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Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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sollte eine ganz private Angelegenheit sein. Ich werde gern hier warten.«
    Er grinste. »Ich wäre glücklicher, wenn Ihr im Haus wärt«, antwortete er und schob sie sanft vor sich her. Sie entschied sich, an der Tür zu warten, bis Alec ein paar Minuten mit seinen Eltern allein gewesen war, und kein Schieben und Drängen würde ihre Meinung ändern.
    Der Eingang war nur spärlich erleuchtet. Eine einzelne Kerze flackerte auf einer niedrigen Kommode neben der Treppe, die in den ersten Stock führte. Links von Gillian führten drei Stufen hinunter in die große Halle. Ein Feuer brannte im Kamin, und auf der anderen Seite des rechteckigen Raumes stand ein langer Tisch. Eine Lady saß an einem Ende des Tisches und nähte im Schein von zwei Kerzen. Ihr Kopf war über ihre Arbeit gebeugt, und Gillian konnte ihr Gesicht nicht sehen, doch war sie sicher, dass die Frau Alecs Mutter sein musste. Die Frau blickte nicht auf, obwohl sie gehört haben musste, dass die Tür sich geöffnet hatte. Sie schien den Lärm, den die Menschenmenge draußen machte, gar nicht wahrzunehmen.
    Gillian hörte die Stimme von Laird Maitland, noch ehe sie ihn sah.
    »Wer in Gottes Namen macht denn hier einen solchen Höllenlärm?«, dröhnte Iain.
    Die Stimme kam aus dem hinteren Teil des Eingangs. Alecs Vater betrat von der Vorratskammer aus die Halle, er entdeckte Brodick und wollte auf ihn zustürmen.
    Alec war die Treppe zum Zimmer seiner Eltern hinaufgelaufen, doch als er die Stimme seines Vaters hörte, wandte er sich um und kam wieder nach unten gehopst. Er rannte durch den Flur, sprang die Stufen zur großen Halle hinunter und breitete weit die Arme aus.
    »Mama … Papa … ich bin wieder zu Hause.«

12
    Der Schrecken brachte seine Eltern beinahe um. Zum ersten Mal in seinem Leben war Iain Maitland vollkommen verstört. Er schwankte, als wäre er mit dem Kopf vor eine Mauer gelaufen, dann schüttelte er ungläubig sein Haupt. Seine dunklen Augen wurden feucht. »Alec?«, flüsterte er rau, dann brüllte er: »Alec!«
    Judith Maitland sprang auf und stieß einen lauten Jubelschrei aus, ihr Nähkorb fiel zu Boden. Sie griff sich mit der Hand an ihr Herz, dann machte sie einen zitternden Schritt auf ihren Sohn zu und sank ohnmächtig zu Boden. Glücklicherweise stand Brodick nicht weit weg von ihr, sodass er sie auffangen konnte, ehe sie auf den Boden prallte. Ihr Ehemann war viel zu erschüttert, um mehr zu tun als nur zuzusehen.
    Alec warf seinen Vater beinahe um, als er sich gegen ihn warf. Iain versuchte, sich aus seiner Benommenheit zu lösen. Zitternd sank der mächtige Krieger auf die Knie. Mit gesenktem Kopf und geschlossenen Augen umfing er seinen kleinen Sohn mit seinen starken Armen. Der Junge legte den Kopf auf die Schulter seines Vaters und betrachtete besorgt seine Mutter. »Solltest du nicht lieber Mama aufheben, Papa?«, fragte er. Iain stand auf, doch seinen Sohn wollte er nicht loslassen. Er bat Brodick erstickt, sich um seine Frau zu kümmern.
    Brodick legte eine Hand unter ihre Schulter und hob sie vorsichtig auf seinen Arm. Ihr Gesicht war weiß, und ganz gleich, wie sehr er sie auch schüttelte, sie wachte nicht auf.
    »Du hast deine Mutter ziemlich überrascht, Alec«, meinte Brodick. »Sie hat geglaubt, du seist tot und begraben.«
    Iain schüttelte den Kopf. »Nein, in ihrem Herzen hat sie noch immer gehofft.«
    Judith öffnete die Augen und fand sich in Brodicks Armen. »Warum hast du …«
    »Mama, du bist aufgewacht.«
    Brodick stellte Judith behutsam auf die Füße, doch behielt er vorsichtshalber einen Arm um ihre Taille, falls sie noch einmal ohnmächtig werden würde. Nun überwältigten sie ihre Gefühle, und sie begann unkontrolliert zu schluchzen. Iain griff nach ihr und hielt sie fest, während Alec ihnen stirnrunzelnd zusah.
    »Du sollst nicht weinen, Mama. Ich bin nicht tot. Ich bin zu Hause. Papa, sag ihr, sie soll nicht weinen.«
    Iain lachte. »Sie ist so glücklich, dass du wieder zu Hause bist. Gib ihr einen Augenblick Zeit, dann wird sie es dir selbst sagen.« Judith strich mit zitternden Fingern über Alecs Gesicht. »Ich habe gebetet, dass du …«
    Brodick zog sich langsam zurück. Er wollte die Maitlands ein paar Minuten allein lassen, und er wollte sich auch auf die Suche nach Gillian machen. Er hatte geglaubt, dass sie mit ihm käme, als er die große Halle betrat. Doch jetzt wurde ihm klar, dass sie zurückgeblieben war. Er fand sie auf einer Bank in der Nähe der Treppe. Sie hatte die

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