Eine fremde Welt 2 - Peter
darauf
einstellen, dass er jetzt ihren Gehorsam einfordert, seinen Willen
einfordert. Ich handhabe es anders, du wirst immer wissen, wenn ich
etwas von dir einfordere, von dir will, aber auf unsere eigene Art und
Weise. Trau dich, Mia, ich warte auf dich.«
Er schreibt mir nicht, was er vorhat. Und doch bin ich heiß, ich fühle
mich erregt und begehrt, sehr erregt. Dann mache ich es, ich schreibe
ihm zurück.
»In Ordnung, Peter, ich möchte nicht irgendwann im Leben zu mir
sagen, dass ich zu feige war, das mit dir durchzuziehen. Ich werde dir für
ein Wochenende gehören, dir vertrauen. Ich hoffe, du weißt, wie sehr ich
dir vertraue, dass es eigentlich über meine Grenzen hinausgeht. Nein, es
geht über meine Grenzen.« Sie hat zugestimmt! Innerlich frohlocke ich.
Steven sitzt mir gegenüber und schaut mich neugierig an?
»Sie hat zugesagt«, erzähle ich ihm. »Wer hat zu was zugestimmt?« »Mia.«
»Mia?« »Sie wird meine Sub sein für ein Wochenende.«
»Das glaub ich nicht.« »Du wirst es Beth nicht erzählen! Sie will es nicht.
Hörst du? Es ist keine Beziehung zwischen uns zwei, nur ein
Übereinkommen, das wir uns auf sexueller Ebene immer mal wieder
treffen. Nicht mehr, Steven.«
»Das glaubst du doch wohl selber nicht. Deine Augen haben geglüht, als
du die E-Mail gelesen hast«, sage ich zu ihm. »Rede dir keinen Quatsch
ein, Peter. Du stehst auf sie.« Er lacht mich an. »Kann sein, dass ich
einen Freund benötige. Würdest du kommen, wenn ich dich darum bitte.
Wird Beth es zulassen?«
Erstaunt blicke ich ihn an. »Jetzt tu nicht so erstaunt, wen sollte ich denn
sonst fragen, außer dich, dem ich zu einhundert Prozent vertraue.« »Es
ehrt mich trotzdem.« »Würde Beth?« »Ja, wird sie. Wir haben
ausgemacht, dass ich, wenn sie Bescheid weiß, gehen kann. Ohne sie.
Aber nur ohne intimen Sex. Und damit meint sie ficken. Ansonsten nur,
wenn sie dabei ist. So haben wir es abgesprochen und damit kann auch
ich umgehen.« »Das ist gut, sehr gut. Danke, Steven. Mehr will ich auch
gar nicht. Mir schwebt was ganz anderes vor.« Steven grinst mich
wissend an. »Dann bin ich ja mal gespannt. Jetzt aber an die Arbeit.
Melde dich.«
Die Vorfreude ist Wahnsinn, ich laufe die ganz Woche mit einem
Ständer in der Hose herum, wenn ich nur an Mia und an das
Wochenende mit ihr denke. Mir ist klar, dass ich sie nicht überfordern
darf. Aber ich werde sie fordern, sehr fordern. Sie denkt, SM sind nur
Peitschenhiebe und Fessel-Spiele. Aber sie wird lernen, dass dies schon
mal gar nicht der Fall ist. Ich bereite sehr viel vor diese Woche, überlasse
nichts dem Zufall. Das Spiel soll perfekt sein.
Einiges gilt es, abzusprechen und zu klären. Aber zum Glück habe ich
Freunde, die meine Lust teilen und denen ich vertrauen kann. Nie würde
ich Mia etwas anderem aussetzen bei ihrer Vorgeschichte. Nie ihr
Vertrauen missbrauchen. Ich sehe sie trotzdem vor meinem geistigen
Auge, wie sie am Wochenende aussehen wird. Oh, ich freue mich schon
auf ihre blitzenden Katzenaugen, die Funken sprühen werden, wenn es
nicht nach ihrem Kopf geht. Oder ihr beschämtes, rot überzogenes,
gedemütigtes Gesicht. Allein die Vorstellung macht mich scharf.
Mit Steven habe ich auch alles geklärt. Ja, er hat Spaß daran. »Gute Idee,
mein Freund, und keine Angst, das wird perfekt. Für Beth geht das in
Ordnung, sie ist am Wochenende bei ihren Eltern und wird mich nicht
vermissen.«
Ich bin aufgeregt und kann nicht fassen, dass ich zugestimmt habe. Vor
lauter Verlegenheit und einfach, weil ich mich beruhigen muss, rufe ich
Beth an. »Hallo Süße, was machen die Vorbereitungen, hast du schon
kalte Füße bekommen?« Sie lacht glücklich ins Telefon: »Mia! Nein, ich
freu mich so auf die Hochzeit. Am Wochenende werde ich zu Mum und
Dad nach Augsburg fahren und später noch Tanja besuchen mit den
Kleidchen im Gepäck. Sie sehen toll aus.«
»Null Angst vor der Hochzeit?« »Vor der Hochzeit, dem was es
bedeutet, nicht, Mia. Aber das Drumherum, ja, ich habe Schiss, aber ich
will Steven nicht beunruhigen. Er hat versprochen, mich zu unterstützen.
Die Medien sind fürchterlich. Ich bin bloß gespannt, wie das nach der
Hochzeit wird. Mia, ungeschminkt, und ohne dass ich was richtig
Schickes anhabe, gehe ich im Moment nicht aus dem Haus.
Schlabberlook geht gar nicht. Die Bilder will ich in den
Boulevardblättern nicht sehen. Wobei Steven mir ja verboten hat,
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