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Eine Braut muss her!

Eine Braut muss her!

Titel: Eine Braut muss her! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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erbte.
    Zu einem mir günstig erscheinenden Zeitpunkt teilte ich meinem Vater mit, ich gedächte, mich mit Miss Cheney zu vermählen. Er lehnte diese Verbindung ab, weil Serena aus einer verarmten Familie kam, und bestand darauf, dass ich deine Mutter heiratete. Sein Freund Anthony war, nachdem sich herausgestellt hatte, dass der eigentliche Erbe von Eddington Court unehelicher Geburt war, Lord Haring geworden. Er hatte meinem Vater vorgeschlagen, ich solle seine Tochter Margaret, deine spätere Mutter heiraten, die eine beträchtliche Mitgift bekäme. Mein Vater war einverstanden und drängte mich, um Miss Harings Hand anzuhalten.
    Alle meine Einwände waren vergebens. Mein Vater blieb unnachgiebig. Kurze Zeit nach diesem Gespräch verstarb mein Großonkel, und ich wurde als Vertreter der Familie hierhergeschickt, um an dem Begräbnis teilzunehmen und mich gleichzeitig Miss Haring zu erklären. Es hat mich viel Überwindung gekostet, aber schließlich habe ich deine Mutter gebeten, mich zu heiraten. Bei diesem letzten Aufenthalt in diesem Haus habe ich gehört, dass Miss Cheney, nachdem sie erfahren hatte, ich würde mich mit Miss Haring vermählen, zu Verwandten gereist war. Ich habe sie nicht wiedergesehen.
    Der Kummer darüber, sie verloren zu haben, wurde noch größer, als ich Kenntnis davon bekam, dass ihr Bruder den Baronettitel und ein beträchtliches Vermögen geerbt hatte. Wäre das früher der Fall gewesen, hätte mein Vater sicher nichts dagegen gehabt, dass ich sie heirate.
    Im ersten Jahr nach meiner Hochzeit mit deiner Mutter kamen dann Richard und du zur Welt. Im Verlauf der nächsten Jahre wurde unverkennbar, dass dein Bruder Miss Cheney ähnelte, was an sich nicht überraschend war, da sie mit mir blutsverwandt ist. Du hingegen schlugst mehr nach deiner Mutter. Das nahm mich gegen dich ein, und Richard bekam von mir die Zuneigung, die ich Miss Cheney nicht hatte schenken können. Das war ungerecht, und erst vor Kurzem hat er mir das vorgehalten. Ich bitte dich daher um Nachsicht für die Art, wie ich dich behandelt habe, insbesondere für mein Eingreifen, als du Miss Beauregard heiraten wolltest.
    Ich war nicht willens, dir das Glück zu ermöglichen, das mir versagt geblieben war, und legte folglich großen Wert darauf, dass auch du eine Frau zur Gattin nimmst, die aus bester Familie stammt und eine große Mitgift hat. Dr. Beauregard wiederum war gegen diese Verbindung, weil er glaubte, als Ehemann seiner Tochter würde sein Freund Henry Wardour sich an seinen wissenschaftlichen Arbeiten beteiligen.
    Ich könnte es verstehen, wenn du mir nicht verzeihen willst, Russell, doch ich ersuche dich, Verständnis für mich aufzubringen und dich über die Vergangenheit hinwegzusetzen. Um mehr kann ich dich nicht bitten.”
    “Natürlich bin ich dir nicht mehr gram”, antwortete Russell ernst. “Jetzt kenne ich wenigstens die Zusammenhänge. Lass uns hinfort Freunde sein.”
    “Ich danke dir”, antwortete Jack gerührt und schloss bewegt den Sohn in die Arme. “Und nun entschuldige mich bitte”, fügte er hinzu. “Ich habe noch etwas Persönliches zu erledigen.”
    “Selbstverständlich”, sagte Russell und zog sich zurück.
    Jack ließ einen Moment verstreichen, bis er sicher war, den Sohn nicht mehr zu treffen, verließ dann den Salon und gebot dem Butler, seinem Kutscher aufzutragen, er möge sich für eine Ausfahrt bereithalten. Sodann suchte er die Stallungen auf, hieß den Oberknecht, ihm sein Gespann vor seine Berline zu schirren, und harrte ungeduldig darauf, dass der Wagen fahrbereit war.
    Sobald die Kutsche vor dem Stall stand, nannte er Rhodes das Ziel, stieg ein und lehnte sich bequem zurück. Nach einiger Zeit traf der Wagen vor dem von Mrs Lascelles bewohnten Cottage ein. Jack stieg aus, ging zum Haupteingang und betätigte den Türklopfer.
    Ein adrett gekleidetes Dienstmädchen öffnete ihm, fragte ihn nach seinem Begehr und ließ ihn eintreten, nachdem er seinen Namen genannt und geäußert hatte, er wünsche Mrs Lascelles zu sprechen. Er wurde in den Empfangssalon gebeten, und es dauerte nicht lange, bis Mrs Lascelles erschien.
    “Du bist also doch noch zu mir gekommen, Jack”, stellte sie fest. “Ich habe immer gehofft, dass du mich eines Tages aufsuchen würdest.”
    “Ich bin hergekommen, um dich um Verzeihung zu bitten”, erwiderte er. “Ich habe zugunsten eines bequemen Lebens auf dich verzichtet. Dafür hat Gott mich bestraft.”
    “Ich habe längst begriffen, warum

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