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Eine Braut muss her!

Eine Braut muss her!

Titel: Eine Braut muss her! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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gefühllos gewesen war. Und noch mehr bereute er, nicht auf ihn gehört zu haben, als er ihm seine Bedenken in Bezug auf die Jahresabrechnungen von Eddington Court zu verstehen gegeben hatte. Nun gestand er sich ein, dass Russells Verdacht berechtigt und er ein uneinsichtiger Vater sowie ein an den Belangen von Eddington Court sträflich desinteressierter Gutsherr gewesen war. Entschlossen nahm er sich vor, Abbitte zu leisten und den Sohn zu ersuchen, ihm sein Verhalten nachzusehen.

15. KAPITEL
    Das Leben in Eddington Court nahm wieder den normalen Verlauf.
    Sowohl Mr Shaw als auch Mr Briggs hatten ein umfassendes Geständnis abgelegt. Sobald Lord Bretford bekannt geworden war, welche Rolle Mr Graves bei den Unterschlagungen gespielt hatte, beschloss er, in Kürze nach London zurückzukehren und den Sekretär verhaften zu lassen.
    Russell befasste sich mit der Leitung des Besitzes und sah eines Morgens die Briefe durch, die auf seine in den Londoner Zeitungen aufgegebene Anzeige, in der er einen Verwalter suchte, eingetroffen waren.
    Plötzlich betrat Mary das Arbeitszimmer, entschuldigte sich für die Störung und erzählte ihm, dass sein Vater mit ihr im Morgenzimmer gewesen sei und dort die beiden Gemälde von Serena Cheney und Margaret Haring gesehen habe. Sie hätte beiläufig erwähnt, dass die frühere Miss Cheney jetzt Mrs Lascelles hieße, verwitwet sei und in der Nähe lebe. Daraufhin habe er sich hastig entschuldigt und ohne weitere Erklärung den Raum verlassen.
    “Wahrscheinlich hat der Anblick des Bildes von Miss Cheney ihn daran erinnert, dass er sie einst hatte heiraten wollen”, meinte Russell nachdenklich.
    “Ist es denkbar, dass sein Vater ihn zu der Ehe mit deiner Mutter gezwungen hat?”, fragte Mary ernst.
    “Das wäre möglich”, antwortete Russell. “Wenn dem so war, würde das erklären, warum er Eddington Court so lange gemieden hat.”
    “Gestern habe ich von Tante Charlotte gehört, ursprünglich sei Mr Haring der Erbe dieses Anwesens gewesen. Dann hat sich jedoch kurz vor dem Tod seines Vaters herausgestellt, dass Mr Haring unehelich ist, sodass er keinen Anspruch auf den Titel und das Erbe hatte. Sein Vater hatte eine Frau geheiratet, von der ihm verschwiegen worden war, dass ihr Mann noch lebte und sich in einer Bewahranstalt befand. Folglich war die Ehe nicht gültig. Um einen Skandal zu vermeiden, hat dein Großonkel mütterlicherseits von Mr Haring verlangt, er solle die Gegend verlassen, und ihm viel Geld dafür geboten, wenn er auf dieses Ansinnen einginge. Mr Haring war einverstanden, und es wurde verbreitet, er sei auf einer Reise plötzlich verstorben. In Wirklichkeit hatte er in Oxford eine Anstellung an einem College gefunden. Diesen Posten hat er jahrelang ausgefüllt und sich dann hierher zurückgezogen, um zumindest in der Nähe meiner Tante zu sein, die er einst hatte heiraten wollen.” Sie hielt inne, weil jemand an die Tür geklopft hatte.
    “Herein!”, rief Russell.
    Eric betrat den Raum, verbeugte sich und teilte Seiner Lordschaft mit, dessen Vater wünsche ihn in seinem Salon zu sprechen.
    “Danke”, erwiderte Russell, entschuldigte sich bei Mary und begab sich zu seinem Vater.
    “Ich wollte dich sprechen, Russell”, begann Jack, “weil ich dir mitteilen muss, dass ich nicht mehr lange hier bleiben kann. Vor meiner Abreise möchte ich mich jedoch für mein gestörtes Verhältnis zu dir entschuldigen und versuchen, dir meine Einstellung zu erklären. Bitte, nimm Platz.”
    Russell setzte sich und schaute überrascht und erwartungsvoll den Vater an.
    “Ich muss etwas ausholen”, fuhr Jack fort. “Mein Vater war der Vetter des damaligen Earl of Bretford und sehr viel älter als dieser. Meine Eltern waren nicht begütert, und daher hatte ich beschlossen, zum Militär zu gehen. Ehe ich den Dienst in der Armee antrat, reiste ich zu meinem Studienfreund Ralph, der nicht weit von hier wohnte und mich schon in Oxford immer wieder gebeten hatte, ihn zu besuchen. Als ich bei ihm war, lernte ich noch am selben Tag seine Schwester kennen und habe mich auf der Stelle in sie verliebt. Im Überschwang meiner Gefühle machte ich ihr einige Tage später einen Heiratsantrag, den sie annahm. Überglücklich kehrte ich nach Haus zurück und erfuhr zunächst zu meiner Freude, aus der dann bald Bestürzung wurde, dass der Cousin meines Vaters einem Herzschlag erlegen war. Sein Tod hat seinen Vater so mitgenommen, dass auch er bald darauf starb und mein Vater den Titel

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