaupt?!«
    »Ihr Teilhaber in Bettys Bett.«
    »Ein Saukerl sind Sie!« sagte Barrenberg hart. »Ob's stimmt oder nicht – eine Frau in die Pfanne zu hauen, ist hundsgemein!«
    »Ich habe sie nicht in die Pfanne gehauen, – ich habe sie durchgeprügelt. Nur so habe ich Ihren Namen erfahren können.«
    »Wenn ich Sie in die Finger kriege, Mann …« knirschte Barrenberg.
    »Wohl kaum! Denn Sie werden Bettina ab sofort in Ruhe lassen!«
    »Das bestimmen nicht Sie!« Barrenberg hielt die Hand über das Telefon. Der Kerl sollte nicht hören, wie er schnaufte. Erst nach tiefem Durchatmen sprach er weiter. »Ich tue immer das, was ich für richtig halte!«
    »Sie bringen damit Bettina in Gefahr! Wenn sie Sie noch einmal in die Wohnung läßt, braucht sie eine Woche Hospital, um sich auszukurieren!«
    »Sie Schwein!« sagte Barrenberg. »Sie feiger Hund! Wenn Sie damit Bettina halten wollen …« Er atmete wieder schnaufend, aber jetzt deckte er das Telefon nicht mehr mit seiner Hand zu. »Sie können mir nicht drohen! Mit nichts! Am allerwenigsten mit meiner Frau! Ich liebe Bettina. Und um sie vor Ihnen zu retten, bin ich zu jeder Konsequenz bereit. Zu jeder! Ist das klar?!« Er stockte. Jetzt begriff er die ganze Tragweite dessen, was er gesagt hatte. Dreiundzwanzig Jahre Ehe hatte er in diesem Augenblick eingesetzt, aber Bettina war ihm das wert. Ein neues Leben mit ihr … Er hatte nie mit dem Gedanken gespielt, aber plötzlich gab es kein Zurück mehr. Er hatte Zweidrittel seines Lebens hinter sich, ein erschuftetes Leben mit vielen Erfolgen, aber auch mit tausend verpaßten Gelegenheiten. Bettina war vielleicht seine letzte große Chance, ein Stück verarbeiteter Jugend zurückzuholen.
    »Wehe, wenn Sie Bettina noch einmal anrühren!« sagte er laut. »Ihren Namen erfahre ich, darauf können Sie Gift nehmen. Und dann jage ich Sie mit der Polizei wie einen tollwütigen Hund!«
    »Wie Sie wollen! Ich habe Sie gewarnt.« Die Stimme des Anrufers verriet keine Erregung. »Sie müssen wissen: Was ich tue, erhebt den Anspruch auf Perfektion. Ich verspreche Ihnen eins: Ich werde Sie vernichten! Sie und Ihre Familie! Und niemand hat die Möglichkeit, das aufzuhalten! Wenn Sie begreifen, was Sie angerichtet haben, ist es längst zu spät! Sie wissen nicht, wie ich hassen kann.«
    Barrenberg wollte noch etwas sagen, aber der Anrufer hatte aufgelegt. Sein Herz raste. Zu Betty, dachte er. Ich muß mich um Betty kümmern. Mein Gott, was ist mit ihr geschehen? Warum hat sie mir nie gesagt, daß da noch ein zweiter Mann ist? Es wäre schwer gewesen, aber ich hätte es ertragen. Eine Frau wie Betty lebt kein Schattendasein, das ist doch klar.
    Er griff zum Telefon und tippte mit bebenden Fingern die Ziffern ein. Als er ihre Stimme hörte, hätte er aufschreien können.
    Kurz nach elf sah Monika ihren Vater wieder aus dem Haus kommen. Er hatte es sichtlich eilig und fluchte anscheinend vor sich hin, als der Türschlüssel nicht gleich einrastete. Monika rannte mit ihrem Einkaufswagen zu einer zum Glück unbelagerten Kasse, bezahlte und stürmte auf die Straße. Barrenberg bog gerade vom Parkplatz in den Verkehr ein, mit zuckenden Blinkern und rücksichtslosem

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