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Eine französische Affäre

Titel: Eine französische Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cartland Barbara
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als Kinder hatten. Während ich hier bin, muß ich dir unbedingt die Kunststücke vorführen, die mein Pferd Ariel machen kann.«
    Darauf erzählte sie ihrer Großmutter, wie ihr Vater und sie Ariel aus dem Zirkus geholt hatten, und während sie die Geschichte erzählte, mußte sie daran denken, wie sie sie dem Herzog erzählt hatte.
    Sie sah seine grauen Augen auf sich gerichtet, während er ihr aufmerksam zuhörte, und sie spürte wieder diese seltsamen, magnetischen Schwingungen zwischen ihnen, die eine Saite in ihr zum Klingen gebracht hatten, noch bevor ihr klar war, daß sie ihn liebte.
    Als Canéda zu Ende erzählt hatte, umspielte die Lippen ihrer Großmutter ein Lächeln, und sie sagte: »Ich danke dir, liebes Kind. Du hast mir so viel von dem erzählt, was ich immer so gern gewußt hätte. Und jetzt zu dir! Du bist neunzehn. Es ist Zeit, daß dein Bruder einen passenden Mann für dich findet.«
    »Ich versichere dir, daß ich nie einen Mann heiraten würde, den ich nicht liebe«, erwiderte Canéda schnell. Doch mit einem Gefühl der Verzweiflung wurde ihr bewußt, daß sie, wenn das wahr war, nie heiraten würde. Wie konnte sie je für einen anderen Mann dasselbe wie für den Herzog empfinden?
    Am liebsten hätte sie bei dem Gedanken daran vor Kummer aufgeschrien, doch faßte sie sich, küßte ihre Großmutter und ging auf die Suche nach Armand, mit dem sie am Nachmittag ausreiten wollte.
    Er wartete bereits auf sie, und sie ritten durch die Weingüter, sobald sie den Park verlassen hatten.
    Die Stellen, an denen die Rebstöcke mit den Wurzeln aus der Erde gerissen worden waren, weil sie krank waren, sahen verheerend aus.
    Als sie zum Schloß zurückritten, sagte sich Canéda, daß es gut sei, wenn sie nach England zurückkehrte. Sie spürte, wie sich die Sorgen der Bantômes ihrer bemächtigten, und da sie mit ihrem eigenen Kummer um den Herzog zusammenfielen, hatte sie das bedrückende Gefühl, daß aller Sonnenschein aus ihrem Leben verschwunden sei. »Ich muß Großmutter sagen, daß ich vorhabe, bald abzureisen«, sagte sie zu Armand, »vielleicht übermorgen oder einen Tag später.«
    »Ich werde dich sehr ungern gehen lassen«, erwiderte er. »Du hast Großmutter sehr glücklich gemacht, und Hélène und ich freuen uns, dich kennengelernt zu haben. Du kannst doch sicherlich noch bleiben, bis Papa und Mama aus Paris zurückkommen?«
    »Ich habe meinem Bruder versprochen, daß ich nicht lange fort sein werde«, antwortete Canéda. Dann sagte sie, weil sie wußte, daß er es gerne hören wollte: »Ich weiß, daß Großmutter wünscht, daß du mit Hélène nach London kommst, und heute abend will ich mit ihr darüber sprechen.«
    Armands Miene hellte sich auf. »Das ist sehr nett von dir, aber wahrscheinlich werden wir es uns nicht leisten können.« Er wartete ihre Antwort nicht ab, sondern gab seinem Pferd die Sporen, als sei ihm die Angelegenheit peinlich, und Canéda mußte Ariel in Galopp setzen, um mit ihm mithalten zu können.
    Als sie ins Schloß zurückkamen, zog sie sich um und ging auf die Suche nach ihrer Großmutter, nachdem sie der Zofe gesagt hatte, sie könne zu packen beginnen.
    Die Gräfin saß mit Madame de Goucourt im Salon, und Canéda schloß aus ihrem Gesichtsausdruck, daß sie über sie gesprochen hatten, bevor sie das Zimmer betrat.
    Da sie beide Französinnen waren, war sie ziemlich sicher, daß sie übereingekommen waren, eine Ehe für sie zu arrangieren. Wie schockiert wären beide, wenn sie wüßten, daß der einzige Mann, der ihr etwas bedeutete, bereits verheiratet war.
    Sie ging zu ihnen hin, und die Gräfin streckte ihr die Hand entgegen. »Hast du einen schönen Ausritt gehabt, meine Liebe?«
    »Es war wunderbar«, antwortete Canéda.
    Sie nahm neben ihrer Großmutter und Madame de Goucourt Platz, und diese wollte gerade die amüsante Geschichte erzählen, die ihr Mann erlebt hatte, als ihm die Königin zum ersten Mal in Windsor eine Audienz gewährte, als sich die Tür öffnete.
    Einer der alten Diener, die alle etwas schwerhörig waren und deshalb schrien, wenn sie sprachen, kündigte mit lauter Stimme an: »Seine Durchlaucht, der Herzog von Saumac, Madame!«
    Einen Augenblick dachte Canéda, sie müsse sich verhört haben. Als der Herzog daraufhin tatsächlich den Salon betrat, erstarrte sie zur Salzsäule.
    Er schien ihr noch größer und schöner zu sein, als sie ihn in Erinnerung hatte, und es war ihr unmöglich, auch nur einen Atemzug zu tun, als er durch den Raum

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