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Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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zu den Bäumen. Dann beugte sie sich zu ihm und flüsterte in sein Ohr, während das Kind sich wand und versuchte, ihrem Griff zu entkommen.
    Dylan wandte sich an Brodick. »Was tut sie da?«, fragte er.
    Brodick lächelte. »Sie erinnert den Jungen an seine guten Manieren«, antwortete er. Er warf den beiden Brüdern noch einen Blick zu und seufzte dann auf. »Wie mir scheint, muss auch ich daran erinnert werden.«
    Noch ehe Dylan ihn bitten konnte, seine eigenartige Bemerkung zu erklären, hatte sein Laird sich zu Waldo und Henry gewandt. Die Brüder fürchteten sich offensichtlich, denn sie wichen vor ihm zurück, bis er ihnen befahl, stehen zu bleiben. Dylan konnte nicht hören, was Brodick den Männern sagte, doch dann sah er, wie Brodick sich bückte und den mit Juwelen besetzten Dolch aus seinem Stiefel zog und ihn Waldo reichte. Der erstaunte Gesichtsausdruck des Engländers glich dem von Dylan. Er sah, dass Waldo versuchte, das Geschenk abzuweisen, doch Brodick gewann schließlich.
    Gillian hatte auch gesehen, was geschehen war, sie lächelte, während sie noch immer auf Alec einredete und ihn an seine Pflicht erinnerte.
    Einen Augenblick später ging auch Alec widerstrebend über die Lichtung, um mit den Engländern zu reden. Gillian gab ihm einen kleinen Stoß zwischen die Schulterblätter, damit er schneller gehen sollte.
    Alec senkte den Kopf, dann stellte er sich neben Brodick und sprach zu Waldo und Henry. »Ich danke Euch, weil Ihr beide auf mich aufgepasst habt«, sagte er.
    »Und?«, drängte Gillian.
    »Und weil Ihr das gar nicht hättet tun müssen und es aber doch getan habt.«
    Seufzend erklärte Gillian: »Alec will sagen, dass es ihm Leid tut, dass er Euch eine Last war, Waldo und Henry. Er weiß sehr gut, dass Ihr beide Euer Leben für ihn aufs Spiel gesetzt habt. Ist das nicht so, Alec?«
    Das Kind nickte und griff nach Gillians Hand, als Waldo und Henry davongingen.
    »Habe ich es richtig gesagt?«
    »Ja, das hast du gut gemacht.«
    Dylan hob Alec auf sein Pferd und wandte sich dann zu seinem Laird. »Hat sie Euch gesagt, was geschehen ist oder wie sie und Alec einander getroffen haben?«
    Brodick schwang sich auf den Rücken seines Hengstes, ehe er antwortete. »Nein, sie hat mir bis jetzt noch gar nichts erzählt, aber das wird sie schon noch tun. Sei geduldig, Dylan. Im Augenblick ist es erst einmal wichtig, sie und den Jungen von den MacDonalds wegzuschaffen. Wenn ich erst einmal weiß, dass die beiden in Sicherheit sind und ich nicht mehr ständig über meine Schulter zurückblicken muss, dann werde ich ihre Erklärung schon noch bekommen. Sag Liam, dass er den Trupp anführen soll«, befahl er. »Wir werden zu Kevin Drummonds Haus reiten, ehe wir uns nach Norden wenden. Robert wird als Letzter reiten, um uns den Rücken freizuhalten.«
    »Das Haus der Drummonds liegt aber einige Stunden abseits unseres Weges«, meinte Dylan. »Es wird Abend werden, ehe wir dort sind.«
    »Ich weiß, wo der Mann lebt«, gab Brodick zurück. »Aber Kevins Frau ist bekannt für ihre Heilkunst, und Gillians Arm muss dringend versorgt werden.«
    Gillian stand mitten auf der Lichtung, sie zitterte vor Kälte, während sie geduldig darauf wartete, dass die Männer aufhörten, über sie zu reden. Es war offensichtlich, dass sie das Thema ihrer Unterhaltung war, denn sie sahen sie beide mit gerunzelter Stirn an, während sie miteinander sprachen. Die Sommersonne brannte auf ihrem Gesicht, doch von Minute zu Minute wurde ihr kälter, und jeder einzelne Muskel in ihrem Körper tat ihr weh. Sie wusste, dass es nicht die Müdigkeit allein war, aber, lieber Gott, jetzt war nicht die Zeit, um krank zu werden. Sie brauchte jede Minute eines jeden einzelnen Tages vor dem Herbstfest, um nach ihrer Schwester zu suchen. Oh, es schien alles so hoffnungslos zu sein. Sie hätte Alford nicht anlügen und ihm sagen sollen, dass ihre Schwester die kostbare Schatulle von König John in ihrem Besitz hatte. Wie sollte sie dieses Kästchen jemals finden, wo doch jeder Soldat des Königreiches in den letzten Jahren irgendwann einmal danach gesucht hatte? Konnte Christen die Schatulle noch immer bei sich haben? Alford schien das zu glauben, und Gillian hatte ihn in diesem Glauben noch bestärkt, weil Alec zu diesem Zeitpunkt in direkter Gefahr gewesen war. In ihrem Herzen wusste sie jedoch, dass die Schatulle für ewig verschwunden war, und jetzt hatte sie das Gefühl, in einem Morast zu stecken und jeden Augenblick tiefer zu

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