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Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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immer noch nicht, warum sie das Kind nicht behalten hatte.
Und dann das Vortäuschen ihres Todes. Malcolm glaubte immer mehr daran, dass
die Frau noch am Leben war. Warum hatte sie das getan? Um dem Teil ihrer
Familie, die keine war und die sie zurückgelassen hatte, weil in ihrem Leben
kein Platz dafür war, zu verstehen zu geben, dass man nie mehr nach ihr suchen
musste? Dass es für ihre Tochter nie eine Mutter geben würde geschweige denn
gegeben hatte? Juno war sicher nicht umsonst in die Rolle des Partygirls
geschlüpft. So hatte sie auch für einen Sterblichen eine klar verständliche
Grenze gesetzt, die mit ihrem Ableben zu einem nie zu überwindenden Graben
wurde.
Sollten seine Gedanken in gewisser Weise zutreffen, war er gewillt, der
Immaculate ein wenig Verständnis zukommen zu lassen. auch wenn er seine eigenen
Kinder niemals im Stich lassen würde. Nicht einmal dann, wenn er erst im
Nachhinein von Sidonies Schwangerschaft erfahren hätte und sie zu diesem
Zeitpunkt tatsächlich getrennt gewesen wären. Er hätte unter allen Umständen
einen Weg gesucht, mit ihr zusammen sein zu können und sich ihr zu erklären.
Selbst wenn sie nichts mehr von ihm hätte wissen wollen.
    Sid setzte
sich aufrecht, ohne ihre Arme von Malcolms Hals zu nehmen und sah mit weit
aufgerissenen Augen zu ihm auf.
„ Mais, Malcolm! Tu m’ as expliqué ... Oh, entschuldige bitte, Nico...
Wenn ich aufgeregt bin, dann vergesse ich immer, Englisch zu sprechen.“
Nicos Lockenköpfchen verschwand hinter dem Bildschirm und sie hörte so etwas,
wie ein nervöses Kichern, das scheinbar mit aller Macht unterdrückt wurde.
Davon ließ sich Sid dann aber erst mal nicht aus der Ruhe bringen.
    „Malcolm! Du
hast mir diese Sache mit dem Materialisieren erklärt. Nur sehr mächtige Immaculés können sich über sehr lange Distanzen so fortbewegen, n’ est-ce pas? Sind diese Priesterinnen denn so mächtig? Wenn nicht, dann muss diese Frau,
wenn sie wirklich Juno war, sich doch im Land wenn nicht sogar in der Stadt
aufhalten!“
Sid sah zustimmungsheischend von einem zum anderen und sah nun selbst so aus,
wie sie Nico zuvor beschrieben hatte. Endlich schien ihr Kopf wieder richtig zu
funktionieren. Wie hatte sie das nur nicht gleich merken können?
    “Ja, sehr
mächtige…” Bevor Malcolm Sidonies Frage beantworten konnte, vibrierte sein
Blackberry in der Hosentasche. Malcolm zog ihn hervor. Theos Nummer leuchtete
im Display auf. Sein Bruder wollte sicher wissen, ob die Sophora hatte helfen
können.
“Entschuldigt mich!” Malcolm stand auf, um nach draußen zu gehen, damit Sid und
Nico weitersprechen konnten, ohne sich von ihm und dem Telefonat gestört zu
fühlen. Er hätte auch auf Rufumleitung drücken können, doch für den Fall, dass
Theo in einer anderen wichtigen Angelegenheit anrief, musste er rangehen.
Draußen auf dem Flur traf er auf Damon. Der Krieger, der schon seit geraumer
Zeit vor der Bibliothek auf und ab tigerte, warf ihm einen ziemlich finsteren
Blick zu, den Malcolm glatt als eifersüchtig einstufte. Doch warum sollte der
Krieger ihm gegenüber so etwas empfinden? Er hatte sich nichts zuschulden
kommen lassen und der Sophora sicher keine unsittlichen Anträge gemacht.
Macolm wandte sich von Damon ab und ging endlich ans Telefon.
    “Ja, bitte?”,
meldete er sich und Theo fing sofort an, ihn zu bequatschen und sich hundertmal
wie ein Mädchen dafür zu entschuldigen, was er beim Frühstück getan hatte. Er
hatte Sid nicht in Verlegenheit bringen wollen und hatte vor, es unter allen
Umständen wieder gut zu machen. Malcolm konnte sich ein zufrieden gehässiges
Grinsen nicht verkneifen. Der Faustschlag aufs Auge hatte Theos Blick offenbar
wieder für das Wesentliche geschärft. Er überlegte, was er als Wiedergutmachung
für seine Soulmate verlangen konnte und gab dann ein paar Anweisungen und Ideen
durch, die nicht nur Theo sondern auch den lauschenden Krieger in seinem Rücken
sprachlos machten. Jedenfalls hörte Malcolm ihn eine ganze Weile nicht mehr wie
einen wütenden Stier atmen. Theo versprach, sich sofort um alles zu kümmern.
Malcolm legte auf und wollte in die Bibliothek zurückkehren, doch Damon hielt
ihn am Arm zurück. Eine Geste, die Malcolm ein klein wenig als Bedrohung
auffasste und inne halten ließ.
    “Ja, bitte?”,
fragte er kühl und musterte sein Gegenüber, der ihn mit blaugrauen, umwölkten
Augen niederzustarren gedachte, was Damon aber nicht gelang, da der Enforcer
ihm körperlich ebenbürtig

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