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Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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auf ihre Besucher deutete. Hastig lief Michael zu den beiden Männern, verbeugte sich vor ihnen und platzte heraus: »Darf ich bitte gehen?«
    Otis und Brisbane gaben ihre Erlaubnis und lächelten, als sie dem Kind nachblickten, das aus dem Zelt lief.
    »Der Junge ist Euch sehr ähnlich, Laird«, meinte Brisbane. »Er ist ein wahres Abbild von Euch. Ich erinnere mich noch an Euch als Jungen. Wenn Gott es will, wird Michael zu einem tapferen Krieger heranwachsen, einem guten Menschenführer.«
    »Jawohl«, stimmte Otis ihm zu. »Unter der richtigen Leitung könnte er ein weises Clanoberhaupt werden, doch es ist mir nicht entgangen, dass das Kind seinen Bruder fürchtet. Wie kommt das, Laird?«
    Ramsey war nicht beleidigt wegen dieser Frage, denn der alte Mann sprach die Wahrheit und sagte nur das, was er bemerkt hatte. »Ich bin für den Jungen ein Fremder, doch mit der Zeit wird er schon noch lernen, mir zu vertrauen.«
    »Und er wird darauf vertrauen, dass Ihr ihn nicht auch noch verlasst?«, fragte Otis.
    »Ja«, antwortete Ramsey und staunte, wie aufmerksam der alte Mann war.
    »Ich erinnere mich daran, als Euer Vater sich entschied, noch einmal zu heiraten«, meinte Brisbane. »Ich dachte, Alisdair wäre zu alt und zu sehr verwurzelt in seinem kriegerischen Leben, um sich noch einmal eine Frau zu nehmen. Eure Mutter war damals schon über zehn Jahre tot, doch er hat mich eines Besseren belehrt, und er schien sehr zufrieden zu sein mit seinem Dasein. Habt Ihr Glynnes, seine zweite Frau, kennen gelernt?«
    »Ich war auf ihrer Hochzeit«, antwortete Ramsey. »Weil sie so viel jünger war als mein Vater, war er sicher, dass er zuerst sterben würde, und ihm lag daran, dass sie gut versorgt war«, erklärte er.
    »Und Ihr habt seine Wünsche erfüllt?«, fragte Otis und lächelte.
    »Ich bin sein Sohn«, antwortete Ramsey. »Ich hätte alles getan, was er von mir verlangt hätte.«
    Otis wandte sich an seinen Freund. »Laird Sinclair würde niemals jemandem, der in Not ist, den Rücken zukehren.«
    Ramsey hatte genug Zeit damit verschwendet, über persönliche Dinge zu reden, und führte die Unterhaltung zurück zu ihrem wahren Zweck. »Ihr habt gesagt, dass Ihr meinen Schutz haben wollt, aber könntet Ihr das nicht auch mit einem einfachen Bündnis erreichen?«
    »Eure Soldaten würden Tag und Nacht unsere Grenzen bewachen müssen«, meinte Otis. »Und mit der Zeit würden sie dieser Pflicht müde werden. Aber wenn Ihr das Land besitzen würdet …«
    »Ja«, stimmte ihm Brisbane bei. »Wenn die Sinclairs die Besitzer des Landes wären, würdet Ihr das Land um jeden Preis beschützen. Wir haben …« Er hielt plötzlich inne, denn er war so erstaunt über die Tatsache, dass Ramsey vorgetreten war, um ihnen Wein in ihre leeren Gläser einzuschenken, dass er den Faden verloren hatte. »Ihr seid Laird … dennoch bedient Ihr uns, als wäret Ihr unser Knappe. Wisst Ihr denn nicht, welche Macht Ihr besitzt?«
    Ramsey lächelte über das Erstaunen der beiden Männer. »Ich weiß, dass Ihr in meinem Zelt Gäste seid«, antwortete er. »Und Ihr seid älter als ich. Daher ist es meine Pflicht, mich um Euer Wohlergehen zu kümmern.«
    Die Männer fühlten sich von seinen Worten geehrt. »Ihr besitzt das Herz Eures Vaters«, lobte ihn Otis. »Es tut gut zu sehen, dass Alisdair in seinem Sohn weiterlebt.«
    Der Laird akzeptierte das Kompliment mit einem Nicken und führte dann die Männer auf das Kernthema zurück. »Ihr sagtet gerade, dass ich das Land um jeden Preis schützen würde, wenn es mir gehörte?«
    »Aye«, stimmte Otis ihm zu. »Und wir haben im Gegenzug für diese Vereinigung sehr viel zu bieten. Unser Land ist reich an Bodenschätzen. Unsere Seen sind voller fetter Fische, unsere Erde ist fruchtbar, und unsere Hügel sind voller Schafe.«
    »Und deshalb werden wir auch an allen Grenzen ständig angegriffen, von den Campbells, den Hamiltons und den Boswells. Sie alle wollen unser Land haben, unsere Gewässer und unsere Frauen, aber der Rest von uns soll zur Hölle fahren.«
    Ramsey zeigte nach außen hin keine Reaktion auf diesen leidenschaftlichen Ausbruch. Er begann, mit gesenktem Kopf und mit hinter dem Rücken verschränkten Händen in dem Zelt auf und ab zu laufen.
    »Mit Eurer Erlaubnis, Laird, würde ich gern ein paar Fragen stellen«, bat Gideon.
    »Wie Ihr wünscht«, wandte sich Ramsey an seinen Kommandanten.
    Gideon wandte sich an Otis. »Wie viele Soldaten zählt Ihr unter den MacPhersons?«
    »Beinahe

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