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Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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schon öfter gesagt«, meinte er. »Ich bin auch sehr ungeduldig«, fügte er hinzu. »Aber in diesem Fall bin ich bereit zu warten.«
    »Da ist sie, Mama. Das ist Gillian.« Alecs Stimme drang durch die große Halle.
    Gillian löste sich von Brodick, lächelnd sah sie dem Knirps entgegen, der auf sie zugelaufen kam. Er griff nach ihrer Hand und zog daran. »Du brauchst vor Papa keine Angst zu haben. Die meisten Ladys haben das, aber du nicht, weil du anders bist als die meisten«, erklärte er.
    Sie war gar nicht so selbstsicher, wie Alec es von ihr annahm, denn Iain Maitland war unzweifelhaft eine beeindruckende Erscheinung. Er war ein großer, muskulöser Mann mit eindringlichen grauen Augen. Sein dunkles Haar lockte sich und schien seinen grimmigen Gesichtsausdruck ein wenig zu besänftigen. Wäre er nicht so überwältigend gewesen, so hätte sie ihn fast so gut aussehend gefunden wie Brodick.
    Judith Maitlands Lächeln half, den beängstigenden Eindruck, den ihr Mann auf Gillian machte, etwas zu mildern. Sie war eine wunderschöne Frau, doch es war die Farbe ihrer Augen, die einen bezauberte. Sie hatten die Farbe von Veilchen. Judith war von zierlichem Körperbau, doch hatte sie eine so hoheitsvolle Haltung, dass Gillian sich fühlte, als befinde sie sich in Gegenwart einer Königin.
    Gillian, die sich verzweifelt nach einem Bad und sauberer Kleidung sehnte, hatte das Gefühl, auszusehen wie ein Bauernmädchen.
    Sobald Brodick sie einander vorgestellt hatte, kam Judith auf sie zugelaufen und griff nach Gillians Hand. Ihre Stimme zitterte, als sie sprach. »Ihr habt unseren Sohn gefunden und ihn zu uns nach Hause gebracht. Ich weiß nicht, ob wir Euch das je wieder vergelten können.«
    Gillian warf Brodick einen schnellen Blick zu. Die Maitlands glaubten offensichtlich, dass Alec sich verlaufen hatte, und der Himmel helfe ihr, wie würde sie ihnen je erklären können, was wirklich geschehen war?
    »Kommt und setzt Euch an den Tisch«, drängte Judith. »Ihr müsst von der langen Reise hungrig und durstig sein. Alec hat uns erzählt, dass Ihr den ganzen Weg von England hierher gekommen seid«, meinte sie und führte Gillian zu einem Stuhl am Tischende.
    »Ja, ich bin aus England gekommen.«
    »Ich bin auch Engländerin«, erzählte ihr Judith.
    »Nein, Judith«, korrigierte ihr Mann sie. »Du warst früher einmal Engländerin.«
    Seine Frau lächelte. »Die Männer hier verändern die Geschichte, wann es ihnen passt.«
    »Du bist eine Maitland«, gab Iain zurück. »Und das ist alles, was jemand wissen muss. Brodick, gieß dir Wein ein und setz dich. Ich möchte alle Einzelheiten erfahren, ehe ich der Familie und den Freunden die Tür öffne. Alec, komm und setze dich zu deinem Vater.« Sein Befehl hatte einen liebevollen Unterton.
    Der kleine Junge lief um den Tisch und zog einen Stuhl neben den seines Vaters. Gillian sah, dass Iains Hand zitterte, als er sie dem Jungen auf die Schulter legte. Alec lächelte ihn an und setzte sich, doch sofort wurde er wieder heruntergescheucht und ihm befohlen zu warten, bis die Ladys sich gesetzt hatten. Winslow, der Kommandant der Maitlands, betrat die Halle, verbeugte sich vor seinem Laird und dessen Lady und erklärte: »Ramsey Sinclair hat gerade die Grenze überschritten, innerhalb einer Stunde sollte er hier sein.«
    »Hat er schon von unserem Glück gehört?«, fragte Iain.
    »Ich habe Dylan zu ihm geschickt«, erklärte Brodick, dann wandte er sich zu seinem Bruder.
    »Gillian, ich möchte dir meinen Bruder vorstellen. Winslow, das ist Lady Gillian.«
    Winslow verbeugte sich vor ihr. »Lady Gillian, seid Ihr aus England?«, fragte er mit gerunzelter Stirn.
    »Ja, ich komme aus England. Es ist die Wahrheit, und ich möchte sie auch nicht ändern, Sir. Missfällt Euch das?«
    Winslow überraschte sie mit einem schnellen Lächeln. »Das kommt ganz darauf an, Mylady.«
    »Worauf kommt das an?«
    »Auf meinen Bruder.« Ohne eine weitere Erklärung änderte er das Thema und wandte sich wieder zu Brodick. »Wirst du meine Frau und meine Jungen besuchen, ehe du wieder wegreitest? Sie werden enttäuscht sein, wenn du das nicht tust.«
    »Natürlich werde ich das tun.«
    »Bring sie hierher, Winslow«, befahl Iain. »Wir müssen heute Abend feiern. Die Kinder werden lange aufbleiben.«
    »Winslow, wisst Ihr vielleicht, ob Ramseys Bruder Michael bei Laird Ramsey ist?«, fragte Gillian.
    Falls der Soldat diese Frage eigenartig fand, so machte er doch keine Bemerkung darüber.

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