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Eine begehrenswerte Lady

Eine begehrenswerte Lady

Titel: Eine begehrenswerte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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worden, dass er umfiel und auf dem Boden landete. Der Aufprall war nicht sonderlich schmerzhaft, sodass Charles sich vor allem ärgerte und die Gefahr zu spät erkannte. Erst als er den Dolch sah, der mit einem Mal in der Hand des anderen aufblitzte, begriff er, dass er es zu weit getrieben hatte.
    Durch den Anblick der Stichwaffe aus seiner Selbstzufriedenheit gerissen, setzte Charles sich heftig zur Wehr. In einer tödlichen Umarmung gefangen rollten die beiden Männer über den Boden, warfen dabei Stühle und Tische um, sodass Spielkarten, Würfel und Gläser in alle möglichen Richtungen flogen. Gegen einen wütenden bewaffneten Angreifer hatte Charles keine Chance. Der Dolch wurde gehoben und hinabgestoßen, und Charles hatte gerade noch Zeit, bei sich eine Mischung aus Unglauben und Entsetzen zu registrieren, bevor die Klinge tief in seine Brust drang. Himmel! Er hat mich wirklich umgebracht , war sein letzter Gedanke.
    Charles’ Gegner atmete schwer, als er sich erhob. Restlos verdutzt von dem, was er da getan hatte, starrte er auf den Leichnam auf dem Boden inmitten des Durcheinanders aus Spielkarten, Würfeln und umgeworfenen Möbeln. Er schluckte. Er hatte ihn nicht töten wollen. Er war nur gekommen, um sich zu holen, was ihm gehörte. Es war Dashwoods eigene Schuld, redete er sich ein und verteidigte so seine Tat.
    Seine Gedanken überschlugen sich, als er auf die Leiche auf dem Boden starrte. Er biss die Zähne zusammen. Was geschehen war, war geschehen und ließ sich nicht wieder ungeschehen machen. Jetzt galt es, das zurückzuholen, was für das hier alles verantwortlich war.
    Er ließ sich auf ein Knie nieder und begann systematisch die Taschen des Toten zu durchsuchen. Da er nicht fand, was er suchte, stand er fluchend wieder auf. Was hatte der Bastard damit getan?
    Bei dem Geräusch der sich öffnenden Tür stürzte er in die Schatten in der Ecke. Er durfte nicht mit dem Toten im Zimmer gefunden werden!
    Von dem Anblick, der sich ihr bot, überrascht, verhielt Gillian auf der Türschwelle. Im schwachen Licht der Kerzen sah sie die umgeworfenen Tische und Stühle, das Chaos im Raum.
    »Charles! Was geht hier vor sich?«, verlangte sie zu wissen und machte ein paar vorsichtige Schritte in den Raum. Da sie glaubte, ihr Ehemann versteckte sich in den Schatten, rief sie: »Lass das! Ich weiß, dass du hier bist. Der Butler hat es mir gesagt!«
    Ihr antwortete Schweigen. Nicht in der Stimmung, mit ihm Verstecken zu spielen, erklärte sie:
    »Meinetwegen. Versteck dich wie der Feigling, der du in Wahrheit bist, aber du sollst das hier wissen! Du …« Etwas auf dem Boden, das hinter einem der umgeworfenen Tische hervorlugte, fiel ihr auf, und sie erstarrte. Sie sah genauer hin und konnte in dem schwachen Licht Umrisse ausmachen, die wie ein Schuh …
    Mit plötzlich trockenem Mund und heftig klopfendem Herzen trat sie näher, um besser sehen zu können. Sie erkannte den Mann, der reglos in dem verwüsteten Zimmer auf dem Boden lag. Charles! Mit einem erstickten Schrei sank sie neben ihm auf die Knie.
    Entsetzt und ungläubig starrte sie ihn an. Es war Charles. Und er war tot.
    Voller Angst wandte sie den Blick von dem Blutfleck auf seiner bestickten Weste ab und kam taumelnd auf die Füße. Hilfe. Sie musste Hilfe holen.
    Gillian wirbelte herum und blickte sich suchend nach der Klingelschnur um, um jemanden zu rufen. Den Mann, der sich von hinten aus den Schatten an sie heranschlich, bemerkte sie nicht. Er versetzte ihr mit dem Griff seines Dolches einen heftigen Schlag gegen die Schläfe. Hinter ihren Augenlidern schien Licht zu explodieren, und dann sank sie neben ihrem ermordeten Ehemann zu Boden.

Kapitel 1
    Als die Nachricht, dass Marie Antoinette, die ins Gefängnis geworfene Königin von Frankreich, am 16. Oktober des Jahres 1793 hingerichtet worden war, England erreichte, traf das Luc Joslyn schwer. Er war weder ein Anhänger der Königin noch der Monarchie, noch empfand er für Frankreich irgendwelche Loyalität, aber dass sie ihr Leben unter dem Fallbeil der Guillotine lassen musste, schien ihm ein schreckliches Ende für die Frau, die über den Glanz und die Pracht des Hofstaates in Versailles geherrscht hatte. Über das Schicksal des armen kleinen Dauphins, der seit der Hinrichtung seines Vaters im Januar den Titel König von Frankreich trug, gab es nur wenig zu erfahren.
    Nicht zum ersten Mal dankte Luc dem Himmel für seine gerade noch rechtzeitig geglückte Flucht aus Frankreich und seine

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