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Eine Braut zu viel: Roman (German Edition)

Eine Braut zu viel: Roman (German Edition)

Titel: Eine Braut zu viel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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hoch. Gefühle, die ich verdrängt hatte, weil ich glaubte, sie nicht haben zu dürfen, weil ich weiß, was für ein grässliches Leben ohne Zuwendung er ertragen musste.
    »Ich dachte, wir hätten das hinter uns. Du hast behauptet, du würdest mich verstehen, Fliss.« Dad sieht verletzt aus.
    »Ich verstehe dich ja auch. Ich verstehe, warum du dieses unglückliche Dasein an ihrer Seite beenden …« Die Begeisterung, mit der ich auf meine Mutter anspiele, ist genauso groß wie die einer Kuh für Ronald McDonald, »… und mit jemandem glücklich werden wolltest, der dich liebt. Aber ich verstehe nicht, warum du mir nie erzählt hast, was los war. Es ist vielleicht nicht fair, aber ich habe das Gefühl, du hast mich getäuscht. Ich dachte, wir stehen uns nahe und du könntest mir alles sagen. Warum also hast du mir nicht früher von Florrie erzählt?«
    Er starrt versonnen nickend in sein Glas.
    »Du hast ja Recht. Ich hätte es dir erzählen sollen, aber ich habe mich geschämt, Fliss. Sieh mal, völlig unabhängig von den Umständen ist es doch immer noch falsch, eine Affäre zu haben, oder? Ganz egal, wie schlecht ich mich mit deiner Mutter verstanden habe, sie war … ist … doch immer noch meine Frau. Das zieht eine Menge Schuldgefühle nach sich.«
    Das sagt er mir! Dabei kreisen die Schuldgefühle immer tiefer über meinem Kopf, wie ein ewig gegenwärtiger Geier auf der Lauer.
    »Es tut so gut, sich nicht mehr verstecken zu müssen«, fährt Dad fort. »Ich habe immer noch ein schlechtes Gewissen, aber wenigstens schleiche ich nicht mehr herum, entschuldige mich und erzähle Lügen darüber, wo ich war und wohin ich will.«
    Ich schweige.
    Er nippt an seinem Whisky, reißt eine Tüte Chips auf und beginnt, die Enten damit zu füttern, die auf der Suche nach Futter vom Teich herübergewatschelt sind.
    »Wie geht es deiner Mutter?«, fragt er und streut die Chips auf den Boden, ohne mich anzusehen.
    »Oh, sie ist vollauf damit beschäftigt, Sally das Leben schwer zu machen, wie üblich.«
    »Oje«, seufzt Dad.
    »Sie lässt die beiden einfach nicht in Ruhe. Richard denkt wahrscheinlich, er hat Sal und Mutter geheiratet, nicht nur Sal. Liebst du mich, liebst du auch meine Mutter.«
    »Oje«, wiederholt Dad und nimmt einen weiteren Schluck Whisky.
    »So wie die Dinge liegen, haben sie keine Chance. Ihre Situation ist schon verfahren genug wegen dieser anderen Geschichte, also braucht Mutter ihnen nicht auch noch die ganze Zeit im Nacken oder vielmehr im Gästezimmer zu sitzen.«
    »Eine andere Geschichte? Was für eine andere Geschichte?« Er wendet den Blick von der hübschen kleinen Stockente ab, die hoffnungsvoll mit ihrem schuhlöffelförmigen Schnabel um seine Füße herumpickt.
    Ich schlage die Hand vor den Mund, wie ein Schulmädchen, dem gerade ein Geheimnis entschlüpft ist.
    »Fliss?« Er sieht besorgt aus.
    »Ich hätte nichts sagen sollen«, murmele ich errötend.
    »Wenn es ein Problem gibt, habe ich wohl ein Recht, es zu erfahren, oder?«
    Verzagt nicke ich mit dem Kopf.
    »Wer weiß, vielleicht kann ich dir helfen.«
    »Na gut«, sage ich widerstrebend. »Ich erzähle es dir. Das Problem ist nur, wo soll ich anfangen?«

Kapitel 12
    »Versteht ihr, wenn Alex und ich … wenn er Kat verließe, würde sie nichts mehr daran hindern, sich Richard geradewegs in die Arme zu werfen«, ende ich verzagt und blicke von Dad zu Florrie, die ihren Braten in den Ofen geschoben und sich zu uns gesellt hat.
    Sie tauschen einen Blick. Dad schüttelt den Kopf.
    »Oh Fliss«, seufzt er, »was für ein Durcheinander. Wäre ich nur nicht so selbstsüchtig gewesen … ich hätte bleiben und dafür sorgen müssen, dass es euch allen gut geht.«
    »Sei nicht albern, Dad, all das hat doch nichts mit dir zu tun. Was hättest du denn tun können, wenn du da gewesen wärst?«
    »Ich hätte zum Beispiel deine bornierte Mutter daran hindern können, sich in Sallys und Richards Ehe zu mischen«, erklärt er wütend. »Ich hätte wissen müssen, dass sie sie nicht in Ruhe lassen wird. Ich mache mir solche Vorwürfe.«
    »Wem sagst du das«, grolle ich. »Ich fühle mich hundsmiserabel wegen Sal. Falls überhaupt jemand Schuld hat, dann ich. Als ich Richard verlassen habe, hätte ich nicht im Traum daran gedacht, dass die Konsequenzen so verheerend sein würden.«
    »Du konntest doch nicht wissen, was passieren würde«, ergreift Dad eilig für mich Partei.
    »Schon, aber ich wusste von Kats und Richards Beziehung, bevor

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