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Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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sinken.
    Sie hatte den Anflug eines Plans. Wenn sie erst mal Alec nach Hause gebracht hatte, würde sie seinen Vater anflehen, ihr zu helfen, zum Besitz der MacPhersons zu gelangen, wo Christen angeblich leben sollte. Und was dann?, überlegte sie. Ihr Kopf war voller Fragen, auf die es keine Antworten gab, und sie betete, dass es ihr gelingen würde, alles zu entwirren, wenn sie sich besser fühlte.
    Sie rieb sich die Arme, um die Kälte zu vertreiben, und zwang sich, an die Gegenwart zu denken. Brodick lenkte sein Pferd zu ihr. Er verlangsamte den Schritt des Tieres nicht, als er ihr näher kam. Er lehnte sich zur Seite und schlang ohne große Mühe den Arm um ihre Taille und hob sie dann auf seinen Schoß.
    Gillian zog ihre Röcke über die Knie und versuchte, gerade zu sitzen, damit ihr Rücken seine Brust nicht berührte. Doch Brodick ließ ihr gar nicht die Möglichkeit, förmlich zu sein. Er packte sie fester und zog sie an sich.
    In Wirklichkeit war sie dankbar für seine Wärme, und sein männlicher Duft hüllte sie ein. Er roch nach frischer Luft. Sie wollte am liebsten die Augen schließen und sich ein paar Minuten ausruhen, vielleicht sogar so tun, als wäre dieser ganze Albtraum vorüber. Doch sie wagte es nicht, sich dieser dummen Fantasie hinzugeben, denn sie musste ein wachsames Auge auf Alec haben.
    Sie wandte sich in Brodicks Armen um und sah zu ihm auf. Er sieht wirklich sehr gut aus, dachte sie, und vergaß einen Augenblick lang, was sie ihm sagen wollte. Sie hatte Geschichten über die Krieger der Wikinger gehört, die vor Jahrhunderten England überfallen hatten. Brodick war sicher ein Nachkomme von ihnen, denn er war genauso riesig, wie man es von den Wikingern behauptete. Sein Knochenbau war betont, von seinen hohen Wangenknochen bis hin zu seinem kantigen Kinn. Aye, er sah unglaublich attraktiv aus, und sicher hatten schon viele Frauen bei seinem Anblick ihr Herz verloren. Dieser Gedanke führte zum nächsten. Alec hatte ihr verraten, dass Brodick nicht verheiratet war, doch hatte der Laird eine Liebste, die zu Hause auf seine Rückkehr wartete?
    »Stimmt etwas nicht, Mädchen?«
    »Könnte Alec nicht mit uns reiten? Wir könnten genügend Platz für ihn machen.«
    »Nein.«
    Sie wartete eine ganze Minute darauf, dass er ihr erklärte, warum er ihre Bitte abgelehnt hatte, doch dann begriff sie, dass er nicht mehr sagen würde. Sein Benehmen war abweisend, doch sie versuchte, sich dadurch nicht abschrecken zu lassen. Ihr Onkel Morgan hatte ihr oft erzählt, dass Highlander ein völlig anderer Menschenschlag waren und nur zu ihrer eigenen, seltsamen Musik tanzten. Daher nahm sie an, dass Brodick nicht absichtlich unhöflich sein wollte. Seine etwas kurz angebundene Art war eben nur ein Teil seines Wesens.
    Sie lehnte sich gegen ihn und versuchte, sich zu entspannen. Doch immer wieder sah sie zurück, um sich zu vergewissern, dass es Alec gut ging.
    »Wir sind beinahe da«, meinte Brodick. »Ihr werdet noch einen steifen Nacken bekommen, wenn Ihr jede Minute nach hinten seht. Alec geht es gut«, versicherte er ihr. »Dylan wird nicht zulassen, dass ihm etwas zustößt.« Mit diesen Worten drückte er ihren Kopf an seine Schulter. »Ruht Euch aus«, befahl er.
    Und genau das tat sie endlich.

7
    Brodick schüttelte Gillian leicht und weckte sie auf, als sie ihr Ziel erreicht hatten.
    Sie erwachte und rieb sich ihren steifen Nacken. Es verlangte einige Mühe, aber schließlich gelang es ihr, die Augen zu öffnen, und einen Augenblick lang glaubte sie noch zu träumen. Wo war sie? Was war das für ein Ort? Üppig grüne Hügel umgaben sie. Ein schmaler Fluss schlängelte sich den Abhang hinab, und in der Mitte des grünen Tales stand ein aus Stein erbautes Haus mit einem strohbedeckten Dach. Im Garten zu beiden Seiten des Hauses blühten Wildblumen in allen Farben des Regenbogens, ihr Duft hüllte sie ein. Birken standen an dem klaren Strom, der westlich am Haus vorüberfloss, und im Osten befand sich eine weite Wiese mit dichtem Gras. Eine Herde Schafe, bereit zum Scheren, drängte sich am äußersten Ende der Wiese zusammen. Sie blökten wie eine Horde geschwätziger Frauen, während ein Hund mit hoch erhobenem Kopf vor ihnen saß und aufmerksam seine Schützlinge beobachtete. Rauch kräuselte sich aus dem Schornstein des Hauses in den wolkenlosen blauen Himmel. Ein leichter Wind strich über Gillians Wange. Dies hier war das Paradies.
    Ein Ruf riss sie aus ihren Gedanken. Ein hoch gewachsener

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