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Eine Frau geht ihren Weg

Eine Frau geht ihren Weg

Titel: Eine Frau geht ihren Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Howard
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schrie Sybil leise auf. Und dann verloren sie sich in dem Rhythmus ihrer Liebe, der sie hinauftrug in die schwindelnden Höhen gemeinsamen Glücks. Lodernde Flammen schienen durch Sybils Körper zu schießen, die all ihre Sinne beherrschten. Ein Beben durchlief sie, und Sybil spürte, wie auch Daniel in höchster Erregung erschauerte, sie gemeinsam den Höhepunkt erreichten.
    Nachdem die Wellen der Leidenschaft langsam verebbt waren, lagen sie ganz still da und hielten sich in den Armen. Auch als Daniel sich irgendwann neben sie legte, ließ er sie nicht los.
    Zärtlich fuhr er mit dem Zeigefinger die Linien ihres Gesichts nach. Ihre Schönheit schien ihn verzaubert zu haben. Hingebungsvoll blickte er in ihre Augen, in denen noch eine entrückte Sinnlichkeit lag. Und obwohl Sybil ahnte, welche Macht sie auf ihn ausübte, hoffte sie, er hatte nicht gemerkt, mit welch grenzenloser Hingabe sie sich ihm geschenkt hatte.
    Plötzlich überkam Sybil ein leichtes Unbehagen. Sie hatte es zwar geschafft, ihre Vernunft eine ganze Weile auszuschalten, doch das schien sich bald zu rächen. Schlagartig kehrten all ihre Zweifel und Einwände zurück. Worauf hatte sie sich eingelassen? Daniel war nicht nur ein Klient.
    Auf einmal fiel ihr das Gerücht ein, von dem Gloria und Steve gehört hatten. Es hieß, dass Huntingdon der führende Krisenmanager der Firma Essco sei, und das bedeutete, dass er San Diego wieder verlassen würde, sobald er Southey Manufacturing auf Vordermann gebracht hatte.
    Den Posten des Geschäftsführers nahm er somit nur vorübergehend ein.
    Daniel war die Veränderung in ihr nicht entgangen. „Was ist los, Liebling?” fragte er und küsste sie sanft auf die Brauen. Und als Sybil daraufhin nicht antwortete, fügte er hinzu: „Stimmt irgend etwas nicht?”
    Anstatt ihm zu antworten, entzog sich Sybil stumm seiner Umarmung. Ihre Leidenschaft war erloschen. Sie empfand nichts mehr außer Wut und Verachtung. Wut auf ihn, Verachtung für sich selbst, weil sie eine untragbare Situation nicht rechtzeitig beendet hatte. Sie wollte ihm gerade erklären, dass ein Vorfall wie dieser nicht noch einmal passieren dürfe, da reichte ihr Daniel Jeans und Pullover und riet:
    „Ich glaube, wir sollten uns beeilen.” In Sekundenschnelle hatte er sich angezogen.
    „Daniel!” sagte Sybil ärgerlich. „Hör mir doch bitte einmal zu!” In diesem Moment vernahm sie ein dumpfes Grollen, und als sie aufblickte, sah sie, dass sich am Himmel schwarze Gewitterwolken zusammengezogen hatten.
    „Sybil, steh jetzt bitte nicht hier herum und mach mir Vorwürfe. Wir brauchen mindestens eine Viertelstunde bis zum Auto, und ich glaube kaum, dass wir es vor dem Gewitter noch schaffen werden.” Er packte mit wenigen Handgriffen alles zusammen, nahm die Rucksäcke, warf ihr den kleineren von beiden zu und eilte mit langen Schritten davon.
    Wahrscheinlich war es diese Zielstrebigkeit, die ihm im Berufsleben zum Erfolg verholfen hatte. Auch privat ging er mit derselben Entschlossenheit vor, und Sybil wusste, wie schwer es war, sich gegen ihn zu behaupten. Während Sybil, so schnell sie konnte, hinter ihm herlief, versuchte sie, ihn objektiv zu betrachten, was ihr jedoch nicht gelang. Und obwohl sie sich bemühte, ihre Gefühle für ihn zu unterdrücken, war sie durch und durch erfüllt von der i Wärme, die er ihr gegeben hatte. Wie sollte es nur weitergehen mit ihnen?
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    Sie hatten den Tannenwald schon fast durchquert, als die unnatürliche Stille plötzlich durch das Heulen eines heftigen Windstoßes unterbrochen wurde. Der Wind blies aus allen Richtungen, Blätter wirbelten durch die Luft, die Baumwipfel bogen sich. Ein heller Blitz zuckte über den Himmel, unmittelbar gefolgt von einem dumpfen Donnerschlag. Sybil fing an zu rennen, um Daniel einzuholen, der etwa zehn Meter vor ihr herlief. Doch als er merkte, dass sie ihren Schritt beschleunigt hatte, ging auch er schneller. Der Abstand zwischen ihnen vergrößerte sich jedoch nie.
    Sie erreichten die Wiese, da fielen die ersten dicken Regentropfen. In Sekundenschnelle hatte der Himmel seine Schleusen geöffnet, und ein wahrer Wolkenbruch prasselte auf sie hernieder.
    Das Wasser lief Sybil übers Gesicht, und sie konnte kaum mehr sehen, wo sie hintrat. Prompt stolperte sie über eine Baumwurzel und fiel der Länge nach hin.
    „Verflixt”, entfuhr es Sybil ärgerlich, und nur mühsam richtete sie sich wieder auf. Bevor sie den Parkplatz erreichten, galt es noch, die

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