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Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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schrecklich die Wahrheit auch sein wird, ich würde dich niemals, niemals anlügen.«
    »Ich erinnere mich an das Blut.«
    »In deinen Albträumen?«
    Gillian nickte. »Ich habe Christen die Stufen hinuntergestoßen. Papa hat meine Hand gehalten, aber dann hat er mich losgelassen. Ector war auch da.«
    »Du hast das alles durcheinander gebracht. Weder dein Vater noch Ector waren dabei.«
    Gillian legte den Kopf auf Lieses Schulter. »Ector ist verrückt.«
    »Aye, das ist er«, stimmte ihr Liese zu.
    »Warst du auch in dem Tunnel mit mir?«, wollte Gillian wissen. »Nein, aber ich weiß, was passiert ist. Während Maude deine Wunde genäht hat, hat einer der Soldaten, der zusammen mit dir in dem Tunnel war, es ihr erzählt. Du und deine Schwester, ihr wurdet aufgeweckt und in das Zimmer deines Vaters gebracht.«
    »William hat mich getragen.«
    »Ja.«
    »Es war dunkel draußen.«
    Liese fühlte, wie ein Schauer durch Gillians Körper lief, und nahm sie fester in den Arm. »Ja, es war mitten in der Nacht, und Alford und seine Soldaten hatten bereits die inneren Mauern des Schlosses überwunden.«
    »Ich erinnere mich daran, dass die Wand in Papas Zimmer sich geöffnet hat.«
    »Die geheime Tür führte zu der Treppe hinunter in den Tunnel. Es waren vier Soldaten bei deinem Vater, vier Männer, denen er dein Wohlergehen anvertraut hat. Du kennst sie, Gillian. Tom war dort und Spencer und Lawrence und William. Spencer war derjenige, der Maude erzählt hat, was geschehen ist. Sie haben euch in den geheimen Gang geführt und Fackeln bei sich getragen, um den Weg zu erhellen.«
    »Ich darf aber niemals etwas von der Geheimtür erzählen.«
    Liese lächelte. »Ich weiß, dass es in deinem Schlafzimmer auch eine solche Tür gibt.«
    »Woher weißt du das? Hat vielleicht Christen dir das verraten?«
    »Nein, das hat sie nicht«, antwortete Liese. »Ich habe dich jeden Abend in dein Bett gebracht, doch an fast jedem Morgen habe ich dich in Christens Zimmer gefunden. Also habe ich angenommen, dass es einen Verbindungsgang zwischen euren Zimmern gab, denn ich wusste, dass du dunkle Orte meidest, und der Flur vor euren Schlafzimmern war sehr dunkel. Also musstest du einen anderen Weg entdeckt haben.«
    »Wirst du mir den Popo versohlen, weil ich es verraten habe?«
    »Oh, um Himmels willen, nein, Schätzchen. Ich würde dich niemals schlagen.«
    »Papa hat mich auch niemals geschlagen, aber er hat immer gedroht, er würde es tun. Er hat nur Spaß mit mir gemacht, nicht wahr?«
    »Natürlich«, antwortete Liese.
    »Hat Papa meine Hand gehalten?«
    »Nein, er ist nicht mit euch in dem Gang gewesen. Es wäre nicht ehrenhaft, wenn er vor dem Kampf geflohen wäre, und dein Vater war ein ehrenwerter Mann. Er ist bei seinen Soldaten geblieben.«
    »Ich habe Christen die Treppe hinuntergestoßen, und sie hatte Blut an sich. Sie hat nicht geweint. Ich habe sie umgebracht.« Liese seufzte. »Ich weiß, dass du noch viel zu jung bist, um das zu verstehen, aber ich möchte, dass du es trotzdem versuchst. Christen ist die Treppe hinuntergefallen und du auch. Spencer hat Maude erzählt, dass er glaubte, William wäre ausgerutscht und dann gegen Lawrence gestoßen. Der Steinboden war glitschig, aber William hat darauf bestanden, dass jemand ihn von hinten gestoßen hat.«
    »Vielleicht war ich es, die ihn gestoßen hat«, sprach Gillian ihre Gedanken laut aus.
    »Du bist viel zu klein, als dass ein erwachsener Mann deinetwegen die Balance verlieren würde. Du hast gar nicht genügend Kraft.«
    »Aber vielleicht …«
    »Du bist nicht dafür verantwortlich«, erklärte Liese entschlossen. »Es ist ein Wunder, dass keiner von euch dabei umgekommen ist. Deine Wunde musste allerdings genäht werden, und deshalb haben Spencer und William dich zu Maude gebracht. William hat draußen vor der Hütte Wache gestanden, bis der Kampf der Hütte zu nahe kam. Maude hat gesagt, er hätte verzweifelt versucht, dich in Sicherheit zu bringen, doch als Maude fertig war mit der Versorgung deiner Wunde, hatten Baron Alford und seine Soldaten den Hof bereits umstellt, und eine Flucht wurde unmöglich. Man hat euch gefangen genommen und zurück ins Schloss gebracht.«
    »Ist Christen auch gefangen genommen worden?«
    »Nein, sie wurde weggebracht, ehe man den Tunnel entdeckte.«
    »Und wo ist Christen jetzt?«
    »Das weiß ich nicht«, gestand Liese. »Aber eventuell kann dein Onkel Morgan es dir sagen. Morgen kannst du zu ihm gehen und ihn fragen. Er liebt dich wie

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