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Eine Braut fuer Lord Sandiford

Eine Braut fuer Lord Sandiford

Titel: Eine Braut fuer Lord Sandiford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss
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Posthaus aufzusuchen und mit dem Polizeidetektiv zu sprechen, der dort Maisie beobachtet. Er hat sie schon einmal davon abgehalten, ein weiteres Mädchen mitzunehmen, hat Madam mir erzählt. Sie wollte nur sehen, wie die Dinge stehen. Aber sie kennt diese Leute nicht, Sir! Und weil sie jetzt schon zwei Stunden fort ist, habe ich Angst bekommen und Sie aufgesucht. Bitte, retten Sie Miss Beaumont, Sir!"
    "Wo ist das Posthaus?" wollte Sandiford wissen. "Bring uns sofort dorthin!"
    Maddie riss furchtsam die Augen auf, und eine Träne lief ihr die Wange hinab. "Keine Angst, Kleine", sagte der Lakai, der noch immer neben ihr stand. "Ich bin bei dir, es wird dir kein Mensch ein Haar krümmen."
    "Ich weiß, dass es dir schwer fällt, Maddie. Aber wir brauchen deine Hilfe. Tu es deiner Herrin zuliebe."
    Das Mädchen holte zitternd Luft. "Gut."
    Um nicht aufzufallen, nahmen sie alle zusammen eine Mietdroschke. Während der Fahrt erzählten Alexander und Englemere die Einzelheiten von Maddies Rettung. Sandiford, der insgeheim Clarissas Tollkühnheit verfluchte, musste zugeben, dass sie sich trotz allem wieder als sehr mutig erwiesen hatte.
    Sie mussten sie finden. Vermutlich war sie entweder schon wieder zu Hause oder sprach noch mit dem Polizeidetektiv. Leute von ihrem Stand verschwanden schließlich nicht so einfach wie Bettler oder Mädchen vom Land. Auch wenn Sandiford versuchte, sich nicht zu beunruhigen, ergriff ihn doch eine namenlose Angst.
    Wenn sie Clarissa gefunden hatten, wollte er ihr gehörig den Kopf zurechtrücken.
    Nachdem sie kurz am Grosvenor Square nachgesehen hatten und feststellen mussten, dass Clarissa immer noch nicht zu Hause war, fuhren sie zur Curzon Street. Englemere holte ein paar Pistolen, und dann ging es weiter in Richtung Süden.
    Im Posthaus befanden sich nur wenige Reisende, die auf die Kutsche am nächsten Morgen warteten. Weder der Wirt noch die Bedienungen konnten sich an eine Frau von Clarissas Aussehen, an einen Lakaien oder an den kleinen Detektiv mit einem Schnurrbart erinnern.
    Harold und Leutnant Standish wollten den Wirt in eine Hintergasse zerren und ihn mit ihren Fäusten zwingen, die Wahrheit zu sagen, aber Englemere bat sie darum, sich zurückzuhalten. So stiegen sie alle wieder zu Maddie und dem Diener in die Droschke.
    "Wie erwartet leugnen sie, von irgendetwas zu wissen", erklärte der Marquess die Lage. "Diese Frau könnte hier gar nicht ungestört ihren Geschäften nachgehen, wenn keiner im Posthaus Bescheid wüsste. Wer immer die Fäden in der Hand hält, wird auch die Bediensteten im Posthaus bestochen haben, damit sie nichts weitererzählen."
    "Das stimmt sicher", meinte Sandiford. "Aber das bedeutet auch, dass wir hier unsere Zeit verschwenden. Wahrscheinlich wissen die Drahtzieher schon in diesem Augenblick davon, dass jemand Miss Beaumont sucht. Wir müssen sie und die anderen so schnell wie möglich finden." Er wandte sich an Maddie. "Bitte, tu uns noch einen Gefallen. Führe uns zu dem Bordell, wo sie dich festgehalten haben."
    Maddie schluchzte. "Oh, Sir, das kann ich nicht! Ich … ich weiß nicht, wie man da hinkommt. Ich war ohnmächtig, als sie mich in das Haus schafften."
    "Kannst du es von Covent Garden aus finden?" erkundigte sich Lord Standish.
    Tränen liefen dem Mädchen über das Gesicht. "Ich weiß nicht, Sir. Als ich geflohen bin, rannte ich, so schnell es ging. Ich weiß nicht, ob ich den Weg zurückfinde."
    "Der Leutnant wird dir helfen, Maddie", sagte Sandiford mit sanfter Stimme. "Du schaffst es, da bin ich mir ganz sicher."
    Maddie sah zu Alexander, der ihr wieder aufmunternd zunickte. "Ich werde mein Bestes tun."
    Erneut setzte sich die Kutsche in Bewegung. Der Oberst bemühte sich darum, die entsetzlichen Bilder von Clarissas Entführung zu verdrängen, die vor seinem inneren Auge erstanden. Er musste die Zeit nutzen, um sich zu überlegen, wie sie in das Bordell eindringen konnten, sobald sie es gefunden hatten. Als er den anderen seinen Plan darlegte, beugten sie sich seiner Erfahrung als militärischer Stratege und stimmten zu.
    Zweimal scheiterte Maddie daran, den richtigen Weg von Covent Garden zum Bordell zu finden; der Oberst wäre vor lauter Unruhe fast aus der Haut gefahren. Doch beim dritten Anlauf schaffte es das Mädchen endlich, das Haus zu entdecken.
    Während seiner sechs Jahre in der Armee hatte Sandiford unzählige Schlachten miterlebt. Viele Nächte hatte er auf hartem Boden verbracht und versucht, trotz des bevorstehenden

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