Eine Frage Der Groesse
als angenehm empfunden werden.
− Er könnte erfreuliche Erinnerungen an Lieblingsspeisen oder an früher gerne vernaschte Sexualpartner wecken.
− Er könnte nostalgische Gefühle wecken, etwa an Kindheit, Heim und Familie und so besonders entspannend wirken, was die Blutgefäße weitet.
− Der Geruch könnte eine neurologische Wirkung haben, die noch nicht näher erforscht ist.
Für deutsche Erektionen müsste man dieses Experiment natürlich entsprechend anpassen, um vergleichbare Ergebnisse zu erzielen. Vermutlich reagieren die Männer hierzulande weniger auf typisch amerikanische Köstlichkeiten wie Kürbiskuchen und Donuts, sondern eher auf Erdbeerkuchen, Gummibärchen und Currywurst. Hmm, schon der Gedanke an Currywurst macht mich ganz scharf …
Bemerkenswert ist allerdings, dass Dr. Hirsch bei seinen Experimenten eben jenen Geruch ignorierte, von dem am interessantesten zu wissen wäre, wie er sich auf die sexuelle Reaktion von Männern auswirkt: der Intimgeruch von Frauen. Hierzu gibt es allerdings einige Versuche des Wiener Verhaltensforschers Professor Karl Grammer. Der ließ 66 junge Männer sogenannte »Kopuline« schnüffeln – das sind Bestandteile des Vaginalsekrets. Die Kontrollgruppe, die zum Vergleich herangezogen wurde, erhielt eine Probe aus reinem Wasserdampf. Zusätzlich sollten die Männer Fotos von fünf unterschiedlich attraktiven Frauen betrachten.
Vor und nach dem Riechen maßen die Forscher mittels Speichelproben die Testosteronwerte der Männer. Dabei zeigte sich: Bei der Wasserdampfgruppe fiel der Testosteronwert leicht ab, während er bei der Kopulingruppe anstieg. Zudem glichen sich die betrachteten Frauen im Urteil der Männer einander an, was ihre Attraktivität anging. Die weniger hübschen Frauen wurden nach dem Schnuppern der Kopuline als anziehender bewertet – am stärksten jene Dame, die zuvor als am wenigsten attraktiv eingeschätzt worden war.
An diesem Punkt angelangt liegt eine weitere Frage nahe: Wie verhält es sich eigentlich mit den Pheromonen, Sexual-Lockstoffen, deren Wirkung bislang vor allem bei Tieren untersucht wurde? Es gibt mittlerweile eine kleine Industrie von Firmen, die auch Menschen diese Stoffe mit dem Versprechen zur Verfügung stellen, damit auf Mitglieder des anderen Geschlechts unwiderstehlich zu wirken, ohne dass diese genau wissen, warum. (Der Geruch von Pheromonen wird nicht bewusst wahrgenommen, sie erscheinen uns geruchlos.) Hierzu unternahmen die Wissenschaftler ein Experiment mit weiblichen Versuchspersonen. Alle Frauen brachten ihr Lieblingsparfüm mit. In die Hälfte der Flakons füllten die Wissenschaftler Pheromone ein, die anderen Damen erhielten ihr Parfüm unverändert zurück. Dabei achtete man darauf, dass nur die Forscher und nicht die Frauen wussten, welches Parfüm behandelt worden war und welches nicht.
In den folgenden Wochen sollten die Frauen Tagebuch über ihre erotischen Erlebnisse führen. Die Auswertung dieser Aufzeichnungen ergab ein klares Bild: 74 Prozent der Frauen mit dem behandelten Parfüm (gegenüber 23 Prozent der Kontrollgruppe) wurden häufiger und länger geküsst, ihr Partner zeigte sich wesentlich verschmuster und es kam bis zu sechsmal häufiger zu Sex. Die Frauen, die Single waren, verbuchten deutlich mehr Verabredungen. Was ein weiterer Beleg für das Sprichwort ist: Erreichst du die Nase eines Mannes, erreichst du auch seinen Johannes.
EIFERSUCHT
Warum wittern Männer oft grundlos einen Seitensprung?
Das nagende Gefühl des Misstrauens, des Verdachts und der Eifersucht kennt wohl fast jeder liebende Mensch, ob Mann oder Frau. Umgekehrt sind viele erschüttert, wenn ihnen der geliebte Partner einen Seitensprung zutraut oder gar konkret einen derartigen Verdacht hegt. Wenn es sich um eine Unterstellung handelt, wirkt sie schmerzvoll und verletzend. Und es gibt tatsächlich Hinweise darauf, dass hier Männer besonders sensible Antennen haben – Antennen, die leider manchmal auch dann Signale wahrzunehmen glauben, wenn es gar keine gibt.
Um dieses Problem genauer zu untersuchen, verteilte das Forschungsteam um Paul Andrews von der Virginia-Commonwealth-Universität in Richmond an 203 heterosexuelle Paare vertrauliche Fragebögen, anhand derer jeder angeben sollte, ob er jemals selbst fremdgegangen war und ob er seinen Partner einer Affäre mit jemand anderem verdächtigte (oder gar davon wusste). Dabei zeigte sich: Die Männer waren besser darin, Untreue zu erkennen, als die Frauen.
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