Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
schreckliche Missverständnis zu korrigieren, wenn er es nur schnell erklären würde.
    Doch er schien nicht die Absicht zu haben. »Ich wusste gar nicht, dass ein Gesicht so rot werden kann«, meinte er.
    »Erklärt es«, verlangte sie.
    »Was soll ich erklären?«
    Sie wandte sich zu Judith. »Wir haben unser Lager aufgeschlagen … und es war nicht so, wie es klingt … ich habe geschlafen, und als ich aufwachte … waren sie alle da …«
    »Sie?«, fragte Iain.
    »Seine Soldaten.«
    »Ihr habt auch mit seinen Soldaten geschlafen?«
    Gillian begriff nicht, dass Iain sie neckte. »Nein … das heißt, wir … haben geschlafen. Das ist alles, was geschehen ist, Laird.«
    »Hört auf, sie zu quälen«, befahl Judith. »Könnt ihr denn nicht sehen, wie sie sich aufregt? Gillian versteht den Humor der Highlander nicht. Was ist mit Eurem Arm passiert?«, fragte Judith, um das Gespräch auf ein weniger verfängliches Thema zu lenken. »Ich habe den Verband gesehen, und ich habe mich gefragt …«
    Alec unterbrach seine Mutter. Er sprang von Gillians Schoß und rief: »Papa, wir müssen einen Spaziergang machen.«
    »Jetzt?«
    »Jawohl, Papa, jetzt.«
    »Alec, ich möchte mit Brodick und Gillian sprechen. Ich möchte liebend gern erfahren, wie sie dich gefunden hat.«
    »Aber Papa, ich muss dir sagen, was ich getan habe, und dann wirst du wütend auf mich sein. Wir müssen einen Spaziergang machen, damit ich darüber nachdenken kann.«
    »Komm her, mein Sohn«, befahl sein Vater, der sich Sorgen machte über die Angst, die er in Alecs Augen sah.
    Der kleine Junge trat zögernd näher und hielt den Kopf gesenkt, als er vor seinen Vater trat. Iain legte ihm die Hände auf die Schultern und beugte sich vor.
    Alec brach sofort in Tränen aus. »Ich hatte wirklich Angst, Papa, und ich habe Gillian in den Arm geschnitten, und dann ist der Arm geschwollen, und Annie musste ihn wieder in Ordnung bringen, und es ist alles mein Fehler, weil ich eine Lady verletzt habe, und ich weiß, dass ich Ladys nicht verletzen darf, aber ich hatte doch solche Angst. Ich mochte England nicht und wollte nach Hause kommen.« Er schlang die Arme um den Hals seines Vaters und begann heftig zu schluchzen.
    »Alec hat sich solche Sorgen gemacht, dass er Euch enttäuschen würde, Laird«, erklärte Gillian. »Er hat nicht verstanden, dass ich versucht habe, ihm zu helfen. Er war mit einem Seil in eine Schlucht geklettert, doch es war ein altes Seil, und es begann sich durchzuscheuern, und er …« Sie blickte Hilfe suchend zu Brodick. Die Aufgabe, dies alles zu erklären, überwältigte sie plötzlich, und sie fühlte sich so erschöpft, dass sie nicht wusste, wo sie überhaupt beginnen sollte.
    »Das, was mein Sohn sagt, ergibt nicht viel Sinn«, meinte Iain. »Er sagt, er war in England.«
    Gillian bereitete sich auf die Tortur vor, die vor ihr lag, und erklärte leise: »Er sagt die Wahrheit. Alec war in England.«
    »Das habe ich dir doch gesagt, Papa.«
    Iain nickte, doch seine Aufmerksamkeit galt Gillian. »Wie ist mein Sohn nach England gekommen?«
    »Alec ist nicht in den Wasserfall geklettert. Er wurde von dem Fest entführt und in einem Schloss in England gefangen gehalten. Dort habe ich ihn kennen gelernt.«
    Der Ausdruck in Iains Gesicht änderte sich. Er setzte Alec auf Judiths Schoß und stand auf. Um seines Sohnes willen versuchte er, seine Stimme leise klingen zu lassen, obwohl er doch am liebsten laut geschrien hätte.
    »Wer hat ihn entführt?«
    Gillian verspürte einen Anflug wirklicher Furcht, als der Laird vor ihr stand und sie ansah, als hätte sie die volle Verantwortung für die Gefahr, in der sein Sohn sich befunden hatte.
    »Es war ein Fehler«, begann sie.
    »Verdammt wahr«, brüllte Iain.
    Alecs Augen weiteten sich erschrocken. »Bist du böse, Papa?«
    Sein Vater holte tief Luft. »Jawohl«, fuhr er auf.
    »Er ist nicht böse auf dich, Alec«, flüsterte Gillian.
    »Das weiß er.«
    »Fahr Gillian nicht so an.« Brodick, der bis jetzt geschwiegen hatte, klang genauso wütend wie Iain. »Sie ist an der ganzen Sache ebenso unschuldig wie dein Sohn. Setz dich, dann werde ich dir erzählen, was ich erfahren habe. Ich weiß, dass du es kaum erwarten kannst, alles zu hören, aber du darfst Gillian gegenüber deine Stimme nicht erheben. Das werde ich nicht zulassen.«
    Gillian sah, dass Iain kurz davor stand zu explodieren, deshalb beeilte sie sich, das Missverständnis zu erklären, ehe die beiden Lairds richtigen Streit

Weitere Kostenlose Bücher