Eine Frage Der Groesse
der Partnerwahl darstellt. Von all dem Zusatznutzen, den ein Mann bietet, mit dem man sich vernünftig unterhalten kann, ganz zu schweigen.
DOPPELMORAL
Sind auch Männer Opfer einer sexuellen Doppelmoral?
Früher hieß es, es gebe eine sexuelle Doppelmoral zu Lasten der Frauen: Ein Mann, der viele Partnerinnen gehabt habe, sei ein Hengst, eine Frau mit vielen Partnern sei eine Schlampe. In den achtziger und neunziger Jahren wandelte sich das ein wenig: Jetzt galt in vielen Kreisen ein Mann, der durch die Betten zog, als beziehungsunfähiges Schwein, und eine Frau, die dasselbe tat, als sexuell befreit. Heute geht das Messen mit zweierlei Maß noch viel stärker zu Lasten der Männer. Das enthüllt eine Studie, die im Jahr 2009 im Canadian Journal of Human Sexuality veröffentlicht wurde.
Bei dieser Untersuchung des Psychologieprofessors Todd Morrison von der University of Saskatchewan erhielten Studenten eine Liste von 33 sexuellen Verhaltensweisen: Pornos schauen, sich selbst befriedigen, beim Sex gefesselt sein, den Voyeur spielen und viele andere unterhaltsame Beschäftigungen, die zum Teil noch ein wenig weiter außerhalb des gesellschaftlich allgemein Akzeptierten lagen. Dabei wurde die Hälfte der Studenten gebeten, ihre Meinung darüber zu sagen, wenn Männer solche Dinge taten, und die andere Hälfte sollte sich Frauen dabei vorstellen und darüber ein Urteil abgeben.
Dabei zeigte sich, dass Männern weniger Spielraum gewährt wurde als Frauen. Beispielsweise galt ein Mann schneller als unnormal, wenn er kaum Interesse an Sex zeigte, homosexuelle Fantasien hatte oder bei Sex-Spielen die unterwürfige Rolle einnahm. Insgesamt wurde von Männern offenbar erwartet, dass sie stark sexualisiert und trotzdem weniger experimentierfreudig sind, während für Frauen eher das Gegenteil galt. So wurde es bei Angehörigen des weiblichen Geschlechts viel eher akzeptiert, dass sie ebenso die dominante wie die devote Rolle in Unterwerfungsspielen einnahmen. Von Männern hingegen wurde grundsätzlich erwartet, dass sie bei sexuellen Begegnungen den leitenden und kontrollierenden Part übernahmen.
Die Ergebnisse dieser Befragung waren derart deutlich, dass Alex McKay, Forschungsleiter beim Sex Information and Education Council of Canada, zu einem klaren Urteil gelangte: »Die doppelte Moral in unserer Gesellschaft gab Männern mehr sexuelle Freiheiten als Frauen, aber diese Befunde zeigen, dass sich diese Dynamik verändert. Jetzt sind Männer gezwungen, einer Geschlechterrolle gerecht zu werden, während Frauen mehr Freiheiten haben, sie selbst zu sein.«
DROGEN
Welchen Einfluss haben Hasch und Koks auf die männliche Sexualität?
Manche experimentierfreudigen Gesellen probieren auch schon mal aus, wie es sich anfühlt, Sex zu haben, wenn man bekifft ist. Dabei gibt es durchaus positive Schilderungen, etwa weil die Zeit gedehnt erscheint und Berührungen besonders intensiv empfunden werden. Auch sieht es so aus, als wären Haschischraucher sexuell durchaus etwas aufgeschlossener als der Durchschnittsbürger: So hatten einer im August 2009 veröffentlichten Studie zufolge Marihuana-Konsumenten doppelt so häufig zwei oder mehr Sexpartner im Vorjahr als Männer, die auf diese Droge verzichteten.
Nur schade, dass die Kiffer weniger davon haben: So ergab dieselbe Studie, die unter 8656 australischen Männern durchgeführt wurde, dass die Haschischraucher viermal so häufig Probleme damit haben, zum Orgasmus zu kommen. Hier dürfte Hasch eine ähnliche Wirkung ausüben wie Antidepressiva. Aus diesem Grund greifen Marihuana-Konsumenten auch wesentlich häufiger als andere Männer auf Hilfsmittel wie Viagra zurück.
Vor allem der Dauerkonsum von Marihuana wirkt sich negativ auf die männliche Sexualität und Fruchtbarkeit aus. Beispielsweise sinkt dabei der Testosteronspiegel immer mehr ab, was unter anderem zu einer Vergrößerung der männlichen Brust führt, bis sie recht weibliche Formen annimmt. Bei Tierversuchen zeigte sich ein nachlassendes Interesse an Sex und verheerende Auswirkungen auf die Nachkommen: Der Nachwuchs von Mäusen, die jeden Tag drei Haschischzigaretten zum Rauchen bekamen, ist viermal so oft von Schädigungen des Erbguts betroffen.
Auch Kokain ist lange nicht das Aphrodisiakum, für das es viele heute noch halten. Stattdessen verstärkt es die Produktion des Hormons Prolaktin, das die Sexualität hemmt, und verhindert die Funktion der Katecholamine (Neurotransmitter, die für
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