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Eine Braut fuer Lord Sandiford

Eine Braut fuer Lord Sandiford

Titel: Eine Braut fuer Lord Sandiford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss
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Gemetzels ein bisschen zu schlafen. Noch nie hatte ein Gefecht seine Nerven so angespannt wie in diesem Augenblick, als er sich ausmalte, was der Frau, die er liebte, alles zugestoßen sein konnte. Vielleicht wurde sie in diesem Moment geschlagen, vergewaltigt … Er durfte es sich gar nicht vorstellen.
    Die Freunde ließen die Mietdroschke ein paar Straßen vom Bordell entfernt anhalten, beauftragten den Diener, Maddie zu bewachen, und eilten dann zu Fuß weiter. Endlich konnte Sandiford seine Anspannung in Tatkraft umsetzen.
    "Wenn wir dort sind, lenkt Alexander den Wächter, der wahrscheinlich vor der Tür stehen wird, ab, während Harold ihn außer Gefecht setzt", wiederholte der Oberst noch einmal ihren Plan. "Englemere folgt mir ins Haus. Schaut euch ständig nach weiteren Wächtern um, und schießt jeden über den Haufen, der sich widersetzt. Ich werde währenddessen das Haus durchkämmen und dann wieder zu euch stoßen. Alles klar?"
    Mit geladenen Pistolen schlichen sie leise auf das Bordell zu. Ein wuchtiger Kerl trat gerade von der Eingangstür zur Seite, um einen offenbar angetrunkenen Mann herauszulassen. Sandiford nickte Alexander zu, der daraufhin einen Schrei ausstieß. Der Wächter sah verblüfft auf. Harold stürzte sich mit seinem ganzen Gewicht auf ihn und drängte ihn gegen die Hausmauer. Ohne auch nur eine Sekunde zu verlieren, rannten der Oberst und Englemere in das Bordell.
    Als Sandiford aus der Küche zurückkehrte, in der er nur eine erschreckte Köchin und ein paar halb bekleidete Mädchen entdeckt hatte, blieb er verblüfft im Empfangszimmer stehen. Dort richtete Harold Waterman gerade seine Waffe auf Lord John Weston und eine schluchzende Frau.
    Der Oberst wandte sich an Englemere, der gerade dazukam, und wies auf Lord John. "Ist er ein Kunde?"
    Der Marquess schüttelte den Kopf. "Wir haben ihn zusammen mit der entzückenden Pächterin Maisie im Hinterzimmer aufgespürt. Wenn ich mich nicht irre, ist Lord John der eigentliche Inhaber des Etablissements und der leitende Kopf des ganzen Unternehmens. Ich bin mir sogar sicher, dass wir ihm mit Hilfe der reizenden Maisie schon bald einen längeren Aufenthalt im fernen Australien verschaffen können."
    Harold brummte etwas Unverständliches und drängte Lord John, dessen Nase blutete, gegen die Wand, an der sich auch der offene Kamin befand. Er starrte ihn so wütend an, als ob er ihn dazu herausfordern wollte, den Schürhaken zu ergreifen; denn dann hätte Harold Grund genug gehabt, ihn ganz außer Gefecht zu setzen.
    "Er braucht zuerst noch ein paar Kinnhaken, ehe wir ihn wegschaffen." Harold hielt Lord John eine große Faust vor die Nase. "Nennen wir es ein Dankeschön von all den armen Mädchen."
    "Später, Harold." Sandiford stellte sich vor den Gefangenen. Angst und Trotz zeigten sich in dessen Augen.
    "Ich hätte Sie schon an dem Abend verprügeln sollen, als wir uns trafen, Sie erbärmlicher Wurm!" sagte der Oberst voller Abscheu. "Wo ist sie?"
    "Sie war viel süßer, als ich erwartet hatte", höhnte Lord John, dem Harold noch immer die Faust unter das Kinn drückte. "Sie hätten sie erleben sollen …" Er konnte seinen Satz nicht beenden, da ihn Sandifords Faust mitten ins Gesicht traf.
    "Kümmert euch um ihm", befahl der Oberst seinen Freunden. "Ich suche Clarissa."
    Er drehte sich um und rannte hinaus. Während er die Treppe in den ersten Stock hinaufstürmte, erinnerte er sich an ein Erlebnis vor drei Jahren. Damals war er in einem ganz anderen Haus ebenfalls die Treppe hinaufgeeilt, um oben die Frau, die er liebte, bewusstlos am Boden zu finden, wo sie gerade von einem Verbrecher misshandelt wurde.
    Ein Gefühl der Rache bemächtigte sich seiner, das so stark wie nie zuvor war. Wenn Lord John Clarissa irgendetwas angetan hatte, sollte der feine Herr weder in die Verbannung geschickt noch gehängt werden. Nein, er würde ihn auf der Stelle eigenhändig erwürgen.
    Und wenn er Clarissa unverletzt vorfände, würde er ihr eine Standpauke halten, wie sie es noch nie erlebt hatte.
    Er hetzte in die einzelnen Etagen. In einigen der Zimmer entdeckte er Paare, die sich in unmissverständlicher Weise umarmten. Miss Beaumont war jedoch nirgends zu entdecken.
    Endlich kam Sandiford im obersten Stockwerk an. Furcht schnürte ihm fast die Kehle zu, während er die vier Türen, die es dort gab, in Augenschein nahm. Eine war verriegelt. Er stürzte sofort auf sie zu.
    "Clarissa!" rief er. "Clarissa, ich bin es! Oberst Sandiford – Michael! Sind

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