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Eine Frage Der Groesse

Eine Frage Der Groesse

Titel: Eine Frage Der Groesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Hoffmann
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fertigte einen statistischen Überblick über Frauen im Alter zwischen 30 und 44 Jahren an und stellte dabei fest: Von den Frauen, die mehr als 100 000 Dollar im Jahr verdienten, waren 88 Prozent verheiratet – bei den Frauen, die weniger verdienten, traf das nur auf 82 Prozent zu. Die oft gehörte Klage, erfolgreiche Frauen würden Männer auf dem Partnermarkt abschrecken, findet sich da nicht bestätigt. Ähnlich gut geht es gebildeten Frauen, wie eine Studie der Universität Maryland ergab, bei der 16 000 Ehen in den Jahren zwischen 1990 und 1994 in Augenschein genommen wurden. Hier zeigte sich, dass bei den besser ausgebildeten Frauen (College oder mehr) das Risiko einer Scheidung innerhalb der ersten zehn Jahre Ehe nur bei 16,5 Prozent lag. Bei Frauen ohne weiterführende Ausbildung lag dieses Risiko bei 38 Prozent. Offenbar kommen also klügere Frauen besser mit Männern zurecht als dumme.
    Männer sind auch am glücklichsten, wenn sie mit gebildeten Frauen verheiratet sind. Zu diesem Ergebnis gelangte eine Studie, die Shane Worner, ein Forscher an der Australian National University anhand von 5000 Landsleuten durchführte. Darin zeigte sich: Mit jedem weiteren Jahr an Ausbildungszeit, die die Partnerin eines Mannes genossen hatte, stieg seine Zufriedenheit. Den umgekehrten Effekt gab es bei Frauen, die mit gebildeten Männern verheiratet waren, nicht.
    Der Grund für diese Zufriedenheit liegt offenbar nicht nur darin, dass kluge Frauen mit Männern geschickter umgehen können. Nein, Männer entscheiden sich selbst lieber für eine schlaue Partnerin, solange sie eine dauerhafte Beziehung suchen. Das stellt sich heraus, wenn man Männer einmal danach fragt, welchen niedrigsten Wert sie in Sachen Intelligenz bei einer Frau gerade noch akzeptieren würden, wenn man eine Skala von 1 bis 100 zugrunde legte (wobei die 100 einem Genie und die 1 einer Packung Toastbrot entsprechen würde). Das Ergebnis war klar: Wenn es um eine Ehefrau ging, akzeptierten die Männer niemanden unter dem Wert 67 auf dieser Skala. Für eine feste Partnerschaft wurde immer noch ein Wert von 63 gefordert, für ein Rendezvous genügten 51. Aber selbst für puren Sex erwarteten die Männer bei ihrer Partnerin ein Minimum von 44. Natürlich machen wir Männer in Einzelfällen auch hier einige Zugeständnisse, diese sind dann aber in erster Linie unserem toleranten Wesen zu verdanken. Alles in allem hoffe ich, dass mit diesen Zahlen das wirklich dumme Klischee, dass wir Kerle alles vögeln würden, was sich bewegt, endgültig vom Tisch ist.

Haben intelligente Männer besseres Sperma?
     
    Leider belegt das oben angeführte Experiment über schwindende Männerintelligenz beim Anblick schöner Frauen ein anderes beliebtes Vorurteil: dass wir Männer manchmal gern mit unserem Schwanz denken. Wissenschaftlich betrachtet stellt sich hier jedoch die Frage: Angenommen, dem wäre so – wäre das eigentlich gut oder schlecht? Oder etwas ernsthafter formuliert: Kann man von der Qualität des Spermas eines Mannes Rückschlüsse auf dessen Intelligenz ziehen – und umgekehrt?
    Um das herauszufinden, ließ sich der Evolutionspsychologe Geoffrey Miller von der University of New Mexico Spermaproben von 425 Kriegsveteranen geben, die er zugleich einigen mehrtägigen Intelligenztests unterzog. Danach überprüfte er, ob zwischen der Zahl und der Beweglichkeit der Spermien und den Testergebnissen der Männer, was ihre verbale und mathematische Intelligenz anging, ein Zusammenhang bestand. Sorgfältig achtete er dabei darauf, all jene Faktoren auszuklammern, die das Resultat hätten beeinträchtigen können, etwa das Lebensalter der Probanden und ihren Konsum bestimmter Drogen oder Medikamente. Dennoch war das Ergebnis statistisch signifikant: Wenn alle anderen Einflussgrößen gleich waren, dann verfügten die Schlauköpfe über einen Reichtum gesunder Spermien, während die Spermien der weniger klugen Männer eine schlechtere Qualität aufwiesen und ihre Zahl geringer war.
    Warum intelligentere Männer bessere Spermien hatten, konnte auch Miller nicht beantworten. »Das muss nicht unbedingt daran liegen, dass dieselben Gene die Qualität der Spermien und die Intelligenz eines Mannes beeinflussen«, erklärte Miller. Genauso gut könnten die beiden Eigenschaften durch ein komplexes Netz biologischer und umweltbedingter Einflüsse miteinander zusammenhängen. Jedenfalls zeigt sich, dass Intelligenz nicht ohne Grund auch für Frauen ein wichtiges Kriterium bei

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