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Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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leichter machen… sich den
von ihnen auserwählten Immaculate gefügig zu machen. Der Skarabäus diente dazu,
an ihr Blut zu kommen. Die Sacerdas machen traditionsgemäß den ersten
Schritt…“
(*Vocis Magica = verzaubernde Stimme)
Nico fuhr sich verlegen durch die dunklen Locken, während sie den beiden die
Erklärung gab, warum es heute Morgen zu diesen Vorfällen gekommen war.
„Die Skarabäen werden immer von Mutter zu Tochter weiter gegeben. Es gibt,
glaube ich, fünfzig von ihnen.“, erklärte Nico weiter und dann ging ihr ein
Licht auf, warum sie sich mit Sid verbunden gefühlt hatte. Baal... Was
war eigentlich nicht möglich, wenn dieser Möchtegern-Gott Baal seine Finger im
Spiel hatte? Er fand das Ganze anscheinend überaus amüsant und würzte seinen
Lebensabend auf der anderen Seite damit, das Schicksal seiner Schäfchen aus der
Ferne zu verfolgen.
Dieser… Lustmolch!
    Sid indessen
starrte ungläubig auf das Bild in dem großen Folianten, das so detailliert
gezeichnet war, dass es beinahe lebendig wirkte.
„Ich war dort! Ich habe mit ihnen getanzt. Die Goldreifen an ihrem Hals und an
ihren Armen, ich trug sie auch… Das ist mein Traum.“, flüsterte sie und hob
dann den Blick zu Malcolm an, wobei sie ihm ein unsicheres Lächeln schenkte.
Nicos Beschreibung klang irgendwie so… Mon Dieu! Gefügig! Sie erinnerte
sich nur zu deutlich daran, was sie getan hatte und ihre Wangen fingen Feuer.
Und es ging dabei nur zum Teil um Scham. Die Vorstellung, dass sie tatsächlich
diese Macht über ihn gehabt hatte… Sid schluckte schwer.
    “Das ist… das
ist ziemlich… unglaublich.” Malcolm musste mehrfach blinzeln und schwer
schlucken, als er Nicos Schilderungen lauschte und sich die Bilder in dem
Folianten besah.
Nun wurde so einiges, was er gemeinsam mit Sid erlebt hatte, klarer. Besonders
die vergangene Nacht, in der sie ihn also gefügig gemacht hatte. Ein
verlegenes Lächeln stahl sich auf sein Gesicht und er kratzte sich nachdenklich
am Hinterkopf. Das war ja eine ziemlich pikante Geschichte, die sie da zu hören
bekamen. Beschwichtigend tätschelte er Sidonies Schulter, damit sie das Ganze
ja nicht für allzu peinlich nahm. Es war schon schön mit anzusehen, wie die
Farbe auf ihre Wangen zurückkehrte und sie endlich glauben konnte, was man ihr
erklärte.
Malcolm war Nico sehr dankbar für das, was sie tat, ohne große Fragen zu
stellen oder an seiner Unwissenheit und seiner Schweigsamkeit bei gewissen
Details, die sie sowieso schon kannte, Anstoß zu nehmen. Er war ja nicht hier,
um sich selbst oder Sid durch den Fleischwolf drehen zu lassen.
Jetzt hatte er also die Erklärung für den Tanz und den betörenden Gesang in der
letzten Nacht und warum sie von Anfang an so leichtes Spiel gehabt hatte, ihm
Antworten zu entlocken, die er für gewöhnlich unter Verschluss hielt. Er fühlte
sich nicht ausgehorcht oder ausgenutzt, wie es die Priesterinnen zugunsten
ihres Herrn und vermeintlichen Gottes sicher das ein oder andere Mal mit ihren
Jüngern getan hatten, aber ein komisches Gefühl war es trotzdem. Irgendwie.
    “Aber was ist
mit dieser Juno? Sidonie ist eine Breed, ich bin ein Immaculate. Kinder zu
bekommen, ist also möglich. Doch Bertrand war ein… entschuldige bitte, Sid,
…einfacher Sterblicher. Da ist es dann unserem bisherigen Kenntnisstand zufolge
nicht möglich, eine Familie zu gründen. Doch irgendwie hat es geklappt, denn
Sidonie ist der lebende Beweis. Hatte Baal da etwa auch seine Finger im Spiel?”
Malcolm versuchte, die alten Schriften in dem dicken Buch zu entziffern, wurde
aus den Absätzen aber nicht ganz schlau. Wenn es nach ihm ging, würde er zudem
sofort nach Europa reisen, um den Anführer der dortigen Kriegerriege
aufzusuchen und ihn nach dieser Juno zu fragen. Wenn sie tatsächlich zu dessen
Haus gehörte, dann würde er ihm sagen können, ob sie noch lebte oder nicht.
Warum sich verstecken und zurückhaltend sein?
Schließlich hatte die Mutter ihre Tochter allein beim Vater zurückgelassen und
sollte sie es tatsächlich gestern Nacht im Garten gewesen sein, dann gnade ihr
das Orakel, denn wenn Malcolm mit ihr fertig sein würde, dann überlegte sie
sich beim nächsten Mal zweimal, welchen Schritt sie tat und welchen nicht.
Seine Frau war schließlich schwanger und er hatte jegliche Aufregung in den
ersten Monaten von ihr fern zu halten. Er würde sie beschützen, so gut er
konnte und noch mehr.
    In Sid
wallten erneut ziemlich heiße Gefühle auf, als Malcolm sie

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