Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Eine Freundin fuer Allie

Titel: Eine Freundin fuer Allie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Dagmar Henze Anne Brauner
Vom Netzwerk:
»Ich möchte unbedingt ein Kätzchen.«
    »Dann lass uns mal nachsehen«, sagte Mrs Hauser, griff in den Schuhkarton und hob das winzige Kätzchen hoch.
    »Entschuldige bitte, Katzenmama«, sagte sie zu Lady Serena, die nur noch lauter schnurrte. Dann kippte Mrs Hauser das gestreifte Kätzchen ein bisschen zur Seite und schaute unter den Schwanz.
    Bitte, betete ich. Bitte mach, dass es ein Mädchen ist. Nach diesem abscheulichen Tag - diesem abscheulichen Jahr - mach, dass es ein Mädchen ist.
    »Du hast Glück«, sagte Mrs Hauser. »Streify ist ein Kätzchen!«
    Vor lauter Glück gab ich einen komischen Kiekser von mir und schaute meine Mom an, die etwas entfernt auf einem Sessel saß. Sie lächelte zurück.
    »Darf ich sie mal halten?«, fragte ich Mrs Hauser.

    »Selbstverständlich«, antwortete Mrs Hauser. »Aber sei schön vorsichtig. Sie hat die Augen erst vor wenigen Tagen geöffnet. Alles ist noch ganz neu für sie.«
    »Versprochen.« Ich legte die Hände zusammen, damit Mrs Hauser mir Maunzerle zum allerersten Mal geben konnte.
    Wie klein sie war, nicht zu fassen! Kleiner als meine Hand! Und sie wog so gut wie nichts, leicht wie eine Feder war sie - und auch so weich. Ihr Bauch und ihre Kehle waren weiß, aber der Rücken und der Schwanz waren grau mit schwarzen Streifen. Dann hatte sie noch weiße Pfötchen, eine rosa Nase und hellblaue, weit aufgerissene Augen. Sie sah mich verwirrt an, als wollte sie sagen: »Bist du meine Mama? Hey, das bist du ja gar nicht. Wo ist meine Mama?«
    Das Kätzchen war in jeder Hinsicht vollkommen. Ich hätte es am liebsten auf der Stelle mitgenommen, aber ich wusste, dass es noch nicht so weit war, und ich auch nicht. Ich hatte noch kein Futter, keine Schüsselchen und auch kein Katzenklo. Auch ihr pinkfarbenes Glitzer-Halsband und ihr pinkfarbenes Himmelbett hatte ich noch nicht besorgt. Ich musste noch jede Menge vorbereiten!
    Als Maunzerle mich sah, wie ich so auf sie hinunterschaute, öffnete sie das Mäulchen und machte »Aarh?«.
    Mrs Hauser lachte. »Sie mag dich!«
    »Ich liebe sie«, sagte ich nur, weil es so war.
    »Bist du ganz sicher?«, fragte Mom vom Sessel aus. »Du hast dir die anderen Kätzchen nicht mal angesehen.«

    »Ja«, sagte ich. Ich brauchte mir die anderen Kätzchen nicht anzusehen. »Dies ist mein Kätzchen. Das ist Maunzerle.«
    »Maunzerle«, sagte Mrs Hauser. »Was für ein schöner Name. Viel hübscher als Streify.«
    Ich wollte jetzt nicht sagen »finde ich auch«, weil das ziemlich unhöflich gewesen wäre. Stattdessen sagte ich: »Vielen Dank.«
    Wenn dir jemand ein Kompliment macht, bedanke dich nur . Das ist eine Regel. Alles andere wäre wirklich unhöflich.
    »Maunzerle«, sagte ich zu Maunzerle, um zu testen, wie sie ihren Namen fand. Sie machte wieder »Aarh?« und Lady Serena antwortete mit einem »Maur?« und Maunzerle fing an, ihre Mama zu suchen. Ich begriff, dass ich das Kätzchen jetzt in den Schuhkarton zurücklegen sollte.
    Kaum hatte ich das getan, kletterten ihre Brüder und Schwestern über ihren Kopf, aber blitzschnell tat sie dasselbe mit ihnen. Maunzerle konnte sich wehren, das stand schon mal fest. Sie hatte ja auch schon einiges durchgemacht.
    So wie ich.
    »Ach, ich bin so froh, dass Sie so schnell kommen konnten«, sagte Mrs Hauser und lächelte uns an. »Ist heute denn Elternsprechtag oder so was in eurem neuen Schulbezirk oder warum seid ihr nicht in der Schule?«
    »Wir machen gerade ein bisschen blau«, sagte Mom. »Meine Schwiegermutter ist zu Besuch.«
    »Oh«, sagte Mrs Hauser mit einem leisen Lachen. »In dem Fall tun Ihnen ein paar Schokoplätzchen bestimmt auch gut.«

    »Sie haben völlig recht!«, antwortete Mom.
    Also gingen wir runter zu Mark und Kevin (die in unserer Abwesenheit tatsächlich nichts kaputt gemacht hatten) und ließen uns Milch und Plätzchen schmecken.
    Ich machte mir etwas Sorgen, weil ich Biologie verpasste. Ob Rosemarie glaubte, ich würde ihretwegen schwänzen? Weil ich Angst hatte, nach dem Vorfall auf dem Schulhof wieder in die Schule zu kommen?
    Würden sie mir die Wahrheit abkaufen? Dass ich zum Mittagessen nach Hause gegangen war, meine Oma meinen Eltern einen Herd gekauft hatte, den die nicht haben wollten und meine Mom deshalb mit uns zu McDonald’s gefahren war? Und dann noch zu Mrs Hauser, damit ich mir mein neues Kätzchen aussuchen konnte? Ich konnte es selbst kaum glauben, so ungewöhnlich kam mir das alles vor. Dabei war ich es, der das passierte. In Wirklichkeit

Weitere Kostenlose Bücher