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Eine fabelhafte Liebesgeschichte (German Edition)

Eine fabelhafte Liebesgeschichte (German Edition)

Titel: Eine fabelhafte Liebesgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Gehrke
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dem bescheidenen Musikgefühl hätte der Tiger wahrscheinlich auch auf Lieder von „Modern Talking“ versucht, Wiener Walzer zu tanzen.
    Am Anfang jeden Liedes fragte er immer unsicher was er denn nun auf dieses Lied tanzen müsste.
    Gegen Ende des Abends erschien der dicke Gorilla, um den Beginn des Tanzturniers anzukündigen.
    Nach und nach rief er die verschiedensten Tiere auf die Tanzfläche. Sehr gut waren die Füchse und die Schimpansen. Die Schildkröten waren die schlechtesten, wohl aus ihrer angeborenen Langsamkeit heraus.
    „Nun bitte ich die Maus und den Tiger auf die Tanzfläche.“ rief der Gorilla.
    Das Herz des Tigers fing sofort an zu rasen. Er nahm seine Maus und begab sich auf die Tanzfläche. Tausende Augen folgten dem Paar.
    Die Musik fing an zu spielen.
    „Was tanzt man nochmal auf so einen Rhythmus?“ flüsterte der Tiger der Maus zu.
    „Wiener Walzer“ piepste sie ihm ins Ohr.
    Dem Tiger wurde schlagartig schwarz vor Augen.
    „1,2, 3 und los“ kommandierte die Maus.
    Der Anfang war natürlich viel zu langsam. Nun beschleunigte der Tiger so sehr, dass nur noch seine Fußspitzen gelegentlich den Boden berührten. Sie wippten abwechselnd mit den Fersen, über den kühlen Granit. Seine Geschwindigkeit war beinahe am Anschlag, wodurch sich die Muskeln in seinen Zehen verkrampften.
    „Ich wusste gar nicht, dass ich dort Muskeln habe.“
    Der Tiger flog über die Tanzfläche. Er beherrschte den Wiener Walzer.
    Ein lautes Geklapper, Gequake und Gebrüll ertönte, als die Tanzenden langsam erstarrten.
    Nun folgte ein Lied von Elvis, was es dem Tiger leicht machte, den Tanz zu deuten.
    Der Tiger war sehr motiviert durch den Applaus. Insgeheim schwirrte sogar der Sieg in seinem Kopf. Er gab also sein bestes und wurde immer schneller. Doch im Tanzen ging es eben nicht um Schnelligkeit und es dauerte nicht lang bis er die Maus fast von der Tanzfläche tanzte.
    Beim dritten „Eins, Zwei, Kick und Setzten, Kick und Setzten“ hatte er seine Maus beinahe aus dem Gleichgewicht gekickt. Der Tiger wurde schlagartig in die Realität zurückgeholt und ließ sich wieder von seiner Tanzpartnerin führen.
    „Nur noch einen Tanz!“ dacht er sich.
    „Der letzte meines Lebens!“
    Südamerikanische Musik ertönte. Ohne nach dem Tanz zu fragen folgte er seinem Bauchgefühl und eröffnete einen Cha-Cha-Cha.
    Der Rhythmus stimmte tatsächlich.
    Cha, Zwei, Drei, Cha- Cha- Cha, Zwei, Drei, Cha-Cha-Cha. Und wieder von vorne.
    Einige Tiere begannen zu applaudieren. Jeder Griff und jede Bewegung funktionierte nun flüssig.
    „Tanzen ist die Musik der Beine.“ dachte sich der Tiger.
    Plötzlich musste er an den rasselspielenden Schimpansen denken. Dieses schlichte Tier hatte sich tatsächlich in sein Gedächtnis gebrannt. In diesem Moment war er derjenige mit der Rassel und trotzdem begeisterte er die Massen. Er war unglaublich stolz auf sich.
    Ein Pfiff erklang und die beiden hatten es geschafft.
    „Das müsste der Klassenerhalt gewesen sein!“ scherzte der Tiger.
    „Bestimmt. Den Titel als tollsten Tiger hast du von mir jedenfalls sicher.“
    Die Maus und der Tiger schnitten im oberen Drittel ab. Der Klassenerhalt war also geschafft. Mit ein paar letzten Tänzen ließen die beiden diesen wundervollen Abend langsam ausklingen. Jedenfalls so langsam, wie die Musik es ihnen zuließ.

     

Hippos
    Vollgefressen und ausgeruht war die Lust zu Reisen riesig. Nach Tagen voller Wanderung und beschwerlicher Nächten machte sich langsam ein Gefühl von Heimweh breit. Doch nur ein Tag in komfortabler Umgebung reichte aus, um den Trieb nach Neuem wieder anzufachen.
    Das Ziel ihrer Reise kam immer näher. Mittlerweile hatten sie bereits das Reich der Hirsche verlassen und gingen weiter Richtung Norden. Der Kompass war ein guter Führer gewesen. Irgendeine Magie schien dieser Gegenstand zu besitzen.
    Wetter und Temperatur hatten sich bisher etwas verändert. Die beiden reisten schließlich Richtung Norden, wodurch die Temperatur stetig sank.
    Eine ungewöhnliche Stadt erschien am anderen Ende des Weges. Dutzende Zelte und ein paar Holzhütten standen dicht an dicht. Es war bereits dunkel geworden, was die Sicht ein bisschen erschwerte.
    „Lass uns hier nach einer Unterkunft fragen.“ schlug die Maus vor.
    Die beiden klopften an einigen Zelten, doch scheinbar war niemand da. Etwas außerhalb loderte ein Lagerfeuer und machte durch lautes Knistern auf sich aufmerksam. Zahlreiche Nilpferde saßen kreisförmig, um die

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