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Eine Frau geht ihren Weg

Eine Frau geht ihren Weg

Titel: Eine Frau geht ihren Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Howard
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unternahm, mit ihm zu sprechen. „Daniel, was machst du denn in diesem Aufzug hier?” fragte sie mit unsicherer Stimme.
    „Ich konnte keine Schere finden”, erklärte er. „Hast du irgendwo eine?”
    „Eine Schere?” wiederholte Sybil etwas benommen, während sie das Spiel seiner kräftigen Muskeln beobachtete.
    „Ich will die Preisschilder von den Sachen abschneiden, die ich mir gekauft habe.”
    „Oh… natürlich.” Sein Anblick verwirrte sie derart, dass sie keinen klaren Gedanken zuwege brachte. Sie riss sich zusammen! und versuchte es noch einmal. „In der Schachtel auf dem Bücherregal dort drüben müsste eine sein”, sagte sie und deutete auf die eingebauten Regale neben dem Kamin. „Bei den Rucksäcken.”
    „Macht die Arbeit Fortschritte?” fragte er ein paar Minuten später, nachdem er in einer neuen Jeans und einem hellblauen Polohemd mit feinen, dunkelblauen Streifen ins Wohnzimmer zurückgekommen war. Er trat hinter Sybil und glitt mit seiner Hand in ihren Nacken, während er sich über sie beugte, um einen Blick auf die Papiere zu werfen.
    Bei seiner Berührung überliefen sie abwechselnd heiße und kalte Schauer. Doch trotz ihrer Verwirrung besaß sie noch genug Geistesgegenwart, um aufzustehen und sich ein paar Schritte von ihm zu entfernen.
    „Ich komme ganz gut voran”, erklärte sie, „aber ich würde gern eine Pause einlegen. Was ist mit dem Essen, das du mir versprochen hast?”
    „Ich bin also für das Essen zuständig?” erkundigte er sich beiläufig, während er sie beobachtete.
    Sybil nickte. „Du hast es mir doch angeboten, oder etwa nicht?
    „Ja, das habe ich wohl.”
    „Na also. Können wir bald essen?”
    Die Geräusche, die in der nächsten halben Stunde aus der Küche kamen, klangen nicht sehr vielversprechend. Schranktüren wurde] heftig zugeschlagen, und mehrmals klirrte es beängstigend. Doch Sybil zwang sich, nicht darauf zu achten. Aber obwohl sie sich ganz auf ihre Arbeit zu konzentrieren versuchte, ertappte sie sich dabei wie sie zerstreut auf ihrem Notizblock herummalte.
    Als plötzlich ein Gegenstand etwas unsanft auf dein Tisch abgestellt wurde, fuhr sie erschrocken zusammen. Sie blickte auf und Daniel mit zwei Rucksäcken dastehen. Einen großen, prall gefüllte: hielt er in der Hand, während er den kleineren vor sich auf den Tisch gelegt hatte.
    Lächelnd blickte er auf ihren Notizblock, dessen letzte Eintragungen nicht gerade von angestrengtem Nachdenken zeugten.
    „Was du brauchst, ist Bewegung. Ein paar Kilometer außerhalb der Stadt gibt es einen herrlichen Wanderweg. Wir werden ein wenig laufen und dann am Fluss ein Picknick machen.”
    „Ich glaube, ich muss wirklich eine Pause einlegen. Meine Muskeln sind von dem langen Sitzen schon ganz verkrampft”, stimmte ihm Sybil zu und überlegte sich dabei gar nicht, dass es vielleicht unklug war, mit ihm allein in den Wald zu gehen. „Warte einen Moment, ich will mich nur schnell umziehen”, meinte sie, wobei sie aufstand und nach oben ging.
    „Das ist nicht notwendig. Zieh dir nur ein Paar feste Schuhe an”, rief er ihr nach.
    Nach wenigen Minuten kam sie in ihren Wanderstiefeln und einem Anorak zurück ins Wohnzimmer.
    „Fertig?” fragte er. Ohne ihre Antwort abzuwarten, nahm er sie beim Arm und führte sie zur Tür.
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    Während er den Porsche geschickt über den schmalen Bergpass steuerte, ärgerte sich Sybil plötzlich, dass sie sich von ihm zu dieser Wanderung hatte überreden lassen. Sie sollte lieber arbeiten, anstatt hier mit ihm durch die Gegend zu fahren. Aber zum Umkehren war es inzwischen zu spät, denn Daniel bog bereits von der Passstraße ab und fuhr auf einen großen Parkplatz zu, der am Ende einer kleinen Zufahrtsstraße lag. Sie schienen die einzigen Spaziergänger zu sein, denn weit und breit war kein anderer Wagen zu sehen.
    Sybil stieg aus und atmete tief die klare Bergluft ein. Langsam kehrte ihre gute Laune zurück.
    Sie beobachtete, wie sich Daniel lässig seinen Rucksack über die Schulter warf und sie wollte es ihm gleichtun. Leider verfing sich ihr Ellenbogen in einem der Gurte, so dass das Manöver bei ihr nicht ganz so elegant ausfiel.
    „Können wir gehen”, fragte sie eifrig. Sybil konnte es plötzlich kaum erwarten, den schmalen Wanderweg auszukundschaften, der über eine Waldwiese in den hohen Tannenwald hineinführte.
    „Ja, sobald du deinen Anorak angezogen hast, kann es losgehen”, erwiderte er und marschierte auf die Wiese zu.
    Sybil

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