Eine fabelhafte Liebesgeschichte (German Edition)
Schimpansen- Damen bescherte.
Die Teilnehmer blieben nicht stur bei ihren eigenen Rezepten, sondern halfen sich gegenseitig so gut es ging. Schnell hatte sich heraus kristallisiert, dass die Krabbe am besten geeignet war, um das Gemüse zu schneiden. Mit seinen Scheren zerstückelte sie dutzende Möhren in rekordverdächtiger Geschwindigkeit. Der Elefant stampfte das Fleisch und knackte die Nüsse, der Schimpanse rührte die Soße und der Maulwurf schnitt die Zwiebeln. Letzteres war übrigens eine denkbar schlechte Aufteilung. Zwar blieben seine blinden Augen von Tränen verschont, allerdings litten dadurch seine Finger umso mehr. Das arme Tier schnitt sich so oft, dass es dann wegen der Schmerzen doch weinte.
Nachdem der Tiger sein Gericht fertig gemacht hatte, half er der Maus beim Dessert. Der Anblick der fertigen Gerichte war eine Augenweide. Jeder der 12 teilnehmenden Tiere hatte eine Mahlzeit angefertigt, die nun den gesamten Tisch bedeckte.
Beim Anblick der Pasta mit ihren verschiedenen Soßen, der Fleischplatten, sowie des Desserts, kam so manches Tier ins Schwärmen. Das Essen war selbstverständlich der beste Teil des Abends. Zumindest für den Tiger.
Gegen Ende gesellte sich die Ratte zu ihrer Tochter und dem Tiger. Erneut gab es einen dicken Kuss auf die gestreifte Wange des Tigers.
„Ich hoffe, es hat euch gefallen! Du bist gar nicht so schlecht!“ sprach die Ratte und stupste den Tiger an.
„Ich hatte auch schon einigen Unterricht von deiner Tochter!“
„Mich würde es freuen, wenn ihr ein bisschen bleibt. Das Hotel hat viel zu bieten!“
Unter dem Namensschild der Ratte entdeckte der Tiger eine kleine Inschrift, die ihn an die zahlreichen Zettel der Maus erinnerte:
Tanzrausch
Gespannt durchstöberte die Maus das Freizeitprogramm des Hotels. Sie war nie ein Fan von Pauschalreisen in irgendwelchen Hotels und noch viel weniger von deren Freizeitprogramm. Joga, Gymnastik, Wandern, Massage, Kochkurs.
„Immer das Gleiche“ Dachte sie sich.
Sie war gerade dabei das grüne Heftchen zuzuklappen, als sie auf der letzten Seite etwas Vielversprechendes fand.
„Das müssen wir machen!“ piepste sie und schlug ein Blatt auf den Schlafplatz des Tigers.
„Tanzkurs“ hieß es darauf in fetten Buchstaben geschrieben.
„Ohh, ich schlaf mal weiter.“ sagte der Tiger und drehte sich weg von seiner Maus.
„Heute Abend geht’s los. Du wirst die Kraft brauchen, also schlaf ruhig noch ein bisschen!“
Für die beiden war dieser Kurs der erste seiner Art und so wussten sie nicht was sie erwarten würde. Der Tanzkurs beinhaltete 4 Stunden in 2 Etappen.
„Ok. Also nach heute nur noch ein Mal.“ dachte sich der Tiger. Der Kurs fand in einem kleinen Raum des Hotels statt. Zur Verwunderung der Maus, war er sehr gut besucht. Wahrscheinlich nahmen Tiere aus der gesamten Region daran teil.
Die unterschiedlichsten Tiere hatten sich angemeldet. Schafe, Löwen, Vögel und sogar zwei Schildkröten sind erschienen. Viele Paare warteten Arm in Arm auf den Beginn des Kurses, aber auch viele Alleingebliebenen hofften auf diesem Wege, eine nette Partnerin zu finden. Nach wenigen Minuten gespannten Wartens, gab sich endlich der Tanzlehrer zu erkennen. Zur großen Verwunderung vieler Tiere war er ein sehr großer und dicker Gorilla. Ihm war weder Eleganz noch Beweglichkeit anzusehen, die schließlich essentiell für jeden guten Tänzer sind. Doch plötzlich tat sich hinter dem riesen Tier eine kleine zierliche Gazelle auf. Nun war die Rollenverteilung der beiden offensichtlich. Die elegante Gazelle übernahm den Tanzkurs und der Gorilla regelte die Anmeldungen. Nach der Anmeldephase ging es also endlich los. Die Tiere lernten in ihrer ersten Tanzstunde Walzer und Disco Fox. Letzteres wurde seltsamerweise besonders von den Füchsen sehr gut getanzt.
Eins, Zwei, Drei Tipp. Zurück und wieder Eins, Zwei, Drei Tipp. Und Drehung.
Der Tiger gab wirklich sein bestes. Auch wenn er öfters Probleme beim Zählen hatte und statt einem Tipp der Maus mit vollem Gewicht auf den Fuß stand. Und wieder: Eins, Zwei, Drei, Vier.
„Autsch!“ schrie die Maus vorwurfsvoll.
Nach gefühlten hundert Versuchen hat es dann das erste Mal geklappt.
„Wow! Das war gut“ dachte er sich.
Der Kurs machte großen Spaß. Die Befürchtungen und Klischees, die besonders der Tiger im Hinterkopf behielt, entpuppten sich als Lügen. Einzig die sehr große Anzahl an Tieren, machte manchen Tanz etwas komplizierter. Das Verhältnis
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